







Am Mittwoch hab ich bei strömendem Regen den Campingplatz verlassen, mit einem Kleidungsstück weniger, da man mir mein Bikinihöschen von der Wäscheleine geklaut hat. Ich war nochmal im Zentrum von Auckland, hatte noch einiges zu erledigen. Teurer Tag, aber dafür darf Joy nun ein weiteres Jahr auf Neuseelands Straßen unterwegs sein. Post hab ich abgeholt, Steuernummer hab ich nun auch. Bei extremen Sturm war ich dann noch bisschen shoppen, bevor mir die Stadt wieder zu stressig wurde. Zwischendurch noch zwei von den weltbesten Cookies gegessen. Dann 40Dollar!!!! Parkgebühren bezahlt und nix wie raus aus der Stadt.
Eigentlich wollte ich ja noch zu ner deutschen Bäckerei, aber mal abgesehn davon, dass ich sie eh net gefunden hab, hab ich mir überlegt, dass ich die Zeit bis August lieber noch zum Reisen nutze, anstatt in ner Stadt zu leben.
Also bin ich weiter Richtung Coromandel, allerdings kam ich nicht weit, da ich vor lauter Magenkrämpfen den restlichen Tag im Bett verbracht und somit vom restlichen Sturm zum Glück auch nicht viel mitgegriegt hab.
Am nächsten Tag gings dann weiter nach Thames, nochmal mit Nahrungsmitteln eingedeckt und das Auto betankt und dann drei Tage in die Pampa, genauergesagt in den Forestpark. Es ging 20km über Schotterstraßen und durch drei Flüsse, einer davon so tief, dass ich sicherheitshalber erstmal zu Fuss durch das eiskalte Wasser gewatet bin. Bis knapp unter die Knie, war also auch mit dem Auto machbar. Den Campingplatz hatte ich dann für mich alleine, also hab ich erstmal in Ruhe Wäsche und Geschirr gewaschen, im Fluss, da das die einzige Wasserquelle dort war. Den ganzen Nachmittag konnte ich dann Sonne genießen, bis abends wieder Regenwolken aufzogen. Nun kam meine Plane zum ersten Mal zum Einsatz, prima Sache, ich konnte trotz strömenden Regens die ganzen Tage draußen sitzen.
Am zweiten Tag gings dann in die Berge...ja, hier gibts endlich Berge, wenn auch nur paar an die 800m, aber es sind Berge, wo man schön wandern gehn kann. Ich hatte mir ne 4Std Wanderung auf die Pinnacles (759m) ausgesucht. Um acht bin ich gestartet, bei Regen, der mich allerdings im dichten Regenwald nicht mehr interessiert hat. Nach wenigen Metern kam meine erste Herausforderung, eine laaaange, schmale, wackelige, alte Hängebrücke. Musste ich nicht drüber, hätte auch durch nen reisenden Fluss laufen können, aber da hatte ich ja noch weniger Lust drauf. Irgendwann hatte ich mich aber daran gewöhnt, da noch 5weitere solcher Brücken kamen. Der Weg wiedermal total matschig, rutschig, zugewachsen und nass. Und als ob der Weg nicht so schon hart genug war, war die letzte Stunde zum Gipfel nur noch mit Treppenstufen, Leitern und Fels. Ein anderer Wanderer hatte was an die 780Stufen gezählt. Die Felsen musste man noch auf allen vieren hochklettern, in Europa wär das ohne Sicherheitsvorkehrungen gar nicht möglich. Aber die Aussicht hat das alles wieder gut gemacht. Man konnte fast die ganze Coromandelhalbinsel überblicken. Herrlich! Nach 2Std praller Sonne gabs dann erstmal ne ausgiebige Pause auf der pinnacle hut. Ne schöne Hütte, aber leider kam keine Bedienung, die mir ne kalte Cola mit Semmelknödeln und Schweinsbraten hätte bringen können. Weitere drei Std später war ich dann wieder zurück beim Campingplatz, gerade noch Zeit gehabt, um im eiskalten Wasser des Flusses mal die Füße abzukühlen, bevor es wieder den restlichen Tag geregnet hat. Meine Plane hat zwar beim kochen prima das Wasser von oben abgehalten, allerdings stand der Campingplatz innerhalb kürzester Zeit wieder unter Wasser.
Heut morgen dann wieder im eiskalten Flusswasser waschen und dann gings zurück in die Stadt. Eben über den Markt geschlendert, jetzt noch Internet nutzen und dann wieder weiter Richtung Norden.