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Weiterhin bei den Goldgräbern unterwegs


nun war ich die letzten Tage immer noch auf den Spuren der Goldgräber unterwegs. Waihi ist Neuseelands Herz aus Gold. Hier gab es endlich mal jede Menge Geschichte. Die riesige Martha Mine hab ich mir nur von oben angeguckt. Ehemals eine normale Goldmine, wurden dort bis 1952 174160kg Gold abgebaut. Seit 1987 nun als offene Mine wieder in Betrieb. Das Cornish Pumphouse musste ihr weichen und wurde für 4Millionen Dollar um 300m verschoben, wahnsinnige Leistung bei einem 180tonnen schweren Gebäude. Nach drei Stunden Stadtrundgang und jeder Menge historischer Gebäude hab ich die Nacht dann neben der Mine verbracht. Diesmal sogar im einstelligen Bereich, Außentemperatur 6Grad, im Auto noch 8Grad. Und es ist noch nicht mal richtig Winter!

Am nächsten Tag bin ich dann weiter nach Waikino. Eigentlich wollt ich da mit einem alten Zug hinfahren, aber ausgerechnet, wenn ich mal Geld ausgeben will für eine touristische Attraktion, fährt der Zug natürlich nur in der Hauptsaison. Also hab ich mein Auto dann dort am Bahnhof abgestellt und bin nach Karangahake gelaufen. Laut meines Lonely Planets 1Std 15Min...laut Schild allerdings 2Std50Min. Naja, bin dann trotzdem losgelaufen. Zuerst zu den Ruinen der Victoria Battery, wo einstmals das Gold der Martha Mine verarbeitet wurde. Weiter ging es auf alten Eisenbahngleisen immer am Fluss entlang. Kurzer Abstecher zu den schönen Owharoa Falls. Die Sonne knallte mal wieder ordentlich, keine Wolke am Himmel und kein Schatten in Sicht. Irgendwann ging es dann mal durch einen 1070m langen Eisenbahntunnel, eigentlich beleuchtet, allerdings waren lediglich 8Lampen im ganzen Tunnel, die funktionierten, also war es mal wieder stockdunkel. Aber ich hatte ja meine Taschenlampe dabei und diesmal war der Tunnel ja auch höher. Am Anfang denkt man noch, kann ja nicht weit sein, man sieht ja schon das Ende, aber so ein km im Tunnel zieht sich ganz schön lang. Irgendwann war dann mal Mittagspause angesagt, bis dahin hatte ich schon einige alte Hänge- oder Eisenbahnbrücken überquert. Dann gab es einen Abstecher zu einem Underground Pumphouse, wo ich mal wieder feststellen musste, dass meine blöde Taschenlampe keine 3m weit leuchtet. Durch Schluchten und Felsvorsprünge ging es dann zum Windowswalk, also durch alte Minenschächte, wo alle paar hundert Meter mal ein Fenster eingebaut war. Auch wieder ziemlich abenteuerlich so alleine mit einer schlechten Taschenlampe. An die niedrige Decke konnte sie allerdings noch leuchten, um mir all die riiiiiiesigen Spinnen zu zeigen. Aber solang die hängenblieben, war mir das ja egal. In einem Gang kam man sich dann vor wie unterm Sternenhimmel, die ganze Decke hing voll mit Glühwürmchen. Dann ging es durch weitere Ruinen aus der Goldgräberzeit zurück auf den Wanderweg, der mich nach insgesamt 6Std Wanderung wieder zum Auto brachte.

Nachdem ich in Waikino die Nacht verbracht hab, hab ich heut dann erstmal 4Std mit Reiseplanung zugebracht, da nun wieder eine Etappe zu Ende ging: die Coromandelhalbinsel. Bisher war das recht leicht zu planen, immer irgendwo an der Küste entlang. Jetzt geht’s ins Landesinnere und da ist es gar nicht so einfach eine sinnvolle Route zu finden, bei der ich dann auch alles sehe, was es zu sehen gibt.

Jetzt geht’s erstmal in den nächsten Tagen Richtung Hamilton, dann Lake Taupo, Rotorua, Bay of Plenty und dann Eastcoast. Und bis dahin sind sicher schonwieder einige Wochen vergangen.

Heut Morgen konnte ich mal wieder beobachten, wie ein grüner Kiwibus vorfuhr, 50 Backpacker stiegen aus und wurden eine halbe Std lang da rum geführt, wo ich einen ganzen Tag zugebracht hab. Danach alle wieder rein in den Bus und weiter zur nächsten Attraktion. Das wär mir ja mal nix, da bin ich heilfroh, dass ich meine Route selbst bestimmen kann und noch nicht halb so viel Geld dabei ausgebe.

Heut bin ich wieder gezeichnet von Muskelkater und Sonnenbrand, hab mich schon dreimal umgezogen, da sich das Wetter minütlich wieder ändert, aber zumindest hab ich schon ein paar Tage keinen Regen mehr gesehen.

 

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