Jetzt muss ich erstmal wieder alle Infos sammeln, was in den letzten Tagen so los war. Außer jeder Menge Regen und eisiger Kälte fällt mir kaum was ein…
Am Samstag bin ich noch in Havelock North gewesen, wo ich frühs nur noch 2°C im Auto hatte, also die bisher kälteste Nacht. Am Nachmittag war ich noch auf dem Te Mata Peak, einem tollen Aussichtspunkt, von wo ich das letzte Mal die Sonne genießen konnte. Am Abend hab ich mich jedoch wieder in die Stadt verkrümelt, da dort oben die illegalen Straßenrennen stattfanden.
Am nächsten Tag bin ich dann weiter über kaum befahrene Straßen zum longest place name in the world: Taumatawhatangihangakoauauotamateaturipukkakapikimaungahoronukupokaiwhenuakitanatahu Ich möchte echt mal wissen, wer sich das ausgedacht hat. Als ob die Ortsnamen auf Maori nicht schon schwer genug wären…
Dann gings weiter zu den Waihi Falls, sehr abgelegen, aber schön, wo ich die Nacht verbracht habe.
Zwischendurch noch zwei weitere Kuhherden und eine Schafherde durchkreuzt, so dass ich echt nicht mehr weiß, welche Scheiße am Auto am schlimmsten stinkt.
Am nächsten Tag gings dann weiter nach Dannevirke, einem kleinen Städtchen, wo ich vergebens nach Internetempfang gesucht habe. Die Nacht habe ich ein wenig außerhalb im Kumeti Reserve verbracht, direkt an den Bergen. Ich denk ja immer wieder, dass ich schon die schlimmsten Stürme erlebt hab, aber werde immer wieder eines Besseren belehrt. Ich hab mir schon ein windgeschütztes Eckchen gesucht, weit genug weg von evtl. umstürzenden Bäumen. Aber ich wurde die ganze Nacht durchgeschüttelt. Das Auto hat geknackt und geknarrt, dass ich echt gedacht hab, es fliegt gleich um. Irgendwie hab ich die Nacht dann doch überstanden, zwar schlaflos, aber alles heile geblieben.
Dann ging es durch Woodville, vorbei an der Tui Brauerei nach Masterton. Alles eine recht schöne Gegend, allerdings nichts atemberaubendes, wenn man nicht gerade ein Wein-Fan ist und sich durch all die Vineries testen will. Die Nacht hab ich wieder bei Sturm, allerdings diesmal nicht ganz so heftig am Mt. Holdsworth verbracht, der immerhin schon 1470m misst, den ich allerdings vor lauter Wolken nie zu sehen bekam.
Der Joy gefällt das Wetter auch nicht besonders, jeden Morgen brauch ich mehr Versuche, bis sie anspringt, mal sehn, wann mich die Batterie ganz im Stich lässt. Aber es ist ja für alles vorgesorgt.
Am Mittwoch gings nur ein Stück weiter in die Waiohine Gorge, ein Stückchen wandern bei nur Nieselregen, die haben dort nämlich eine der längsten Hängebrücken des Landes. Die hat schon vom Wind gewackelt, wie verrückt. Da ist die in Saalbach nen Witz dagegen! Aber war mal wieder bisschen Adrenalin sich da drüber zu tasten.
Diese sechs Tage Dauerregen sind recht anstrengend und strapazieren mal wieder ziemlich meine Nerven. Ich hab in den letzten sechs Tagen drei Bücher durchgelesen, damit vergeht die Zeit auch. Allerdings bin ich froh, bald arbeiten zu können, damit ich mir nicht mehr ganz so unnütz vorkomme, so lässt sich der Winter sicher besser überbrücken und wie ich gehört hab, gibt’s in Christchurch auch weniger Regen, dass es wesentlich kälter ist, als hier, will ich mal überhört haben.
Am Donnerstag gings dann wieder Richtung Küste, fast 100km, die ich, dank des extremen Windes, nicht schneller als 50km/h fahren konnte und ich musste die ganze Zeit das Lenkrad mit beiden Händen festklammern, um nicht weg zu fliegen. Also eine tagesausfüllende Beschäftigung. An der Palliser Bay angekommen, hat mich die Landschaft mal wieder verzaubert. Schwarze Sandstrände, zerklüftete Gesteinsformen und so was, wie Erdpyramiden überall. Und trotz, dass es in Strömen regnet und es Mitten im Winter ist, ist der Winter hier nicht annähernd so grau und trüb, wie der in Deutschland. Hier blüht irgendwie das ganze Jahr über irgendwas. Und die Gegend war übersäht mit Ginsterbüschen, die gerade schön gelb blühen, das lockert das Grau des Regens deutlich auf.
Heute ging es dann über Gravel Road weiter bis zum Leuchtturm, unteranderem durch ein kleines Dorf, dass die weltweit meisten Traktoren pro Kopf hat, ich glaub, die hatten dort auch mehr Traktoren, als Autos. Fasziniert von der traumhaften, einsamen Küstenlandschaft hab ich dann erstmal eine Vollbremsung gemacht, als ich die erste entdeckt hab: Eine Robbenkolonie ist am Cape Palliser heimisch. Dass die Robben allerdings direkt am Straßenrand liegen, hätte ich nicht erwartet. Tolle Tierchen, sehr faul und gemütlich(vielleicht war neun Uhr morgens auch einfach noch nicht ihre Zeit), sind lieb und sehen ja auch ganz niedlich aus, allerdings übertönte ihr bestialischer Gestank, den der Kuhscheiße am Auto bei weitem. Nachdem ich sie eine Weile beobachtet hatte bin ich erstmal weiter gefahren. Man hatte nun links hunderte von Schafen und rechts hunderte von Robben…Wahnsinn! Am Leuchtturm angekommen erwarteten mich 250Stufen. Hört sich nicht viel an, ist aber unglaublich viel, wenn die steil nen Berg hochgehen. Für den tollen Ausblick, hat es sich aber gelohnt. Dann hab ich der Sucht mal wieder nicht wiederstehen können… wieder mit ner ganzen Tüte vollen Paua Muscheln vom Strand zurückgekommen. Was mach ich denn nur damit? Keine Ahnung, aber sie sind soooo schön.
Dann gings die Straße wieder zurück und entlang des Lake Wairarapas bis nach Featherston.
In ein paar Tagen verlasse ich die Nordinsel schon wieder. Drei Monate bin ich nun schon unterwegs. Ein viertel Jahr!!! Die Zeit geht so schnell rum, viel zu schnell Ich habe nun schon 5000km hinter mir. Es liegen noch ca. 9Monate vor mir, aber die sind auch so schnell wieder rum, dass ich jetzt schonwieder das nächste Aben















teuer plane.