







Bevor sich hier wieder so viele Bilder ansammeln, will ich mich gleich mal dem nächsten Blog widmen.
Ich lebe noch! Ich habe die Stürme vom Samstag überstanden, allerdings geht das lustig so weiter. Samstagabend bin ich dann aus der von Stromausfällen geplagte Stadt raus auf einen Campground am See. Eigentlich nur 10km, allerdings hab ich über ne Stunde gebraucht, da mich der Wind ständig fast von der Straße geweht hat. Den Weg hab ich nur mühsam gefunden, da überall Äste und Bäume auf der Straße lagen. Und die Nacht war absolut schlaflos. Es kam eine Gewitterfront nach der anderen. Regen ist ja schon schlimm direkt unterm Autodach, aber es hat ständig gehagelt und das ist, als ob wer mit nem Presslufthammer neben dir steht. Nach der schlaflosen Nacht gings zum Hokitika Gorge, einer Schlucht mit dem „türkisesten“ Wasser, dass ich je gesehen hab. Der Weg dorthin war auch sehr beschwerlich, überall wieder Bäume und Äste, ein Mann hat die Hälfte seines Daches gerade aus dem Garten geholt, eine Stoßstange lag auf der Straße, allerdings kein Auto dazu, stellenweise gings durch cm hohes Wasser auf der Straße… es war wirklich eine Schneise der Verwüstung. Die weitere Strecke ging durch den Regenwald, also nicht mehr ganz so schön, wie direkt an der Küste. Die Stürme kamen und gingen, die Landschaft war weiß, kein Schnee, sondern Hagelkörner. Ab und an konnte man mal einen Blick auf die Alpen erhaschen. Es gab einige Seen und Wasserfälle zu sehen, allerdings bei dem Wetter nicht unbedingt einladend. Die Müdigkeit war überwältigend, deshalb kam ich auch nicht unbedingt weit, durch die vielen Pausen. Einen Abstecher noch zum Strand, wo man eigentlich einen tollen Blick auf die Berge haben sollte.
Hier auf der Südinsel sind sie aber nun endlich, die Traveller. Überall sind Wohnmobile unterwegs, mein Beifahrersitz ist ständig mit Anhaltern besetzt (des Öfteren auch zu zweit), und auf dem Campingplatz sind auch mal 5 Wohnmobile. Und das erste was jeder fragt: „Hast du schon mal so nen verrücktes Wetter gesehen?“ – hat keiner. Und selbst die Einheimischen sagen, dass das selbst für die Westcoast schon extrem ist. Man hat hier den ganzen Tag Gewitter, Regen, Schnee und Hagel, alles so heftig, kaum vorstellbar. Und meist liegen nur wenige Minuten zwischen den Stürmen, wo man dann mal ganz schnell z.B. zum Klo rennen kann. Und von denen, die aus der anderen Richtung kamen, hab ich schon die Info gegriegt, dass mich jede Menge Schnee erwartet.
Dann bin ich noch zum Franz Josef Gletscher. Zwei Engländer hab ich mitgenommen und bin mit ihnen kurz vor Dunkelheit noch den eineinhalb Stunden Track zum Gletscher gelaufen. Die Berge rundherum hat man kaum gesehen, alles wolkenverhangen, es hat in Strömen geregnet und geschneit. Gletscher sieht gut aus, allerdings ist der Glockner schöner. Natürlich, als wir mitten drin waren, auf einmal riesiges donnern, diesmal nicht vom Himmel, sondern von einer Lawine. Zum Glück aber nicht nah genug. Danach hab ich mir erstmal wieder einen richtigen Campingplatz gegönnt, mit unbegrenzt heißem Wasser und allem drum und dran.
Die Nacht war wieder schlaflos bei Hagel und Sturm. Eben war ich am Lake Matheson, dem MirrorLake, wo sich die Alpen eigentlich toll drin spiegeln, es war zwar mal in bisschen Berg zu sehen und es hat auch nur einmal kurz gehagelt, allerdings hatte ich dann den Supergau... die größtmöglichste Katostrophe... Meine Kamera hat nicht funktioniert! Sie hat wohl gestern doch zu viel Fuechtigkeit abbekommen und nun stand ich da mit meiner teuren Kamera, die ich normalerweise behandle, wie nen rohes Ei, und nichts ging mehr. Zurück am Auto hab ich dann erstmal alles mögliche Auseinander gebaut und die Lüftung vom Auto genutzt, um mal warme Luft reinzupusten. Nach ner Weile ging sie auch wieder an, allerdings wars nun im Objektiv beschlagen. Also noch weiter trockengepustet und nun ist sie wieder startklar. Zum Glück! Keine Ahnung, was ich ohne Kamera gemacht hätte.
Jetzt geht’s weiter auf den Fox Glacier, es ist schonwieder alles schwarz und Hagelt wieder ordentlich. Dann muss ich auch erstmal gucken, wie ich über die Berge komme, da schon einige Straßen gesperrt sind.