
















Der Fox Glacier war gestern auch noch schön und ich bin sogar noch trocken geblieben, da ich den gesamten Weg gerannt bin und wieder am Auto war, als gerade der nächste Hagelschauer kam. Danach gings weiter entlang der Westcoast bei Sturm und Hagel. Kurz vor Haast hab ich dann direkt an den Klippen mit tollem Blick aufs Meer meinen Schlafplatz gefunden. Weiter kam ich eh nicht, da der Haast Pass, der Weg auf die andere Seite der Berge gesperrt war. Deswegen hatte ich auch die 120km meist gerader Straße für mich alleine, lediglich ein Auto kam mir entgegen. Abends hab ich mich wieder meiner Reiseplanung gewidmet, allerdings auch einen Plan B geschmiedet, für den Fall, dass der Pass die nächsten Tage nicht mehr aufmacht. Allerdings bin ich nun drüber, also müssen die Fidji´s auf mich verzichten.
Heute Morgen bin ich dann ganz früh gestartet, dass ich eh wieder eine schlaflose Nacht hinter mir hatte, muss ich wohl nicht erwähnen. Das wäre hier die perfekte Schocktherapie für Leute, die Angst vor Gewitter haben, hier lernt man mit den Blitzen zu leben. In Haast hab ich dann einen DoC Ranger angetroffen, der mir allerdings gesagt hat, dass ich Schneeketten bräuchte, um drüber zu kommen. Also hab ich gewartet… zusammen mit drei anderen Wohnmobilen. Internet und Telefon gab es in diesem kleinen Örtchen nicht, da der Sturm sämtliche Leitungen gekappt hat. Also wusste man nirgends richtig bescheid. Irgendwann gegen elf kam dann nen Kurierfahrer über den Pass, der uns gesagt hat, dass es machbar ist, wenn man langsam fährt. Also gings los. Der Pass war nur 500m hoch, aber hatte recht ordentlich Schnee, hätte ich gar nicht gedacht. Eine traumhaft schöne Route, die man auf dieser einsamen Straße im Schneckentempo mit Sommerreifen gut genießen konnte. Zwischendurch gabs noch ein paar kleine Winterwanderungen zu Wasserfällen und Seen. Kaum über den Pass drüber, hörte es auf zu schneien und da war sie…die Sonne! Hier sieht es aus, als hätten die von all den Stürmen gar nichts mitbekommen. Und nun hab ich auch endlich die traumhaft schönen Berge gesehen. Eine kurvige Straße zwischen den schneebedeckten Bergen, vorbei an blauen Bergseen und Herbstwäldern…Wahnsinn! So viel Wildnis und unberührte Natur. Und dann kam der Schock: Wanaka. Eine kleine Stadt, in der man keinen Parkplatz gefunden hat, weil alles voller Wohnmobile und Campervans stand, hier wimmelt es nur so von Backpackern. Hier ist gerade Hochsaison, die Skigebiete sind voll, nächste Woche fangen auch noch Ferien an, ich hab mir also grade die falsche Zeit ausgesucht.
In der Stadt ist mal wieder kein Campen möglich, also fahr ich nachher noch raus und such mir ein wildes Plätzchen, vorausgesetzt, die sind nicht auch schon alle von den vielen Campern besetzt. Hier scheint nun schon die ganze Zeit die Sonne, aber es ist sau kalt, ich glaub, da werd ich heut Nacht ganz schön zittern. Morgen geht’s wieder bei Zeiten los, in den Skippers Canyon…eine der gefährlichsten Straßen der Welt :-D Und verboten für Mietfahrzeuge, also werd ich da wohl meine Ruhe haben. Wenn ich wieder zurückkomme, geht’s weiter nach Queenstown…Adrenalinhauptstadt. Tja, ich wollt heut meinen Sprung aus 132m buchen… für die nächsten drei Tage ausgebucht! Verrückt! Ich wart doch jetzt nicht noch! Hoffentlich ist der Milfordsound dann nicht auch schon ausgebucht. Bisher ist aber auch die Straße wegen zu viel Schnee noch geschlossen. Blöder Winter!