


Das mir der Regen über die Berge gefolgt ist, war ja klar. Aber immerhin konnte ich bis 5Uhr schlafen, bevor er wieder aufs Dach gehämmert hat.
Gestern gings nun erstmal von Wanaka über einen Umweg, da die eigentlich geplante Straße wegen Schnee gesperrt war, nach Cromwell, einem kleinen schönen Goldgräberstädtchen. Dort hab ich bei der Info nochmal nachgefragt. Ihr Kommentar: Skippers Canyon ist im Sommer gefährlich, im Winter komm ich nicht mehr lebend wieder raus…mmh…hätte ich trotzdem gemacht, aber die Straße dorthin war auch gesperrt. Das ärgert mich am meisten. Der Skippers Canyon stand schon auf meiner ToDoListe, lange bevor ich überhaupt meine Neuseelandreise geplant hab. Mist!
Naja, dann gings weiter nach Arrowtown, einem weiteren kleinen, schönen Goldgräberstädtchen, mit jeder Menge Schnee. Irgendwie werd ich wieder ganz schön verschwenderisch, hab mir mal in einem tollen französischen Cafe einen leckeren Latte Macchiato mit Crepes gegönnt.
Zwischendurch hatte ich mal an der Karawau Bridge angehalten, der Geburtsstätte des Bungyjumpings. Es war kaum ein Parkplatz zu griegen, auf der Zuschauerplattform standen hunderte Leute und im Minutentakt hat man sich runtergestürzt. Allerdings passt dieser kleine Sprung von lediglich 43m nicht in meinen Plan.
In Queenstown angekommen, dann wieder ein Schock. Die Touristenhochburg schlecht hin, ein Hotelkomplex nach dem andern, Wintersportler überall, enge überfüllte Straßen…ich hab noch nicht mal angehalten, sondern bin gleich weiter nach Glenorchy. Tolle Gegend hier, überall Seen und die mächtigen weißen Berge. Allerdings nun nichts, was ich nicht die letzten zwei Jahre schon direkt vor der Haustür hatte. Die Nacht hab ich am Seeufer verbracht, in der Hoffnung, dass es nicht die ganze Nacht soviel schneit, wie am Abend, da ich sonst wahrscheinlich nicht mehr weggekommen wäre.
Die Nacht war schön ruhig, der Schnee ist ja schön leise, aber wieder richtig kalt. Am Morgen waren es noch -2°C im Auto, draußen -8°C. Allerdings war mein größeres Problem, dass die Joy mich nicht rauslassen wollte, aller Türen zugefroren. Also musste ich erstmal den Motor laufen lassen, bis ich dann endlich mal die Fahrertür aufgegriegt hab. Allerdings gingen die Schiebetüren nicht auf, sodass ich auch noch nicht gefrühstückt hab, da ich da auch nicht ran kam. Die Straße war zum Glück nicht voller Schnee, allerdings trotzdem eine ordentliche Rutschpartie, da alles vereist war.
Nun hatte ich gedacht, so früh am Morgen ist weniger los in Queenstown, falsch gedacht, also bin ich auch wieder ohne anzuhalten durch, bis zum nächsten McDonalds außerhalb.
Aber einen Vorteil gibt’s hier: die haben drei Radiosender, wo den ganzen Tag nur House läuft. Klasse!
Nun musste ich auch wiedermal meine Reiseplanung über den Haufen werfen, da die Straße zum Milford Sound immer noch gesperrt ist. Also geht’s jetzt erst ganz in den Süden und nächste Woche nochmal zum Fjordland, in der Hoffnung, dass es endlich aufhört zu schneien. Blöder Winter!