








…so oder so ähnlich… Da muss ich den Reiseführern und Prospekten wohl doch wiedersprechen. Auch wenns atemberaubend schön war, stell ich mir unter dem Trip meines Lebens doch was anderes vor. Aber wollen wir mal wieder vorne anfangen.
Montagabend war ich dann noch beim Italiener, eine riiichtig gute italienische Pizza essen. Der Besitzer war vom Gardasee und hatte mal ne Pizzeria in Ingolstadt, konnte dementsprechend ein bisschen deutsch und es gab jede Menge zu bereden. Als er erfahren hat, dass ich im Auto schlaf, hatte er mir gleich nen Zimmer angeboten. Nach einer Weile war das aber nur noch ne Ausziehcouch in seinem Zimmer und ne Flasche Wein nach Feierabend…mmmhhh… bei den Italienern weiß man ja nie…
Das Restaurant füllte sich langsam und am Nachbartisch saßen zwei ältere Herren, die mich dazu überredeten, ihnen Gesellschaft zu leisten. Also hab ich die nächsten zwei Std bei Russel (Schotte) und Ross (Australier) verbracht. Russel hatte mal in Heidelberg gewohnt, musste also auch seine paar Brocken deutsch zur Schau stellen und Geschichten vom Biergarten erzählen. Ross hat ne Flugzeugtankstellenkette, wenn man das so nennen kann, und das war eigentlich ein Geschäftsessen, wo meine Rechnung natürlich auch gleich mit übernommen wurde. Er hatte mir gleich Namen und Nummer eines Piloten gegeben, der mich sicher unter Angabe seines Namens günstiger über den Milford Sound geflogen hätte, allerdings hab ich das Fliegen mit nem kleinen Flugzeug schon vor Jahren als schlimme Erfahrung abgetan. Allerdings hab ich durch Ross nun erste Kontakte nach Australien. Als die beiden erfuhren, dass ich im Auto schlafe, wollte mir der eine sein weiteres Bett im teuren Hotelzimmer anbieten und der andere immerhin ein eigenes Schlafzimmer in seinem Haus.
Hab mich dann allerdings irgendwann gegen zehn auf den Weg zum 24km entfernten DoC Campground gemacht und entgegen all der Vorhersagen, dass es ja soooooo kalt wird die Nacht, waren es am Morgen immerhin noch kuschelige 5°C im Auto. Und es war so toll still am Milfordsound, keine Autos, kein Wind, kein Regen, noch nicht mal nen Vogel, nichts…vollkommene Stille, also konnte ich mal eine Nacht voll durchschlafen. Super!
Ich hatte dann noch im Dunkeln gefrühstückt und mich startklar gemacht, sodass ich gleich um acht gestartet bin. Die Landschaft war noch in ein frostiges Weiß gehüllt, die Straße leer und ordentlich gefroren. Irgendwann kamen dann aber auch die anderen Touristen und Busse. Und der Schnee ließ auch nicht lang auf sich warten. Also nicht von oben, auch heute wieder kein Niederschlag…Wahnsinn! Die Straße wurde noch mit Baggern freigeräumt, übrigens so viel Schnee, wie seit 15Jahren nicht mehr. Muss ja grad dann sein, wenn ich hier bin. Überall Schilder „Black Ice“… warum nun schwarz, das war genauso weiß, wie europäisches Eis??? Der eigentliche Fahrspaß blieb aber aus. Auf den letzten 40km wurde es nochmal schön rutschig, aber ich hab wirklich schlimmeres erwartet. Die Fahrt dorthin lohnt sich aber allemal, es gibt einige schöne Zwischenstopps und die Berge sind der Wahnsinn.
Um 12:55Uhr gings dann los, 3Std Schifffahrt, bis raus in die tasmanische See, zu weit raus, hat ordentlich geschaukelt. Ich hatte mir gleich den besten Platz gesichert, ganz vorne an der Reling, super Blick auf all die herrlichen Berge, Wasserfälle, die Seehunde und das unglaublich blaue Wasser gehabt. Allerdings wurde mir der Platz in der ersten Reihe dann zum Verhängnis, als es direkt an einen Wasserfall ran ging. Kamera konnte ich noch unter der Jacke verstecken, bevors die Dusche gab. Delfine gabs leider nicht zu sehen. Nach zwei Stunden in eisiger Kälte und Wind hab ich mich dann erstmal nach drinnen verkrümelt und den kostenlosen Tee genutzt.
Nach der Schifffahrt gings wieder die schöne Straße zurück, wieder bis zum Campground, wo ich wieder eine traumhaft ruhige Nacht verbracht hab, bis auf einen nächtlichen Besucher auf dem Autodach um halb drei. Eben dann wieder ganz früh gestartet, bis Te Anau und gleich geht’s weiter nach Manapouri. Der Rucksack ist gepackt, Kamera wieder startklar, nun erwarten mich acht Stunden unterwegs im Douptful Sound. Laut Prospekt wieder der Trip meines Lebens… bin gespannt.