






Ich hab welche gesehen, ich hab tatsächlich Wale gesehen… sieben Stück. Aber es war trotzdem schrecklich. Beim Check-In wurde ich schon gefragt, ob ich seekrank werd, er hat mich dann aber beruhigt, da gute Verhältnisse draußen herrschen, pah…da hat er voll gelogen. Der Weg raus aus dem Hafen war schon die Hölle, das Boot ist nur so über die Wellen gehüpft. 3Tabletten hatte ich geschluckt, aber die Übelkeit kam trotzdem. Nach ca. ner halben Stunde waren wir dann über dem Canyon, wo die Wale waren und der Motor wurde ausgestellt. Aber selbst im Stillstand haben einen die Wellen ordentlich durchgeschüttelt. Nun waren wir dann 2einhalb Stunden auf dem Meer, sobald ein Wal gesichtet wurde, fuhren drei Boote, ein Hubschrauber und ein Flugzeug sofort auf ihn zu, in der Hoffnung dort anzukommen, bevor er untertaucht. Es war schon spektakulär diesen Giganten (Sperm Whale…deutsche Übersetzung? Keine Ahnung, jedenfalls bis zu 18m lang) so nahe zu sein. Allerdings hat man ja nur den Rücken gesehen, wie sie geatmet haben und ein paar Sekunden später ihre Schwanzflosse, als sie abgetaucht sind. War toll, aber 145$ sind dafür echt zu viel. Jede Menge Robben gabs zu sehen. Die sind nicht nur an Land so faul, sondern treiben auch faul im Wasser rum und winken den Booten zu. Riesige Königsalbotrosse gabs auch oft zu sehen, nur wieder keine Delfine, verdammt!
Nachdem ich die Fahrt dann doch irgendwie überlebt hab, gings weiter Richtung Blenheim, schön langsam, da ich nicht nur immer noch mit der Übelkeit, sondern zum ersten Mal auch mit Sekundenschlaf zu kämpfen hatte. Irgendwann kam ich dann auch mal dort an, und bin gleich auf nen Campingplatz, wo ich endlich mal, nach über 2Monaten und ner dicken Dreckschicht die Joy gewaschen hab.
Beim Abendessen hab ich noch zwei Mädels aus Stuttgart kennengelernt, die nachher auch auf der Fähre sind. Alle, die ich bisher getroffen hab sind der gleichen Meinung, der Winter hier ist verdammt hart, keiner hat genug Klamotten mitgehabt, da ja fälschlicher Weise im Internet ständig von nem milden Winter die Rede ist. Und alle beschweren sich darüber, dass man nirgends öffentliche Duschen findet und auch das Wildcampen, besonders auf der Nordinsel schwerer ist, als überall beschrieben. Vielleicht hat man es da im Sommer halt doch leichter, Aber insgesamt haben mir meine Internetrecherchen nicht wirklich weiter geholfen, da muss man echt selbst erst die Erfahrungen sammeln.
Heut war meine vorerst letzte Nacht im Auto, heute Abend bezieh ich vielleicht schon mein Zimmer in Wellington. 6Monate arbeiten liegen vor mir…einerseits bin ich froh, endlich wieder arbeiten zu gehen, nen festes Dach überm Kopf zu haben und nicht jeden Abend darüber nachzudenken, wo man schlafen kann. Andererseits bin ich auch traurig, einen Teil der großen Freiheit wieder aufgeben zu müssen. Aber nach dem halben Jahr hab ich ja auch noch mal Freiheit.
Jetzt geht’s also gleich wieder auf´s Meer, 3Std Schifffahrt, aber das Wetter is gut, also hoffe ich mal auf wenig Wellengang.