Arbeitsalltag
- Christina Otto
- 7. Aug. 2011
- 3 Min. Lesezeit


Nun will ich mal wieder was von mir hören lassen. Die erste Woche im schönen Wellington hab ich nun schon rum. Ziemlich anstrengend nach 4Monaten ohne Arbeit. Und dann auch noch jeden Tag Überstunden gemacht. Kraft und Ausdauer sind in den vier Monaten verschwunden, deswegen gabs erstmal ordentlich Muskelkater. Aber zumindest hab ich meine Arbeit noch nicht verlernt, auch wenn die Arbeitsweise hier extrem anders ist, als die deutsche. Ich bin allein unter Kiwis, daher hab ich noch einige Sprachprobleme, aber ich hab ja schließlich auch die letzten Sprachprobleme an der Arbeit irgendwann überwunden, pinzgauerisch war schließlich auch nicht so ganz ohne. Aber die sind hier ja auch sehr geduldig. Allerdings sind die Arbeitszeiten extrem gewöhnungsbedürftig. Vor-/Mittags anfangen und bis spätabends arbeiten…da hat man ja nix vom Tag, ziemlich blöd. Da hab ich lieber nachts gearbeitet und hatte den ganzen Tag Freizeit.
Da hab ich mich dann am Mittwochabend mal mit ner Leipzigerin getroffen, allerdings is das Nachtleben während der Woche hier irgendwie genauso crazy, wie am Samstag. Wir kamen mit Turn-/Wanderschuhen auch wieder nur in nen irischen Pub. Bei meinen Arbeitszeiten wars dann wenigstens nicht so schlimm, dass ich auch erst um eins daheim war. Am Freitag musste ich dann sogar erst um halb zwei anfangen, sodass ich auch noch genug Zeit für Kaffeetrinken in der Stadt hatte.
In die Stadt fahr ich jetzt immer ca.15Minuten, da mir der Weg zu Fuß doch zu weit is. Gestern war ich mal erbarmungslos shoppen, der erste Lohn is ja am Dienstag schon auf dem Konto. Ich weiß zwar jetzt schon, was ich für Probleme grieg, wenn ich den ganzen Kram auch irgendwie wieder nach Deutschland mitnehmen muss, aber es ging nicht anders. Nicht nur, dass es hier so günstig is, die Mode is hier so crazy, da muss man einfach kaufen. Aber zumindest hab ich diesmal auch das gefunden, was ich wirklich brauch.
Gestern wurde es dann nach 5Std Skype auch wieder recht spät, sodass ich wieder durch das verrückte Wellingtoner Nachtleben musste, das Auto da durchzubringen is aber noch viel schwieriger, überall Besoffene und Schlägereien, 2mal wurde ich noch angehalten zur Alkoholkontrolle, Polizei war überall, also hier geht’s ordentlich ab. Heut bin ich dann über den Markt geschlendert und genieße gerade den Neuseeländischen Winter bei 17°C und Sonnenschein am Yachthafen mit kostenlosem Internet.
Auch wenn die Arbeit erstmal ne ordentliche Umstellung is, denk ich, werd ichs hier nen halbes Jahr aushalten. Wellington is ne wirklich schöne, gemütliche Stadt, zwar über 176Tage Sturm, aber bisher hab ich schon seit über 2Wochen keinen Regen mehr gehabt, Deutsche kann man hier im Supermarkt am Haribo Regal treffen, ne recht junge Stadt, durch die Uni und die ganzen Film- und Schauspielschulen, ich verdien gut als „Production Advisor“, wohne kostenlos, muss zwar jeden Tag um nen Parkplatz an der Straße kämpfen, aber ich denk, hier lässt es sich gut leben.
Die Joy is jetzt ein normales Auto, kommt jetzt nur noch an den Wochenenden als Camper zum Einsatz. Man sieht schon jetzt, dass es ein Bäckerauto is, das Mehl sammelt sich schon auf dem Fahrersitz. Und sie hat nen Vogel gefressen, der hängt jetzt halbiert im Kühlergrill, keine Ahnung, wie ich den da wieder rausgrieg, anfassen tu ich den bestimmt nicht.
Meinen Blog leg ich jetzt nicht auf Eis, aber es wird wohl fürs nächste halbe Jahr nur noch alle zwei Wochen oder so mal nen neuen Blog geben. Und Bilder von meiner neuen Heimat gibt’s demnächst mal.
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