
Nun ging alles ganz schnell. Gestern den ersten Besichtigungstermin fürs Auto gehabt und schon hat die Joy eine neue Besitzerin. Aber ich denke, ich hab sie in gute Hände gegeben und ich wünsche den beiden ganz viel Spaß in den nächsten drei Monaten und genauso viel Glück. Nun fährt sie unter österreichischer Hand.
Die gestrige Nacht hab ich noch in einem Regional Park, nur 15km von der City entfernt, verbracht. Es war, naja, nicht ganz so laut, wie direkt in der City, aber es gab keine Sterne, nur orangenbeleuchteten Himmel und da ich neben dem Flughafen stand, wars ordentlich laut, wenn mal wieder nen Flieger kam. Und vor allem waren nur 4andere Wohnwagen dort. Hat sich scheinbar noch nicht rumgesprochen, dass es da billige Stellplätze gibt. Den Abend hab ich im Internet verbracht, knapp 4Std nach nem freien Hostel oder sonstigem gesucht. Keine Chance, alles total ausgebucht fürs Wochenende. Ich hab zwar erwartet, dass es schwierig wird, aber nicht, dass es unmöglich ist. Irgendwann war dann auch der Akku leer, sodass ich mit Wut ins Bett bin. Es war nach 12, bis ich die Augen zugemacht hab. Tausende Gedanken, tausende Sachen, die ich noch erledigen musste und dann keine Unterkunft.
Heute Morgen war die Wut noch nicht verflogen, allerdings wurde sie gelindert, als mein Campingnachbar eine Tasse Tee gebracht hat. Hab dann mit einem Ami, der momentan in Moskau wohnt, und einem Aussie, der momentan in Indonesien wohnt, gefrühstückt. Als sie dann den Schock verkraftet haben, dass ich mich nicht für Rugby interessiere, gabs jede Menge Reisetipps, da die beiden schon die halbe Welt bereist haben.
Danach gings ans Packen. Komisches Gefühl nun alles wieder in einen Rucksack zu packen, ok, eigentlich waren es zwei Rucksäcke, ne Handtasche und drei Beutel. Aber da muss ich wohl noch bisschen aussortieren, bevors in den Flieger geht. Zwischendurch hab ich dann nochmal umgeparkt, um den Laptop nochmal bisschen aufzuladen, sodass ich nochmal auf Hostelsuche gehen konnte. Und tatsächlich ist nen Bett frei geworden. Allerdings in nem teuren Hostel am Flughafen. Aber besser als nix und die Lage war ja ganz gut, weil ich ja einmal da war.
Nachdem ich das Auto soweit leer hatte, bin ich nochmal kurz nach Samoa. Ein ganzer Stadtteil, indem ich das Gefühl hatte, die einzige Weiße zu sein. In der großen Shoppingmal war ordentlich was los. Musik aus Samoa, Klamotten aus Samoa, Tänze aus Samoa, ein Markt mit Dingen aus Samoa und natürlich all die bunt bemalten Rugbyfans, an jedem Haus 20 Flaggen und an jedem Auto Flaggen (und hier sind dem keine Grenzen gesetzt, wo, wie viele oder wie groß die Flaggen sind). Natürlich wollte mich auch wieder jemand von seinem Glauben überzeugen, diesmal aber kein Christ, sondern ein Buddhist. Aber auch für Buddha kann ich mich nicht begeistern.
Dann gings zum Hostel, Sachen unterbringen und erstmal unbegrenzt heiß duschen. Mein Zimmer teil ich mir mit zwei Gießenern und einer Französin, die kein Englisch spricht. Privatsphäre ist jetzt also wieder gestrichen, aber naja, is ja hoffentlich nur kurz. Jetzt warte ich noch auf ein Päckchen, muss dafür halt nochmal in die City fahren und dann kann ich hoffentlich schnell meinen Flug buchen.
Nachdem ich dann mein bisschen Hab und Gut auf und unterm Bett verteilt hab, bin ich zur letzten Fahrt aufgebrochen. Am andern Ende der Stadt hab ichs dann offiziell gemacht und die Joy ist drei Stunden später mit ihrer neuen Besitzerin weggefahren Froh darüber, dass alles so schnell geklappt hat und ich mir die Kaufabwicklung in Englisch ersparen konnte, aber auch traurig darüber, dass mein Neuseelandtrip somit zu Ende ist und ich erstmal nen paar Nächte nicht mehr unterm Sternenhimmel schlafen kann. Aber die Reise war toll, brauch mir nicht vorzuwerfen, dass ich irgendwas versäumt hab und aus den 5Monaten nehm ich auf jeden Fall jede Menge Erfahrungen mit.
Nun guck ich mal, was ich morgen hier anstellen werde. Hab sogar nen Pool, allerdings ist der draußen und wohl noch zu kalt zum Baden. Wieder sehr ungewohnt, nicht einfach irgendwo hinfahren zu können.