












Die Tage im Hostel waren noch recht lustig. Waren tolle Leute dort, mit denen sich die Großstadt durchaus aushalten ließ. Montag waren wir noch in nem irischen Pub unterwegs und mal wieder gabs zu viel Alkohol. Auch hier ist um eins wieder Sperrstunde, also mussten wir die Tanzfläche widerwillig verlassen. Danach kam unser Japaner noch auf die Idee, für uns kochen zu wollen, also gabs um drei Uhr Nachts noch für alle Pasta. Mein Zimmer war immer das, wo keiner außer mir vor 12Uhr mittags aus dem Bett kam, aber genau dann, wenn ich erst um vier ins Bett krieche, sind die zwei Franzosen schon um sieben aufgestanden und haben jeglichen weiteren Schlaf unmöglich gemacht.
Montag hatte ich mich auch noch mit jemandem getroffen, der eine Möglichkeit suchte aus der City raus zu kommen, also bin ich jetzt mal nicht alleine unterwegs. Einen Buchshop hatte ich auch noch gefunden und nach einiger Suche auch Kartenmaterial für meine Reise.
Am Dienstag ging aufgrund des Schlafmangels nicht wirklich viel. Abends hatte ich mich dann mit der Autoverkäuferin getroffen. Schön lecker Pizza gegessen in nem netten Außenviertel Melbournes in einer etwas anderen Pizzeria. Dann noch Kaufvertrag fertig gemacht und noch Reisetipps ausgetauscht. Am Ende des Abends konnte ich ihr auch gleich die Überweisung zeigen, sodass sie mir schon am Dienstagabend den Schlüssel überreichte. Nachdem ich sie noch nach Hause gebracht hab, hab ich mir ohne Brille im Dunkeln den Weg zurück zum Hostel gesucht. War erstmal recht kompliziert, das Schalten wieder zu lernen und die riesigen Maße dieses Autos einzuschätzen, aber irgendwie hab ichs geschafft. Hatte auch das Glück, in ner Seitenstraße vom Hostel nen Parkplatz zu finden, also konnt ich dann ruhigen Gewissens ins Bett.
Am nächsten Morgen bin ich schon ganz früh aufgestanden, weil ich ab halb acht die Parkuhr hätte füttern müssen. Als ich rauskam, haben die ne Baustelle aus der Straße gemacht und ich musste meinen Parkplatz räumen. Also bin ich um sieben Uhr morgens durch die Stadt geschlichen, auf der Suche nach nem Parkplatz. Irgendwann hatte ich dann auch mal einen, musste allerdings dann meine ganzen Sachen 3Straßen weiter schleppen. Als ich mich von allen verabschiedet und alle Facebooknamen notiert hatte, hab ich mich auf den Weg gemacht, meinen Mitfahrer abzuholen, um dann in Richtung Südosten zu starten. Die Stadt zog sich noch verdammt weit. Irgendwo hatten wir dann erstmal eingekauft, aufgetankt und nachgesehen, was überhaupt alles im Auto drin ist.
Als wir dann die große Stadt endlich hinter uns gelassen hatten, lagen die unendlichen Weiten Australiens vor uns. So viel gerade Straße- unglaublich! Ich hätte es mir hier auch eigentlich gar nicht so grün vorgestellt. Am nächsten Strand gabs erstmal ne Pause, allerdings hat mich das jetzt nicht wirklich umgehauen, da gabs in Neuseeland schönere. Kakadus und Rosellas fliegen hier rum, wie anderswo die Tauben. Kängurus, Wombats und Emus haben auch nicht lang auf sich warten lassen, da gibt’s hier nun wirklich mehr Artenvielfalt, als in Neuseeland.
Die erste Nacht haben wir mit Wildcampen am Sandypoint zugebracht. Saßen auch recht lange in der Dunkelheit, bis das Rascheln im Gebüsch doch zu laut wurde. Am Donnerstag gings dann weiter in den Wilson Prom National Park. Da haben wir uns gleich das beste Ausflugsziel ausgesucht. Soooo viel toller Natur, so viele Tiere gesehen, sei es eine Herde Emus am Straßenrand, Kängurus, die unseren Weg gekreuzt haben oder Wombats, die gemütlich vor uns her getrottet sind. Der Nachteil war allerdings, dass die Übernachtung 24$ gekostet hat, zu zweit geht das ja immer noch, allerdings gabs deshalb auch nur eine Nacht dort. Weiterer Nachteil: es gab hier im März eine Jahrhundertflut, die alles zerstört hat. 380 Camper saßen hier fest und wurden mit Hubschraubern evakuiert, während die Autos erst einen Monat später rausgeholt werden konnten. Der Park hat erst vor einer Woche wieder geöffnet, es sind aber nur ganz wenige Wanderwege wieder offen. Am Donnerstag haben wir noch ne geführte Tour mit gemacht, wo uns nen paar Flutschäden gezeigt, die Geschichten dazu erzählt wurden und ich weiß nun auch, was ich essen kann, wenn ich mal in der Pampa stecke. War recht interessant. Danach sind wir noch bisschen weiter gewandert, auf einen Berg mit toller Aussicht. Vom Ranger hatten wir auch vorher gesagt bekommen, was wir tun sollen, wenn uns ne Schlange begegnet, allerdings haben wir keine gesehen, nur jede Menge Echsen.
In dem Auto hab ich nun einen Gaskocher mit zwei Kochplatten, sodass man auch mal bisschen besser kochen kann. Allerdings muss ich auch hier noch mit Jacke unterwegs sein, ich hätte mir Australien wirklich wärmer vorgestellt. Mit dem abends draußen sitzen ist ja immer ganz schön, allerdings haben mich hier die Moskitos schonwieder ordentlich zerstochen, meine Füße sind wieder ganz schön angeschwollen. Die australischen Camper sind auch recht gesellig und nett, also war Stress und Unfreundlichkeit wirklich nur in der Stadt vorzufinden, da bin ich ja beruhigt.
Gestern sind wir dann weiter durch den National Park, haben noch ne 2Std Wanderung gemacht, wo mir mein neuer Hut schon recht nützlich war, die Sonne hat schon ganz schön gebrannt. Die Koala-Suche war bisher vergeblich, Kängurus und Emus werden schon langsam uninteressant. Später gings weiter in den nächstgrößeren Ort, wo ich mir erstmal Insektenspray besorgt hab und den Camp6, ein Buch, indem jegliche Campingmöglichkeit steht. Scheint also doch nicht allzu schwer hier zu sein, ein kostenloses Plätzchen zu finden. Einen dieser Plätze haben wir dann gleich mal ausprobiert und sind an nem abgelegenen Campground mit Plumpsklo gelandet. Auf dem Weg war ne Pfütze, als ich durch gefahren bin, war das Auto erstmal weg, die war fast nen Meter tief! Hätte ich da nen normales Auto gehabt, wär ich nicht mehr rausgekommen. Hier sind auch die restlichen Straßen richtig schlecht. Zusätzlich zu den Gravel Roads gibt’s hier auch noch Sandpisten, beides nicht gut, aber mit nem großen Auto recht leicht zu bewältigen. Aber selbst die normalen geteerten Straßen haben so viele extrem große Schlaglöcher, Wahnsinn! Ein weiterer Unterschied sind natürlich die Entfernungen, In NZ gings mal 20km nur geradeaus, hier sind 50km geradeaus noch gar nichts. Am Straßenrand liegen überall geplatzte Reifen und tote Kängurus, alle 10km kommt mal ne Farm und sonst nichts, als unendliche Weite…traumhaft!
Heute gings dann auch nur 50km geradeaus in den nächsten Ort, wo wir gerade in der Library das Internet nutzen. Am Dienstag und Mittwoch will ich wieder zurück in Melbourne sein, Bankkarte abholen, Leute treffen,… und dann geht’s weiter Richtung Adelaide.