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From the Desert to the Sea

  • Autorenbild: Christina Otto
    Christina Otto
  • 19. Dez. 2011
  • 11 Min. Lesezeit

Nun hab ich endlich mal wieder kostenloses Wifi zur Verfügung, musste deshalb zwar erst bei der Sicherheitskontrolle im schicken Parlamentsgebäude von Darwin mein pfefferspray abgeben, aber nun kann ich mal wieder was schreiben. War ich beim letzten Eintrag noch in der trockenen Wüste unterwegs, sitz ich jetzt schon bei Regen im tropischen Norden. Eigentlich hatte ich so viel zu schreiben, dass ich zwei Einträge machen wollte, allerdings hab ich meine Notizzettelchen im Auto vergessen. Also muss ich so gucken, ob ich noch alles zusammen grieg.

In Alice Springs hab ich mir am letzten Morgen noch ne richtige Dusche gegönnt. Die öffentlichen Toiletten sollten um neun öffnen. Ich war um 9:10Uhr da…geschlossen… mmmmh? Also später nochmal hin, immer noch geschlossen. Da hab ich dann drinne ne Uhr gesehen, auf der es erst halb neun war. Da wurde ich nachdenklich. Aber gut, noch ne halbe Stunde gewartet und dann hab ich meine Dusche bekommen. Als ich fertig war, hab ich dann noch ne halbe Stunde aufm Parkplatz mit nem Australier gestanden. Er hatte in Alice nen Souveniershop, den er verkauft hat, genauso wie sein Haus, sein Auto, alles was er hatte, um sich nen Wohnmobil zu kaufen und den Rest seines Lebens damit durch Australien zu fahren. Prima Sache, so verbringen scheinbar sehr viele Australier ihre Rente, muss ich mir merken. Mit ihm hab ich dann auch mal das Thema Aborigines diskutiert. Dauerhaft besoffen, ziehen sich jede Billigdroge, die sie griegen können, stinken, schreien, treiben die Kriminalitätsrate enorm hoch, gehen nicht arbeiten, griegen zu viel Geld vom Staat in den Arsch gesteckt, eine „horrible race of people“… tja, dass halten also die Aussies von ihren Ureinwohnern. Leider kann ich immer noch nichts anderes darüber behaupten. Von ihm hab ich auch gelernt, NIE wieder für Aborigines anzuhalten. Die Autos, an denen die stehen, haben nicht mal nen Motor, die Leben nur da drin und drum herum und freuen sich, wenn ahnungslose Touristen vorbeikommen und anhalten, damit sie sie überfallen können. Davor warnt einen aber kein Reiseführer. Naja, nachdem er mir noch nen paar Tipps für meine Reiseroute gegeben hat, wollte ich gerade in die Stadt (meine kalte Dusche war dank des Gesprächs in der Hitze wieder hin), als mir das französische Pärchen von neulich über den Weg lief. Als ich mit ihnen noch die Straße entlang schlenderte, hat sich meine Vermutung bestätigt: er ist Englischlehrer. Hätte doch sonst nicht anders sein können, bei so nem guten Englisch.

Im Reisebüro konnte ich dann nochmal meine falsche Mitgliedskarte für 20Min kostenloses Internet nutzen, wo ich meine Reisekasse mal wieder um 300$ ärmer machen musste, damit mein Auto wieder nen halbes Jahr länger auf Australiens Straßen unterwegs sein darf. Ist sowas, wie nen TüV, bloß ohne Prüfung, einfach im Internet zahlen, in was für nem Zustand das Auto ist, ist dabei egal. Dann nochmal tanken und es ging wieder in die Wüste zurück. Auf dem Binns Track, einer richtig guten Geländestrecke, gings in die N´ghara Gorge, einer Schlucht mit Felsmalereien, ziemlich abgelegen. Der Track führt entlang einer ehemaligen Stock Route, auf der man früher die Rinder von Nord nach Süd getrieben hat. Früher, als es noch Abenteuer gab und die Rinder nicht mit Road Trains durch Land chauffiert wurden. Nun war nur ich hier unterwegs und ständig damit beschäftigt für irgendwelche umherspringende Rinder zu bremsen. Eine dumme Kuh hätte ich beinahe erwischt, die stand in nem Flussbett, wo ich mich gerade mühsam durch den tiefen Sand gekämpft hab und dementsprechend nicht bremsen konnte.

Am nächsten Tag hab ich nichts getan, nur in der Schlucht gesessen und meine Reise geplant, da ich noch nicht wirklich ne Ahnung hatte, wie ich weiter fahre. Zwischenzeitlich hab ich immer mal Besuch von irgendwelchen Echsen bekommen. Ich hatte mir meine Plane aufgebaut und den Schatten genossen, was trotzdem dazu führte, dass ich am Ende des Tages nen ordentlichen Sonnenbrand hatte. Hier ist die Sonne im Schatten also effektiver, also die pralle Sonne bei uns. An dem Tag kam kein einziges Auto dort vorbei. Eigentlich hatte ich mir nen Ameisenfreies Stück ausgesucht, allerdings kam plötzlich, aus dem nix, eine ganze Armee. Nicht, wie normal, in nem Highway, nein, die waren überall verstreut, sodass ich auch mit meinem Insektenspray nix ausrichten konnte. Also bin ich mal nen Stück in der Schlucht herumgewandert und als ich wiederkam, waren alle weg, nur noch 8 große rote Ameisen waren da. Die sahen mir schon so gefährlich aus und auch, wenn sie die anderen verscheucht haben, hab ich die lieber mal vernichtet.

Am nächsten Tag gings weiter entlang des Binns Track. In einer Geisterstadt, die sich über mehrere km erstreckte, konnte ich alles aus dem Auto heraus machen. Hab mich nicht von meiner Klimaanlage weggetraut. Die Gegend war so ausgestorben, da hat man regelrecht gesehen, wie die Sonne hier den Tot in die Erde brennt. Weiter auf der Stock Route unterwegs hatte man hier noch keine Kuhgitter entdeckt, sodass ich alle paar km aussteigen musste, um Gatter zu öffnen und wieder zu schließen. Nach über 20 hab ich aufgehört zu zählen. Irgendwann hab ich auch aufgehört ständig der Kuhscheiße auszuweichen. Nach vielen km ging die Stock Route geradeaus, ich musste aber nach links. Es war vielleicht etwas leichtsinnig, dass ich mich vorher nicht schlau gemacht hab über die Strecke, denn was dann kam, war etwas unerwartet. Der Wegweiser zeigte nach links, wo aber nur Gestrüpp war. Nachdem ich ausgestiegen bin, hab ich unter all dem Gestrüpp tatsächlich noch nen Weg entdeckt. Die Alternative wäre gewesen, 300km wieder zurück zu fahren…ha! So leicht geb ich ja nicht auf. Also gings ins Gestrüpp. Hier war definitiv seit Wochen keiner mehr lang gefahren. Und als mir bewusst wurde, dass hier wahrscheinlich auch die nächsten Wochen keiner mehr lang fahren wird und ich durch meine neue Reiseplanung noch nicht mal irgendwem Bescheid gegeben hab, wo ich überhaupt bin, war ich auch schon vor nem Flussbett mit tiiiiiiiefem, weichen Sand. Die Überlegung, umzudrehen wurde nochmal durchdacht, aber ich hab mich für die Adrenalingeladenere Variante entschieden und bin weitergefahren. Nachdem ich das Flussbett geschafft hab, hab ich kurz aufgeatmet, als das nächste kam, und das nächste, und im fünften Flussbett bin ich dann kurz vorm Schluss doch noch steckengeblieben. Leichte Panik breitete sich aus, aber ich hab mir gedacht, bleib ruhig, bist ja nicht doof, hast doch was gelernt in den letzten Monaten. Also raus in den kochendheißen Sand und die Luft abgelassen. Mit nur noch 10psi gings dann gleich beim ersten Versuch raus aus dem Sand…haha! Allerdings waren meine Nerven für den Tag genug strapaziert, sodass ich neben dem Fluss gleich mein Nachtlager aufgeschlagen hab.

Am nächsten Tag hab ich dann auch mal in irgendeinem meiner vielen Reiseführern gelesen, dass das eine schwierige Strecke ist, die man im Sommer besser nicht fahren sollte. Zu spät! Nochmal durch die Flussbetten wollte ich nicht, also gings weiter. Flussbetten kamen auch keine mehr, allerdings waren die weiteren 50km nicht weniger schlimm. Der Weg war nach dem letzten großen Regen noch nicht wieder hergerichtet worden, sodass die größte Schwierigkeit war, überhaupt den Weg zu erkennen. Mein armes Autochen musste über Stock und Stein klettern, oder eher gesagt über Bäume und riesige Felsen. Eine Vollbremsung hat nur knapp verhindert, dass ich nicht in ne ca.3m tiefe Schlucht gefahren bin, die sich mitten auf dem Weg auftat. Da auch die Bäume und Büsche auf dem Weg wuchsen, hat mein Auto nun wahrscheinlich 300 Kratzer mehr. Und zum Ende des Tracks waren noch drei Flüsse zu überqueren, die Wasser hatten…keine Ahnung, wo die das her hatten.

Irgendwann nach viel Adrenalin kam ich dann wieder zurück auf den Stuart Highway. Eigentlich hatte ich vor noch in nen anderen National Park zu fahren, wo es tolle Wasserlöcher gegeben hätte, allerdings hab ich nach 600km ohne Tankstelle mal wieder Benzin gebraucht. In Wycliff Well, der Ufohauptstadt Australiens, hab ich mal ne Pause gemacht. Hab aber kein Ufo landen sehen. Weiter gings zu den Devils Marbles, riiiiesige Felskugeln in bizarren Formationen. Ein paar km weiter gabs einen kostenlosen Rastplatz, an dem ich übernachten wollte. Als ich gerade aufgewaschen hab, kamen 3Autos mit Aborigines. Hab mich ja schon immer gewundert, ob die keine Klimaanlage haben, da sie immer mit Fenstern offen fahren, allerdings ist mir dann klargeworden, dass sie anders ihren Gestank gar nicht überleben würden. Wie mir gesagt wurde, sind die Klimaanlagen ja auch der Grund, warum sie den ganzen Tag in Supermärkten und Büchereien rumhängen. Lesen können die meisten eh nicht, aber sie halten nen Buch zur Tarnung in der Hand, um nicht so schnell rausgeschmissen zu werden. Allerdings müssen dann die ahnungslosen Leute drum herum ihren bestialischen Gestank ertragen. Naja, jedenfalls kam dann einer wieder zu mir, um mir seinen Namen zu sagen und irgendwas von ner Farm zu erzählen, keine Ahnung, wieder sehr unverständlich. Wenig später kam der nächste, um mir zu erzählen, dass sie auf nen anderes Auto warten, dass in der Stadt Alkohol besorgt hat, sie wollen hier nen bisschen was trinken. Als dann das andere Auto kam, mit nem ganzen Kofferraum voller Bier, hab ich mich dann verkrümelt und bin zurück auf den Campingplatz von den Devils Marbles.

…hab am Anfang vergessen, dass mit der Uhr weiterzuerzählen… hab dann mal im Internet geguckt und rausgefunden, dass Süd- und Nordaustralien zwar in der gleichen Zeitzone liegt, Nordaustralien aber keine Sommerzeit hat. Das heißt, dass ich hier über zwei Wochen nach der falschen Zeit gelebt hab. Das erklärt so einiges. Ich bin also die ganze Zeit schon gegen fünf Uhr morgens aufgestanden und hab um neun schon im Bett gelegen. Mmm… mir hat aber die Zeit irgendwie besser gefallen. Jetzt ist es hier schon um halb acht stockdunkel, da ist der Tag wieder kürzer.

Am nächsten Tag hatte ich meine Dusche unter Beobachtung, ein Dingo hat es sich ein paar Meter weiter gemütlich gemacht. Oh, er war so dürr, und hat so lieb geguckt, da war es wirklich hart, nicht mein restliches Kängurufleisch mit ihm zu teilen. Aber nicht nur, dass ich das eh nicht mache („keep our wildlife wild) es hingen sogar überall Schilder, dass man Strafe zahlen muss, wenn man Dingoes füttert. Naja, war nen liebes Kerlchen, irgendwann hat er auch mal bemerkt, dass er in der prallen Sonne liegt und sich in den Schatten verkrochen. Hatte ja schon gedacht, er sei tot.

Danach gings nach Tennant Creek, wo ich vergeblich nach nem Wifi-Netz gesucht hab, und auch normalen Internetzugang gabs nur sehr teuer. Auch hier war wieder alles voller besoffener Ureinwohner. Und bei einem Gespräch im Roadhouse mit nem Trucker und ner Kellnerin, fielen auch wieder nur negative Worte. Auch hier war der Trick mit den Autos ohne Motoren um Touristen anzuhalten wohl bekannt. Ok, nun weiß ich, dass ich nicht mehr anhalte. Bei der Info hab ich mich dann noch schlau gemacht, über meine nächste Route. Kein Problem, kann ich fahren, muss mich nur auf halber Strecke dann nochmal noch dem Wetter erkundigen. Ok, also gestartet. 187km gerade aus zum nächsten Ort/Haus lagen vor mir. Nach 90km hab ich aufgegeben. Es war schon spät Nachmittags und auch wenn ich sonst die 600km von Leogang nach Hause mal eben schnell nach der Arbeit gerast bin, macht mich hier das auf geteerten Straßen geradeaus fahren echt fertig.

In der Nacht auf dem einsamen Rastplatz hab ich dann die bunten Lichter am Horizont beobachtet und war mir nicht ganz schlüssig, ob das nun die besagten Ufos waren oder ne Art von Wetterleuchten. Am Morgen konnte ichs mir dann erklären, anhand der dicken Regenwolken, die in weiter Ferne verdächtig nach dem tropischen Norden aussahen. In meiner Richtung konnte ich nur Qualmwolken ausmachen, sodass ich den nächsten Truckfahrer mal gefragt hab, der mir dringend davon abgeraten hat, da hin zu fahren, nicht nur wegen dem Buschfeuer, sondern auch, weil weiter nördlich sämtliche Straßen überflutet sind. Hat sich ja für mich noch leicht skurril angehört, wo ich die letzten Wochen in der trockenen Wüste unterwegs war. Aber gut, ich bin also die 90km einsam, geradeaus zurück gefahren. Allerdings hatte ich auch da noch genügend Adrenalin, da links neben mir ebenfalls mehrere Buschbrände wüteten. Da ich die einzige auf der Straße war, hätte ich mich nicht mal daran orientieren können, was andere tun. Bin also schön durch den Qualm durchgefahren. Wieder in Tennant Creek angekommen, hab ich im Internet dann mal nachgeguckt und gesehen, dass wirklich alle Straßen schon seit Tagen dicht sind, ich wäre also 700km umsonst gefahren! Blöde Infotante da!

Am nächsten Morgen hab ich kostenlose, wenn auch dreckige Duschen entdeckt und konnte dann frisch und munter losstarten. Mir blieb nun nichts anderes übrig, als den langweiligen Stuart Highway hochzufahren. Es war soooooo langweilig, dass ich nach 400km aufgeben musste. Am nächsten Tag wieder ne neue Etappe. Bei meiner Mittagspause hatte ich dann mal wieder nen Trucker als Gesprächspartner. Er war von Neuseeland und wir waren uns schnell einig, dass Neuseeland zwar toll ist, aber die großen Weiten Australiens sooooo viel toller. Er konnte mich dann neidisch machen, dass er in seiner Schlafkabine ne Klimaanlage für die Nacht hat…wa! Und nen Kühlschrank! Und nen DVD Player für die Fahrt! Wahnsinn, das möchte ich auch! Als ich aber meine 400km vom letzten Tag erzählt hab, hat er von seinen täglichen 2000km erzählt. Tzzz! Über die Aborigines hat auch er wieder kein gutes Wort verloren. Ich glaub, ich gebs auf. Hätte so gern mal nen normalen arbeitenden, nüchternen Ureinwohner getroffen.

Am Nachmittag gings in nen National Park, der viele tolle Wasserlöcher zu bieten hatte, auf die ich mich schon gefreut hatte…haha! Von wegen! Alle gesperrt wegen Krokodilen. Lediglich die heißen Quellen waren Krokodilfrei, allerdings hatte ich bei 40°C kein Bedürfnis mich in 37°C warmes Wasser zu legen. Mein Übernachtungsplatz war dann nur ein paar km entfernt auf nem Rastplatz. Die Nächte hier sind noch unerträglicher. Hier gibt es jetzt Regen, und Wasser, und Tiere und Pflanzen im Überfluss. Ich bin also im tropischen Norden angekommen. Allerdings regnet es hier ständig, nicht das ich was gegen den Regen hätte, der bringt wenigstens mal zwei Grad Abkühlung, es ist nur, auch wenn es nicht regnet, immer nass. Ne gefühlte Luftfeuchtigkeit von 100%. Und auch, wenn es Abends bisschen kühler wird, kann man trotzdem nicht schlafen, wegen dieser enormen Luftfeuchtigkeit. Klimaanlage bräuchte ich manchmal gar nicht, allerdings ist es die einzige Möglichkeit hier mal die Klamotten trocken zu griegen. Es haben mich ja alle immer gewarnt, um die Zeit in den Norden zu gehen, aber das hab ich unterschätzt. Und zu allem Überfluss ist am Donnerstag noch nen Zyklon gemeldet. Überall in den Radios läuft rauf und runter, wie man sein Haus und sich davor schützt, aber wie der einzige Camper in der Gegend sich im Auto schützen kann wird nirgends gesagt. Mal abwarten.

Puhhh…schonwieder so lang…

Für Menschen, die Angst vor Gewitter haben, wär das hier auch nichts, es gab keinen Tag, wo nicht mindestens 20 Gewitter über mich hergefallen sind. Und den Tieren gefällt das natürlich prima, die Fliegenplage ist schlimmer denn je, Moskitoschwärme überall, sämtliche Wasserlöcher sind gesperrt wegen den Krokodilen…wirklich ne blöde Zeit für den Norden.

Am nächsten Tag gings weiter, in den Kakadu National Park. Sollte 25$ Eintritt kosten! Allerings bin ich gleich am Anfang, frühs um sechs nem Ranger begegnet, der gerade außer Dienst war, und mir verraten hat, dass ich einfach sagen soll, dass ich nur American Express hab, dann würde man mir nen Schein ausstellen, dass ich das später online zahlen soll und den könnte ich dann wegschmeißen. Ok, also kam ich ohne Eintritt durch. Wär sonst ziemlich ärgerlich gewesen, da man hier momentan rein garnichts machen kann. Alle Straßen sind überflutet. Der Ranger hatte mir noch nen paar Tipps gegeben, wo ich gefahrlos und ohne teure Tour nen Krokodil sehen kann, und welche wenigen Wanderwege noch offen sind. Also bin ich dann los, hab in Hitze und Nässe nen paar Vogelbeobachtungspunkte abgegrast, nen paar Felsmalereien angesehen und die meiste Zeit vor der Klimaanlage verbracht. Irgendwann, bei einer Straße, die eigentlich noch als offen ausgeschrieben war, stand ich dann vor nem Fluss, der 80cm anzeigte. Nachdem ich beobachtet hab, wie sich ein Road Train durchgequält hat und alle anderen Autos wieder umgedreht haben, hab auch ich beschlossen, das nicht zu riskieren. Nen Abenteuer, wo so deutlich der Tot draufgeschrieben war, muss ich dann doch nicht haben. An nem anderen Fluss hab ich dann auch tatsächlich nen Krokodil gesehen, allerdings nur nen kleines. Für nen Bild hätte ich aussteigen müssen, was ich dann doch nicht getan hab, da mir mein Leben zu viel wert ist, als das sein großer Kumpel mich dann mitsamt meiner Kamera zum Mittag verspeist. Auf dem Weg nach draußen hab ich mir dann meinen Weg wieder durch Qualmwolken suchen müssen, da es auch hier überall brannte. Kurze Zeit später allerdings hab ich dann ne halbe Stunde bei so heftigem Regen zusehen müssen, wie das Wasser um mich herum immer mehr steigt, dass ich froh war, schon soweit gekommen zu sein, sonst hätte ich wahrscheinlich noch bis Weihnachten in dem Park festgesessen, da dann auch alle anderen Straßen überflutet waren.

Heute Morgen gabs auch bei Regen meine Dusche, es regnete und stürmte die ganze Nacht. Und dann gings nach Darwin rein. Einer nicht allzugroßen Großstadt, mit nichts Sehenswertem, nur jede Menge Palmen und Regen. Aber es gibt kostenloses Wifi in der Library, die allerdings gleich schließt. In diesem Sinne, wenn mich der Zyklon nicht wegpustet, will ich über Weihnachten in Katherine sein, bevor ich nach drei sorglosen Nächten auf nem Campingplatz weiter Richtung Westen fahre.

Falls ich bis dahin nichts mehr von mir hören lasse, wünsche ich schonmal allen ein fröhliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

 
 
 

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