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Tausend und eine Nacht...


…gut, eigentlich waren es nur drei Nächte für mich. Aber Malaysia ist traumhaft, so gar nicht asiatisch, wie ich erwartet hätte. Die Stadt ist sauber, also nicht sooo sauber, aber Paris war zum Beispiel dreckiger. Die Leute sind nett, es gibt jede Menge schöner Männer, es gibt jede Menge toller Gebäude zu besichtigen, überall Tempel und Moscheen, ich hab Chinatown und Little India direkt in der Nähe, das Essen ist nichts für mich, das Wetter ist tropisch und der Straßenverkehr ist wie erwartet asiatisch chaotisch. Aber es ist trotzdem toll!

Aber hier erstmal wieder von vorne... Die restlichen Tage in Australien waren noch super. Letzten Donnerstag durfte ich nochmal Auto fahren. Der Ehemann musste vom Bahnhof abgeholt werden und es war sonst keiner zuhause, der fahren konnte. Also durfte ich den teuren Pick-up zum Bahnhof fahren und noch viele weitere km um seinen Arbeitskollegen nach Hause zu bringen. Ich war glücklich mal wieder fahren zu können und die Umstellung auf Automatik war auch nicht so schwer, wie umgekehrt. Nur hatte ich in aller Eile meine Brille vergessen und hatte dadurch leichte Orientierungsschwierigkeiten. Aber ich habe es irgendwie auch wieder heimgeschafft. Bevor ich losgefahren bin, hatte ich noch einen Gärtnerkuchen in den Ofen geschoben, den vierten, diesmal für die Schule, kam auch dort gut an.

Freitag hab ich dann meine letzten Erledigungen gemacht, unter anderem ein Paket mit Kram, den ich hier nicht brauche, nach Germany geschickt. Erst wollte sie 78$ haben, für ein Paket mit 1,8kg. Nun ist es für 33$ unterwegs aufm Schiff und braucht ca. drei Monate. Mal sehen, wer zuerst zu Hause ist.

Samstag ging es dann an den Strand, zum Füße säubern. Da überall schwarzer Sand war, waren auch meine Füße dauerhaft schwarz. Und der Strand ist immer die beste Möglichkeit, sie sauber zu bekommen. Natürlich nicht nur deswegen, wir waren natürlich auch schwimmen und Ella hatte ihren Spaß. Allerdings wurde es irgendwann so heiß, dass wir nach einem guten Lunch wieder zu Hause waren.

Sonntagmorgen ging es dann nach Fremantle ins bunte Markttreiben. War mal wieder schön, der letzte Markt war schon lange her. Und irgendwo haben wir dann tatsächlich einen Stand mit deutscher Wurst und Brezeln gefunden. Die Brezeln waren riiiichtig gut. Die Wurst, naja, hab mich leider für eine Currywurst entschieden, die haben sie in ein Brötchenähnliches Ding gepackt, haben ein bisschen Curry draufgestreut und haben Zwiebeln und Sauerkraut draufgeknallt... hä??? hab ja schon einige Currywürste gegessen, aber noch nie mit so einer Zusammenstellung. Und dann war sie auch noch so scharf, dass ich sie nicht mal ganz essen konnte. Voller Fehlgriff. Danach waren wir noch zu einem anderen "deutschen" Restaurant gefahren, was allerdings nicht wirklich deutsch war und nur Bratwurst und Schnitzel im Angebot hatte. Also nicht wirklich umwerfend. Wir hatten einfach kein Glück mit den deutschen Restaurants. Aber die Brezel für den Heimweg war zumindest gut.

Zurück zu Hause ging es dann erstmal ans Sachen packen. Eine leichte Panik hatte mich dann doch gepackt, so viele Sachen sollten in den Rucksack, so viele Erledigungen fielen mir dann noch ein, so viele Reiseziele kamen auf mich zu und ich hab trotz all der Planung das Gefühl gehabt, dass ich nicht genug geplant hatte. Aber diese Bedenken verschwanden recht schnell wieder. Am Abend hatte ich mich von allen verabschiedet, von Ella leider nicht, die war eingeschlafen und Rebecca hat mich zum Bahnhof gebracht. Der Abschied fiel schwer, aber es blieb mir keine Wahl. Kaum war Rebecca verschwunden, sah ich auch schon vorm Eingang Sicherheitsleute stehen, die mir sagten, dass keine Züge mehr fahren...super! Es gab Ersatzbusse, die allerdings statt der 50Minuten letzten Endes 2,5Std gebraucht haben, sodass ich meinen gebuchten Shuttlebus zum Flughafen verpasst hab. Die Fahrt war schon mal ein kleiner Eindruck auf das, was mich erwartet. Sie haben die zwei ältesten Busse geschickt, die in der Garage standen mit den zwei schlechtesten Fahrers, die sie hatten. Zwei Inder, deren Fahrweise absolut katastrophal war. Beide hatten keinen blassen Schimmer, wo sie langfahren müssen, wir haben uns vier Mal verfahren, zwei Mal haben sie mit ihren großen Schlenkerbussen in engen Kurven festgesteckt, die Klimaanlage hat nicht funktioniert, sodass wir mit offenen Fenstern und Türen fahren mussten. Meine Reisetabletten haben nach der anfänglichen halben Std Übelkeit zum Glücke noch ihren Dienst getan. Als wir dann endlich in Perth waren, gab es keine Möglichkeit mehr, an den Flughafen zu kommen. Ein Chinese, der auch an den Flughafen wollte, ist dann mit mir auf Taxisuche gegangen. Er ist am domestic Airport ausgestiegen, ich bin weiter an den international Airport mit einem äußerst gesprächigen Taxifahrer, dem ich letztlich nur 20Dollar für die ganze Fahrt zahlen musste, bin also noch ganz gut bei weggekommen.

Nach wenigen ungemütlichen Std Schlaf am Flughafen, hab ich dann um drei Uhr morgens meinen Rucksack eingecheckt und bin noch so herumgeschlendert. Im Flugzeug wusste ich schnell, warum ich den Flug zum Spotpreis bekommen hab, die Sitze waren total eng aneinander gequetscht, neun Sitze pro Reihe, der Flieger war ausgebucht, überall um mich herum schreiende und kotzende Kinder, Essen und Trinken gab es nur gegen Bezahlung, Fernseher schon gar nicht. Aber gut, ich saß kaum, da bin ich auch schon eingeschlafen, beim Start nochmal aufgewacht und bis zur Landung einigermaßen durchgeschlafen.

In Kuala Lumpur angekommen erschlug mich erstmal wieder die tropische Hitze. Ich war seit langem Mal wieder mit Pullover unterwegs, da es in der Nacht am Flughafen recht kalt war, den ich aber in der ersten Toilette gleich gegen ein T-Shirt getauscht hab. Durch die Flughafenkontrolle zu kommen, war recht easy, da haben hier keine besonderen Vorschriften, ein Visum brauchte ich auch nicht, sodass ich schnell meinen Stempel im Pass hatte. Draußen rasten dann hunderte Taxi- und Busfahrer auf mich zu, um mir Tickets zu verkaufen. Nachdem ich mich dann für einen Bus entschieden hatte, ging es die 70km Richtung Stadt. Eine tolle Gegend, viele Berge, überall Regenwald, zwar jede Menge Müll, aber die Landschaft sah toll aus. Der Busfahrer war schon besser, als der letzte, allerdings wurde es dann auch ziemlich abenteuerlich, als wir in den Stadtverkehr kamen. Aber im Bus war der erste Eindruck noch nicht so schlimm. Mit dem Zug ging es dann noch eine Station weiter, von wo ich dann erstmal mit meinem schweren Rucksack eine halbe Stunde nach dem Hostel gesucht hab. Danach konnte ich mich kaum noch bewegen vor lauter Muskelkater in der Hüfte vom Rucksack. Nach einer erfrischend kalten Dusche ging es dann in die Stadt. Mein Hostel liegt mitten in Chinatown und ein riesiger Markt ist direkt vor der Haustür. Mein Ziel war es, ein Handy zu kaufen, da meins am letzten Tag in Perth nun endgültig den Geist aufgegeben hat. Auf diesem Markt wurde ich aber nur überall angequatscht, dass ich Handtaschen, Schmuck oder Klamotten kaufen soll. Die Händler waren ziemlich aufdringlich und an Komplimenten hat es nicht gemangelt. In einer Tierhandlung bekam ich meinen ersten Schock, die haben da unglaublich viele Welpen, jeden in einer Glasbox mit einem Wassernapf. Die armen Dinger. Der nächste Schock kam, als ich in eine Straße kam, wo die "Zahnärzte" mit ihrem Bohrer am Straßenrand standen und mir eine Behandlung aufschwatzen wollten. Noch ein Schock, in den Klamottenläden hängen T-Shirts mit fetten Hakenkreuzen drauf, als wär es nichts. Ok, ich hab dann jedenfalls noch ein Einkaufzentrum gefunden, in dem es nur Stände mit Handys gab. Nach ca. 20 verschiedenen Angeboten, hab ich mich dann für eine Samsung-kopie für umgerechnet 34Euro entschieden. Hätte auch ein Iphone für 70Euro kaufen können, aber ich steh nicht so auf neuartige Dinger, ich wollte nur ein Handy. Ein Parfum habe ich mir dann auch noch gegönnt, eins von Escada für sage und schreibe 5Euro! DVDs hätte ich auch jede Menge kaufen können, alles die nagelneuesten Kinofilme, allerdings würde ich dafür wahrscheinlich eingesperrt werden, wenn ich die mit nach Deutschland bringe.

Wieder zurück im Hostel war der Abend schnell vorbei. Das Hostel ist ganz gut, für asiatische Verhältnisse sehr sauber, hat zwar kein Fenster, aber die Leute sind supernett, es ist gut gelegen und Frühstück ist inklusive.

Am Abend hatte mich Judith, eine Holländerin aus meinem Dorm noch gefragt, ob ich mit was essen komme, also waren wir chinesisch essen. Undefinierbare Sachen, aber war ok. Und für ein komplettes Abendessen für zwei Personen haben wir dann umgerechnet 2€ bezahlt. Etwas beunruhigend war, dass am Abend die Polizei ins Zimmer kam. Einem meiner Mitbewohner wurde zweimal Geld aus dem Schließfach gestohlen. Deshalb hat man dann den ganzen Schrank mit Schließfächern einfach entfernt, da man vermutete, dass irgendwer einen Zweitschlüssel dazu hat.

Am nächsten Morgen ging es gleich um acht an die nächstgelegene Bushaltestelle, wo ich auf den Hop-on Hop-off Bus gewartet habe. Ich stand dort eine Stunde lang, was aber nicht schlimm war, da hier der Straßenverkehr schon eine Attraktion für sich ist. Also hab ich zugesehen, wie chaotisch es in der Rush-Hour in Kuala Lumpur zugeht. Wenn man über die Straße gehen will, braucht man nur Mut und Glück. Die haben Fußgängerüberwege, allerdings völlig bedeutungslos. Die haben Fußgängerampeln, ich hab aber noch keine funktionierende gesehen. Man muss einfach drauflosrennen. Keiner bremst für Fußgänger, hier lernen die Fußgänger schon, wie man sanft von der Motorhaube rollt. Und wenn man denkt, man hat die Autos im Griff, kommt aus irgendeiner Ecke ein Motorrad. Wenn man denkt, man ist auf dem Bürgersteig sicher, den nutzen die Motorräder ebenfalls. Es scheint keine Regeln zu geben, rote Ampeln machen keinerlei Eindruck auf Motorräder, es wird dauerhaft gehupt, um Vorfahrt zu erkämpfen, wer keine Hupe hat, besitzt eine Trillerpfeife. Es ist der Wahnsinn! Ich hab mich meist an irgendwelche Einheimische drangehangen, alleine hätte ich so manche Straße nicht überlebt.

Endlich im Bus war das ganze schon besser zu genießen. Allerdings dauerte eine Stadtrundfahrt auch 3,5 Std durch den verrückten Straßenverkehr. Nach der ersten Runde bin ich dann in Little India ausgestiegen, um mir was zum Essen zu besorgen, bin aber komplett verloren gegangen in Bollywoodgeschäften und traumhaften Saris. Danach gings weiter zum Birdpark, dem größten Freiflugvogelpark der Welt. Eigentlich nicht so besonders, aber war ok. Und ich war überrascht über den guten Standard dort, alles war schön sauber, hätte mit schlimmeren gerechnet. Danach noch in den Orchideenpark, bevor es mit dem letzten Bus zurück nach Chinatown ging. Mal wieder bin ich auf dem Markt verloren gegangen. Hier kann man die ganze Zeit einkaufen, bei den Preisen kommt man sich so reich vor. Vor lauter Shoppen hab ich auch die wichtigste Regel vergessen. Es war schon stockdunkel, als ich zurück zum Hostel bin und ich war alleine unterwegs. Aber nix passiert. Hier fühlt man sich auch nicht unbedingt, wie in Asien, eher wie irgendwo in Europa. Also wirklich gefährlich ist Kuala Lumpur nun eigentlich nicht, da hab ich in Paris schon skurilere Erlebnisse gehabt.

Am Mittwoch hab ich dann ziemlich lange geschlafen, bevor ich in ein anderes Shoppingcenter gelaufen bin. Das größte Shoppingcenter, das ich je gesehen habe. Auf 12 Stockwerken soooooo viele Einkaufsmöglichkeiten, eine riesige Bowlingbahn, 3D-Kino, nen Vergnügungspark mit Achterbahn usw. Der Wahnsinn! Danach ging es mit der Monorail zwei Stationen weiter zum KL Tower, mit 421m der fünft höchste Fernsehturm der Welt. Ich konnte gerade noch ein paar gute Fotos machen, als mehrere dicke Gewitterfronten kamen. Die meisten Touristen sind geflohen, mir hat es gefallen, ich war eingehüllt in den Wolken, ganz nah an den Blitzen und immer wieder ein toller Blick, wenn die Wolken kurz verschwunden waren. Nach über einer Stunde bin ich dann doch mal wieder auf den Boden zurückgekehrt und bin weiter zu den Twintowers gelaufen, dem größten Wolkenkratzerpaar der Welt. Dort hab ich allerdings nur Zeit im Shoppingcenter in den unteren Etagen verbracht, allerdings nur mit Schaufensterbummel ohne Kaufen, da, wenn auch im Gegensatz zu Europa billig, Gucci, Prada, Louis Vuitton, usw. doch nicht meine Preisklasse sind. Um sechs hab ich mich dann im Park vor den Towers mit Judith getroffen, wo wir dann die Springbrunnenshow angesehen haben, bevor es wieder anfing zu regnen. Danach sind wir nochmal im Shoppingcenter verlorengegangen und sind gegen acht wieder mit der Bahn Richtung Hostel. In der U-bahn Station haben wir dann einen unserer Mitbewohner entdeckt, einen Thailänder, der seit einigen Wochen im Hostel ist, den man als den Dieb vermutet und der seit zwei Tagen nicht mehr aufgetaucht war und seine Sachen noch im Zimmer gelassen hat. Diese Nacht durfte er nochmal da schlafen, sollte aber dann heute das Hostel verlassen, war doch etwas zu merkwürdig. Und heute Nacht um ein Uhr irgendwas kam ein Kerl ins Zimmer ohne Gepäck, nur seinen Laptop dabei, dem wir irgendwann um zwei dann mal gesagt haben, er soll doch bitte draußen weitertippen. Nachdem er fertig war hat er sich mit Klamotten ins Bett gelegt und hat auch eben noch geschlafen. Wir sind gleich erstmal petzen gegangen, keine Ahnung, ob der sich überhaupt eingecheckt hat.

Heute Morgen war ich um halb acht schon soweit fertig, ich war die erste im Aufenthaltsraum und alleine mit der Putzfrau. Sie ist geschätzte 70Jahre alt, Chinesin, keinen Zahn mehr im Mund und spricht kein Englisch. Aber sie ist ne Liebe, wir haben uns irgendwie verständigt. Normalerweise gabs nur eine Packung Toast und Butter zum Frühstück. Heute ist sie losgelaufen und hat für mich chinesisches Frühstück geholt. Ich hatte in einem Palmenblatt oder so eingewickelte Nudeln vor mir, mit Gurke, Ei, Bambussprossen, einer sauscharfen Sauce und irgendwelchen Teilen, die ich als getrocknete Fischdinger identifiziert habe, haben aber eher nach Katzenfutter geschmeckt. Und sie hat mir zugeguckt, wie ich es esse. Es war zwar nicht schlecht, aber für meinen Geschmack viel zu scharf und das Palmenblatt sah auch nicht gerade hygienisch aus. Aber es war ja nett von ihr, also hab ich auch brav aufgegessen.

Danach gings wieder mit dem schweren Rucksack zum Bahnhof, dann in den Bus von Air Asia. Ich war die erste und drei junge Kerlchen haben Lieder für mich gesungen, wollten Bilder mit mir machen und haben mir das Ticket umsonst gegeben. Verrückt. Nun ist mein Rucksack eingecheckt, ich ebenfalls, hab bestimmt wieder die Hälfte vergessen zu erwähnen, aber in 20Minuten geht mein Flieger nach Singapore. Mein Resümee ist jedenfalls sehr gut. Ich war sehr überrascht von einer sehr westlichen, modernen, sauberen Stadt in Asien. Ideal für den Einstieg, ich hoffe es geht auch so einfach weiter.

Ok, hier nun die Ergänzung, das Internet am Flughafen hat dann doch nicht so funktioniert, wie es sollte. Nun bin ich schon in Singapore und hatte noch ein anderes Abenteuer. Der eigentliche Flug hätte nur eine Stunde gedauert, so schnell, wie wir gestartet sind, haben wir auch schon wieder zur Landung angesetzt. Diesmal hatte ich wieder einen Fensterplatz, was wesentlich spannender ist und es war wieder eine Boing 737, der letzte Flug war mit einem Airbus A320, da kam man sich vor, wie in einem Düsenjet, so sehr wurde man beim Start in den Sitz gepresst. Aber gut, wir waren nun über Singapore, hingen aber in der Warteschleife. Und als wir so unsere Runden gedreht haben kam ein fettes Gewitter auf uns zu und wir sind mitten rein geraten. Da ich mit einem kurzen gemütlichen Flug gerechnet hab, waren meine Reisetabletten nicht in Reichweite und ich hatte damit zu kämpfen, mein chinesisches Frühstück bei mir zu behalten. Als wir irgendwann den Weg raus aus der Wolkenfront gefunden haben, mussten wir irgendwo landen. Also haben sie uns zum Glück noch übers Meer gebracht, auf irgendeine kleine Insel. Ein winziger Flughafen, wo nur zwei kleine Propellermaschinen standen war unser Aufenthaltsort für die nächste Stunde. Als das Wetter wieder besser wurde und wir das ok von Singapore hatten, haben wir den nächsten Versuch gestartet. Dementsprechend bin ich zwei Stunden später erst hier gelandet. Der Flughafen ist furchterregend, der ist so sauber, steril und leise, dass man Angst hat, überhaupt irgendwas zu tun. Im Zug hingen überall die Schilder, 500$ für essen oder trinken im Zug, 1000$ für rauchen und 5000$ für Beschädigungen. Und wie ich gehört habe, setzen die das hier auch recht zielstrebig durch. Also man hält sich hier besser an die Regeln. Das Hostel war diesmal recht leicht zu finden, gleich neben einem Bahnhof. Und ich bin wieder in Chinatown gelandet, allerdings ziemlich außerhalb. Das Hostel ist blöd, so der erste Eindruck. Alles ist so steril sauber und aufgeräumt, dass man nicht ahnen kann, dass hier jemand lebt. In einer Reihe stehen Stühle vor dem Fernseher, der nur ganz leise gestellt werden darf. Die Betten sind so akkurat gemacht, dass man denken könnte, man ist in einem Nobelschuppen. Die Schuhe müssen vor der Haustür ausgezogen werden und in einen Schuhschrank für jedes Zimmer gestellt werden. Die Küche ist so sauber, dass man sich gar nicht traut, etwas anzufassen. Der Checkin war so nach Plan, dass ich glatt gedacht hab, da sitzt irgendein chinesischer Roboter vor mir. Die haben hier so viele Hausregeln, dass es mir vorkommt, wie ein Internat. Aber gut, ich bin dann erstmal auf Nahrungssuche gegangen. Die asiatischen Bäckereien sind der Hammer, die schicken ihre Leute zum Lernen nach Deutschland und machen dann hier noch viel besseres Zeug. Aber die Bäckerei, in der ich da war, war so steril sauber, dass man selbst in der Backstube kein Mehl gesehen hat, das war alles glänzend sauber, unglaublich! Ich bin natürlich wieder auf einem Markt verloren gegangen, diesmal aber nicht im Kaufrausch, da hier alles bisschen teurer ist. Natürlich immer noch billig, aber halt nicht so billig, wie in Malaysia. Am Ende hab ich sogar noch ein McDonalds gefunden. Das chinesische Essen ist mir zu anstrengend, wenn mir keiner erklären kann, was ich da esse. Mein Zimmer teile ich mir mit 4chinesischen Mädels, ich bin sowieso die einzige Europäerin in dem Hostel, glaub ich.

Ok, Schluss nun. Morgen geht’s in die Stadt, mal sehen, ob es da genauso sauber ist.

 

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