top of page

A nomad life in Mongolia

Ooook… nun ist es endlich soweit, ich hab endlich mal Zeit gefunden, euch den ersten Bericht zu liefern. Wo soll ich starten? Es war der absolute Wahnsinn. Zwei Wochen in der Wildnis der Mongolei, mit Ziegenbabys jagen, Kamel reiten, auf dem Pferderücken durch die Berge, Zelten, bei eisiger Kälte mit Käfern den Schlafsack teilen, mit Tierkacke Feuer machen, Wildpferde beobachten, mongolischen Tee mit Nomadenfamilien im Ger genießen,… Ich will euch nicht unbedingt einen Blogeintrag in Romanlänge liefern, also versuch ich mich jetzt wirklich kurz zu fassen…

Tag 1: am Vorabend hat sich nun kurzfristig entschieden, dass ich eine Tour mit einem japanischen Pärchen starte. Wir haben am Morgen gewartet, um neun nach mongolischer Zeit ging es los, also um halb elf. Die Japaner waren ganz nett und wie das bei Japanern so ist, haben sie immer brav gelächelt, allerdings konnten sie nur einige wenige Brocken englisch und dementsprechend schwierig war die Kommunikation. Aber zumindest sorgten sie immer gut für Unterhaltung. Die geteerte Straße endete ziemlich schnell und die mongolischen Straßen/ Pfade machten meinem Magen ziemlich zu schaffen. Irgendwo mitten in der Pampa haben wir dann angehalten, um Lunch zu kochen. Weiter ging es zu den Ruinen eines Klosters und dann zu unserem ersten Schlafplatz im Ger. Es waren schon zwei dänische Mädels dort, mit denen ich glücklicherweise englisch reden konnte. Sie hatten auch die ersten fünf Tage dieselbe Reiseroute, worüber ich sehr froh war. Wir hatten unseren Fahrer, der kein englisch sprach, aber ein witziger Kerl war, unseren russischen Van, der uns durch jegliches Gelände gebracht hat und unsere Reiseführerin Bogi, die uns immer gut bekocht hat, allerdings immer zu viel. Am Abend konnten wir noch beobachten, wie die Familie die Ziegen heimgetrieben haben. Die Nacht gab es Betten, nicht gemütlich und ich teilte meinen Schlafsack mit einem dicken Käfer.

Wenn man in eine Familie kommt, gibt es erstmal mongolischen Tee (Schwarztee mit Ziegen- oder Yakmilch und Salz). Dann haben sie immer großen Spaß daran, uns irgendwas ekliges probieren zu lassen, wie getrockneter Kameljoghurt (das wohl ekligste, was ich in meinem ganzen Leben gegessen habe), Kamelmilch (wurde früher als Bestrafung für Zuspätkommen genommen, heute ärgert man Touristen damit), Yakbrot mit Yakbutter und Zucker (richtig lecker), es gab jede Menge Schaf- und Yakfleisch und einmal auch Pferd. In jedem Essen waren typisch mongolisch jede Menge Dreck und Tierhaare zu finden und es war umso schwerer diese Massen an Essen runter zu bekommen. Und dafür, dass ich die meiste Zeit mit meiner Übelkeit vom Autofahren zu kämpfen hatte, war es echt heftig, da war es ein Alptraum, überhaupt an Essen denken zu müssen.

Tag 2: Wie immer war ich die Erste, die wach war und hab mich draußen mit den Tierbabys beschäftigt. Irgendwann war ich vollgepackt mit Ziegenbabys, hatte ein Kälbchen am Rock/Jackenzipfel hängen und war auch bei den drei Hunden total beliebt. Nach dem Frühstück ging es dann wieder ins Auto, in einem Dorf was einkaufen und auf dem Weg mitten im Nirgendwo in einem Teehaus Lunch essen. Unterwegs haben wir angehalten, um eine Herde Kamele beim Trinken zu beobachten, wo wir unsere Japanerin schon das erste Mal retten mussten, da sie ein Bild haben wollte und sich direkt vor die Kamele gestellt hat, die nicht gerade begeistert darüber waren. Dann ging es zu den white Cliffs, wo wir die dänischen Mädels wieder getroffen haben. Nachdem wir dort etwas herumgewandert sind, ging es wieder zur nächsten Nomadenfamilie. Die Tierbabys waren diesmal nicht zum Kuscheln, da Kamelbabys doch etwas zu groß sind. Allerdings gab es einen Welpen, der mich auf Trab gehalten hat. Am ersten Tag gab es noch eine „Toilette“, eine Holzbox über einem selbstgebuddelten Loch, hier gab es, wie fast überall die Toilette „everywhere“. Es gestaltete sich aber recht schwierig in der Wüste einen geeigneten Platz zu finden, da es nichts zum Verstecken gab. Betten gab es auch nicht, wir haben auf dem Boden geschlafen, dementsprechend gab es noch mehr, was über einen krabbelte.

Tag 3: Es war extrem stürmisch weshalb ich noch früher aufwachte. Es ging wieder mit dem Auto in eine Stadt, wo ich mir endlich mal Nachschub an Reise- und Durchfalltabletten besorgt habe, da ich davon einen hohen Verschleiß hatte. Wegen des Windes haben wir im Auto gekocht und gegessen. Danach ging es in die Berge, die unerwartet mitten in der Wüste auftauchten. Eine tolle Wanderung führte uns über einige Flüsse (äußerst lustig mit einer Japanerin, die wir immer übers Wasser heben mussten, weil sie zu ängstlich war) entlang eines Gletschers in eine Schlucht. Die Nacht haben wir in einem verlassenen Ger verbracht mitten in den Bergen, wo es also auch keine Tiere gab. Es ist allerdings ziemlich beunruhigend keinen Wachhund zu haben, wo es hier in manchen Gegenden nur so von Wölfen wimmelt.

Tag 4: Die Nacht war saukalt und es hat gedauert, bis einen die Sonne wieder aufgetaut hat. Wir sind wieder den ganzen Tag gefahren, bis zu den riesigen Sanddünen, wo wir in einem Gercamp geschlafen haben. Die zwei dänischen Mädels sind Kamelreiten gegangen, wir haben uns den Nachmittag mit lesen vertrieben. Am Abend waren noch zwei Amerikaner gekommen, die auch japanisch sprachen, sodass unsere Japaner glücklich waren, sich endlich mal verständigen zu können.

Tag 5: Nachdem ich den Käfer aus dem Schlafsack geschmissen habe, der sich des Nachts eingeschlichen hat, mussten wir uns von den dänischen Mädels verabschieden. Für uns ging es dann um elf auf die Kamele. Mit Mioko war es wieder super lustig, da sie bei jeder unerwarteten Bewegung geschrien hat, wie verrückt. Die Kamele waren meeeeega langsam und alles andere als gemütlich. Nach über zwei Stunden kamen wir endlich bei den Sanddünen an. Die Sonne hat uns bis dahin schon verbrannt und ich wäre wesentlich schneller zu Fuß gewesen. Wir hatten nur unseren Mongolischen Kamelführer dabei, der die ganze Zeit weit vor uns geritten ist, wir waren also nach einer kurzen Einweisung allein mit unseren Kamelen, die allerdings nicht wirklich schwer zu kontrollieren waren, da sie nicht gemacht haben, als langsam dahin zu trotten. Dementsprechend hab ich meine Zeit damit verbracht „Die Karawane zieht weiter…“ zu singen. Wir hatten neben unseren Kamelen noch Begleitung von einem Hund, der auch mit uns die Sanddünen erklommen hat. Wir haben unsere Kamele unten geparkt und haben uns zu Fuß auf den Weg gemacht, den Sandhaufen zu stürmen. Unser Kamelführer war geschätzte 70 Jahre alt und hat uns ausgelacht, dass wir nicht hinterher kamen, als er losgerannt ist. Mioko war wieder lustig, sie wollte nicht dreckig werden, was äußerst schwierig ist auf einer Sanddüne. Also hat sie jedes Mal, wenn sie hingefallen ist, ihre Jeans wieder sauber gemacht. Nach wenigen Metern war es ihr zu anstrengend und sie hat aufgegeben. Ich bin auf allen Vieren hochgerobbt, hab aber dann irgendwann auch aufgegeben, da die Düne zu hoch war und ich ohne Wasser fast verdurstet bin. Zurück bei den Kamelen haben wir Lunch gegessen, bevor es wieder weiter ging. Der Rückweg war noch anstrengender, da fast am Verdursten, total verbrannt und die Kamele noch langsamer. Nach fast sechs Stunden waren wir endlich wieder im Lager und haben erstmal all unsere Wasservorräte leer getrunken. Nach einem kleinen Schläfchen mussten wir schon wieder Essen. Der Japaner hat uns unerwarteter weise zeigen müssen, wie wund sein Hintern ist, wir waren ziemlich geschockt, als er die Hose runterzog. Keine Ahnung, ob man das in Japan so macht. Als Belohnung für den Tag durften wir uns mal in einer alten Schüssel die Haare waschen. Dann kam noch eine andere Reisegruppe, dessen Guide sich vom ersten Moment in mich verliebt hat und mein Mongolian Boyfriend sein wollte. Da ich aber nicht so auf mongolische Wrestler stehe, musste ich leider ablehnen, als er mich überreden wollte bei Nacht auf die Sanddünen zu klettern.

Tag 6: Wir sind früh gestartet, um bei der Familie unseres Fahrers auf einen Tee einzukehren. Danach ging es zu den Flaming Cliffs, einem Gebiet, in dem man Dinosauriereier und –knochen gefunden hat. Wir hatten aber kein Glück. Dann ging es zu einem Ger, es gab Sushi zum Lunch und dann haben sich die Japaner verabschiedet. Man hat sie zum Flughafen gebracht und mich alleine im Ger gelassen. Die Familie war auch nicht zu Hause und es war zu heiß, um raus zu gehen, also hab ich mir mit Buch lesen die Zeit vertrieben. Am Abend wurde meine Reiseführerin bei mir abgesetzt und unser Fahrer hat die Nacht bei seiner Familie verbracht. Kurz vorm Bettgehen tauchte Oogii auf, der extra wegen mir gekommen ist. Er hatte keinen Schlafsack dabei und wollte nun unbedingt meinen mit mir teilen und die Diskussion zog sich ziemlich lange hin, bis er nun ein Bett weiter mit gebrochenem Herzen einschlief.

Tag 7 bestand wieder nur aus Fahren. Wir starteten früh, ich war ja nun alleine mit Bogi und unserem Fahrer, wir hielten kurz in einer Berglandschaft, mittags gab es Dumplings in einem kleinen Teehaus und am späten Nachmittag waren wir dann in einer Stadt angekommen, wo wir einen Franzosen vom Bus abholten und dann noch woanders eine Französin und eine Amerikanerin einsammelten. Die neue Gruppe war komplett und ich war froh, dass ich endlich wieder normal englisch sprechen konnte. Man hatte mir in der Stadt eine Dusche versprochen, aber die öffentlichen Duschen waren am Wochenende geschlossen, sodass mir mein Ziegen/Kamelgeruch zwischen all den frischgeduschten Neuankömmlingen noch schlimmer vorkam. Wir sind dann noch zwei Stunden weiter gefahren, wo uns ein Ger in den Bergen erwartete, auf denen noch vereinzelt Schnee und Eis zu sehen war und es ordentlich kalt wurde die Nacht über.

Tag 8: Am Morgen war ich glücklich darüber, endlich mal einen Fluss zu finden, in dem ich mich mal waschen konnte. Da alle in einem Ger auf dem Boden geschlafen haben, wurden auch die anderen recht früh geweckt. Wir musste unsere Sachen packen, diesmal nur eine Matratze und Schlafsack für jeden und einen Rucksack für alle. Also nur das Nötigste. Wir haben unseren Fahrer zurückgelassen und einen Horseguide bekommen, der mit seinem Pferd und dem Packpferd mit uns losgezogen ist. Gestartet bei eisiger Kälte hat sich nach und nach jeder von Jacke, Schal und Mütze verabschiedet, da uns die Sonne ordentlich eingeheizt hat. Zu Fuß ging es zwei Stunden auf die Berge, dort gab es Lunch und dann in ein schönes Tal mit dem ersten der acht Seen. Unten angekommen sollten wir eigentlich den See überqueren. Sicherheit wird in der Mongolei nicht wirklich für wichtig gehalten, aber da wir uns weigerten auf einen See zu spazieren, der überall schon aufgetaute Stellen hatte, von Rissen übersäht war und die ganze Zeit geknackt hat, sind wir dann bei einer Familie eingekehrt, die zwar keinen Platz im Ger hatte, wo wir aber unsere Zelte aufschlagen konnten, direkt am Seeufer. Mit Karten spielen, lesen und quatschen haben wir uns den restlichen Tag vertrieben, bevor die eiskalte Nacht hereinbrach.

Tag 9: um fünf Uhr morgens hab ich aufgegeben, ich war total erfroren und hab mich lieber an den See in die Sonne gesetzt, um wieder aufzutauen. Nach dem Frühstück haben wir wieder alles zusammengepackt und unser Pferd beladen und nach einer weiteren Schüssel Tee mit Yakbutterbrot am Feuer (was hier übrigens mit getrockneter Tierkacke geheizt wird) im Ger der Familie, sind wir weiter gelaufen. Es ging durch Wald, der schon sehr unseren Wäldern ähnelt, nichts mehr mit Palmen und Farnen, und an einem weiteren See haben wir in der Sonne unsere einzige kurze Pause genossen, bevor es vier weitere Stunden nonstop im Stechschritt zum nächsten Ger ging. Ziemlich genervt von dem sinnlos schnellen Tempo der anderen hab ich mich dann auf dem letzten Stück noch von der Gruppe abkapseln können, um wenigstens noch ein paar Bilder machen zu können, ein paar Murmeltiere beobachten zu können und einem Wolf über den Weg zu laufen. Der Mongole im Ger war momentan alleine, da seine Frau mit gebrochenem Bein in der Stadt ist. Dementsprechend hat er sich gefreut so viele Frauen um sich haben, dass er gleich jede von uns überreden wollte, dort zu bleiben. Abends haben wir noch geholfen die Ziegen und Yaks zusammen zu treiben und die Männer sind auf die Suche nach den Pferden gegangen. Im Stockdunkeln kamen sie zurück und wir haben nach dem Essen noch ein mongolisches Kartenspiel gespielt bis ein Uhr nachts. Kalt wurde uns diesmal nicht, da das nur ein kleines Ger war und wir alle, wie die Sardinen zusammengereiht auf dem Boden geschlafen haben.

Tag 10: Da ich immer lange vor allen anderen wach war, hatte ich wieder genug Zeit den Fluss zum Waschen zu nutzen. Unsere Pferde standen parat vor der Hütte und ich schnüffelte herum, welches ich wohl haben will. Gleich bei dem ersten machte ich mir einen Freund, wo mir gesagt wurde, dass ich den nur bekomme, weil ich die meiste Erfahrung hab, da der der Wildeste ist. Hab ich nun nichts von gemerkt, da er mir wortlos überall hin gefolgt ist und ein ganz lieber zu mir war. Nachdem unsere Pferde startklar waren, ging es über Stock und Stein durch den Wald. Mongolische Sättel sind etwas anders, ein aus Holz gebasteltes Gestell mit einer Decke drüber und zwei Metalschlaufen hinten und vorne, an denen man sich nicht nur festhalten kann, sondern die auch ordentlich den Hintern zum schmerzen bringen. Mein Pferdchen wollte immer der Erste sein, dementsprechend musste ich immer den Weg suchen. Mongolische Pferde sind sehr leicht zu kontrollieren, die man da nur ganz leicht in die jeweilige Richtung zeigen muss, damit sie wissen, wo es lang geht. Wenn man schneller werden will muss man nur kurz Tschutschu sagen und schon ist man einen Gang höher. Auf einer kleinen Lichtung machten wir halt, um den Ausblick zu genießen, Mittag zu essen und uns zu erholen, bevor unsere Pferde noch steiler über Stock und Stein bergauf und bergab stolpern mussten. Unser Franzose verstand nicht ganz, was er mit den Zügeln tun sollte und ließ sein Pferd machen, was es will , sodass er, sobald wir die Wiesen unterhalb der Berge erreicht hatten, die ganze Zeit unkontrolliert durch die Gegend gerannt ist. Ich hatte blöderweise meine Kamera dabei, die mir beim Traben ständig vor den Arm schlug, sodass ich nun immer noch einen blitzblauen Arm habe. Nach 5Stunden kamen wir am Ger an, wo wir in der Nähe wieder unsere Zelte aufschlugen. Die andern schliefen oder lasen, ich hab mir mein Pferd geschnappt und bin noch eine Runde durch die Steppe geschlendert und hab die Zeit mit einem eigenen Pferd genossen. Am Abend mussten wir helfen die Ziegenbabys zu fangen. Alle Ziegen werden zusammen getrieben, was eine ganze Menge sind, die Babys werden gefangen und separat in einen Stall gesteckt, damit sie über Nacht nicht erfrieren. Eine ziemlich schweißtreibende Arbeit, aber spaßig.

Tag 11: Um halb sechs morgens war ich wieder erfroren und hab mich am Fluss in der Sonne aufgewärmt. Stück für Stück hab ich mich im eiskalten Wasser gewaschen, beim Haare waschen bin ich fast reingefallen, weil das kalte Wasser Schwindel hervorrief. Nach dem Frühstück ging es weiter, ca.20km über die Wiesen. Unser Franzose war nun vollkommen außer Kontrolle und verstand einfach nicht, wie er sein Pferd bremst, sodass er die ganze Zeit nur am Rennen war. Wir mussten dann auch öfters mal rennen, um wieder hinterher zu kommen und ich war davon wieder ziemlich genervt. Alles hat mir wehgetan und mein Pferd war ziemlich angepisst, wenn ich ihn ausgebremst hab. Das letzte Stück hab ich mich wieder abgekapselt, um noch ein bisschen zu genießen. Am Ger angekommen, warteten unser Auto und unser Fahrer, die sich die Zeit ohne uns vertreiben mussten. Nach ein bisschen Erholung und Mittagessen ging es mit dem Auto zu einem Wasserfall. Wieder zurück beim Ger verabschiedeten wir uns von unseren Pferden und unserem Horseguide, der nun alleine mit all den Pferden wieder zurück musste. Nach ein paar Runden Karten ging es früh ins Bett mit jeder Menge Muskelkater.

Tag 12: Es ging wieder auf vier Rädern los, meinem Magen gefiel das wieder gar nicht. Da alle nicht wirklich die Motivation hatten zu laufen, brachte uns unser kleiner russischer Van über Stock und Stein quer durch den Wald auf einen Berg, wo wir ein Kloster besichtigten. Nach einem zu großen Lunch ging es wieder vom Berg runter und in die nächste Stadt, wo wir tatsächlich eine Dusche bekamen, mit warmen Wasser und einer richtigen Duschkabine, man war das toll. Danach ging es frischduftend in ein Gercamp, also einem Touristencamp, wo man nicht viel mit der Nomadenfamilie zu tun hat und wo man sogar Steckdosen im Ger findet. Am Abend gab es wieder jede Menge Kartenspiele.

Tag 13: Die Nacht war megakalt und es gab eine Menge Schnee in den Bergen. Wir sind nach dem Frühstück in ein buddhistisches Kloster gefahren, wo wir eine Rundführung bekommen haben und froh waren, aus der großen Kälte in irgendwelche Tempel fliehen zu können. Nachdem wir uns noch eine Zeremonie angesehen haben, ging es mit dem Auto auf einen Berg, da war wieder zu faul waren bei der Kälte zu laufen, um den Ausblick auf die Stadt zu genießen und den „Penisfelsen“ an zu sehen, auf den sich Frauen setzen, wenn sie keine Kinder bekommen können… die haben Ideen. Dann ging es wieder auf die Straße, das erste Mal auf eine geteerte. In unserem Übernachtungsplatz haben wir Lunch gegessen und sind dann nochmal los in eine kleine Wüste, wo wir schöne Berge fanden mit den Ruinen eines alten Klosters. Dann ging es noch zu ein paar kleinen Sanddünen, die mich aber bei der Kälte nicht zum Aussteigen bewegen konnten. Bei der Rückfahrt zum Ger haben wir noch bei einer anderen Familie zum Tee vorbei geschaut. Am Abend haben wir Nachrichten gesehen, mit englischen Untertiteln, damit wir endlich mal wieder wussten, was in der Welt so los ist. Unsere Französin wollte wahnsinnig werden, weil sie die ganzen Tage warten musste, um zu erfahren, wer der neue Präsident ist. Vor Einbruch der Dunkelheit haben wir ein letztes Mal die Ziegenbabys gefangen und die letzten Runden Karten gespielt, bevor uns eine kalte Nacht erwartete.

Tag 14: Ich war wieder die Erste und konnte die Landschaft und unser Ger noch in Schnee gehüllt sehen. Es hat noch eine ganze Zeit so weiter geschneit, als wir uns auf den Weg zurück in die große Stadt gemacht haben. Über gute Straßen ging es in einen Nationalpark, wo wir uns nach dem Mittagessen auf die Suche nach Wildpferden gemacht haben, die wir auch gleich nach ein paar Metern gefunden haben. Es waren zwei Przwalzky-Pferde, denen man sich nicht wirklich gut nähern konnte, aber wir waren zufrieden mal echte Wildpferde gesehen zu haben und sind weiter gefahren. In der Stadt angekommen begrüßten uns schlechte Straßen und jede Menge Stau. Glücklich zurück im Hostel angekommen, gab es erstmal jede Menge zu reden, eine Dusche und die Waschmaschine für meine stinkenden, dreckigen Klamotten. Anstatt meinen Blogeintrag zu schreiben, kam ich von einem Gespräch zum nächsten, bis ich mich um acht wieder mit meiner Truppe getroffen habe, um ein letztes Mal Essen zu gehen, diesmal in einem italienischen Restaurant, Pizza, nichts mongolisches. Danach ging es wieder ins Hostel, meinen Rucksack musste ich wieder packen und dann wurde wieder bis spät in die Nacht gequatscht. Problem ist hier nämlich, dass man in der Mongolei und Russland die interessantesten Reisenden trifft.

Am nächsten Morgen ging es sehr früh zum Bus, es war hart mich vom Hostel zu verabschieden, da es nett und familiär war. Es hat wieder geschneit und war eiskalt. Ok… da ich wieder tausend andere Gespräche am Laufen habe, müsst ihr euch erstmal damit begnügend, schreibe nun schon ein paar Tage an dem Bericht und bekam ihn nie fertig. Soviel zu Russland: der Wahnsinn! Wird mir schwer fallen, dass meine Reise bald zu Ende ist.

Mehr demnächst…

 

© 2015 by Christina Otto. Proudly created with Wix.com

  • Facebook Social Icon
bottom of page