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Dubai - Eine Stadt der Superlative

wir landeten um 19:00uhr in dubai. mein bus in die stadt würde um 19:06uhr fahren. d.h. ich verpasse ihn sowieso. mit dem geschupse der rauen bulgarier, ging es richtung passkontrolle. dort saßen die kontrolleure in ihren weißen kutten wie die scheichs hinter dem glas. ich bekam meinen stempel und viel spaß gerwünscht, holte meinen rucksack und begab mich auf die suche. ich hatte zeit. erst ging zur info, wo man mich gleich mit stadtplänen und broschüren ausstattete. dann ging es geld wechseln. dann eine busfahrkarte besorgen. dann sicherheitshalber nochmal nach der abfahrtszeit gucken. dann setzte ich mich in eines der fastfoodrestaurants. ich bestellte pizza und wunderte mich, warum die sooo scheiße schmeckte. natürlich! wo war ich denn?! das stück war mit lammfleisch und schafskäse belegt. zweimal mähhhh...igitt! als ich da saß und mir zumindest die randstücken runterwürgte, kamen zwei einheimische in ihren kutten und setzen sich an den nebentisch. als sie ihr gepäck abgestellt haben, setzten sie das, was gerade noch auf dem arm saß, auf den tisch... einen falken... joah, ist klar! warum auch nicht?! erlebt man wohl auch nur in den emiraten. der bus war schon da, als ich dann mal gemütlich rausging. wieder traf mich die hitze mit voller wucht. eigentlich haben die gerade das, was ich ja lieber mag: trockene hitze. es waren nur 40% luftfeuchtigkeit. aber wenn man gerade von 10°C in bulgarien kommt, dann ist das einfach noch zu extrem. da muss man sich erst dran gewöhnen. der bus fuhr uns eine dreiviertel std lang durch das lichtermeer dubai´s, bis wir an der metrostation angekommen sind. von dort nochmal 40min mit der metro zwischen den hochhäusern durch. da das nächste ding. die wagons waren recht voll. nur eineinhalb davon nicht. also dachte ich mir "wenn ihr euch nicht setzt, dann tu ich es eben". irgendwann stieg noch ein pärchen hinzu, dass böse blicke überall erntete. ich sah vorher, dass es ein frauensitz ist, aber ich dachte mir, das gilt wie bei uns, für schwangere und ältere und so. nein! das war wirklich ein reiner frauenbereich. da durften sich keine männer aufhalten. beim erwischen wurden sogar 25€ strafe fällig. immer wieder konnte man dieses phänomen beobachten. die frischlinge wussten es einfach nicht. ich finde es eigentlich gar nicht mal so schlecht. so kann man wenigstens mal für kurze zeit den gierigen blicken der männer entfliehen. das witzige dabei ist wirklich, manchmal ist die "für-alle-region" schon hoffnungslos überfüllt. die männer stapeln sich schon förmlich, aber niiiiemand übertritt die rosa linie. für uns frauen schon so eine kleine genugtuung. einheimische rennen durch den bereich, sobald sie feststellen, dass sie irrtümlicherweise da eingestiegen sind. einer ist ganz schnell wieder rausgesprungen, durch die sich schließende tür, sodass er den nächsten zug nehmen musste. und dann gibt es da noch die sonderfälle: ein bulgarisches pärchen, wo er, trotz all der vielen strafenden blicke und all den frauen um ihn herum, nicht bemerkte, dass er direkt vor der rosanen tür stand und auf die gegenüberliegende tür startete, die eindeutig das symbol einer frau und eines kindes trug. es musste erst noch jemand einsteigen, um ihm ganz klar zu sagen, dass er sich verkrümeln soll. Und dann noch das deutsche pärchen: steigen ein, stellen sich auch zusammen in den rosa bereich, sie in highheels, miniröckchen und schulterfreiem oberteil und dann knutschen sie die ganze zeit rum. also alles absolute tabus in dem land. nicht nur, dass sie richtig hohe strafen hätten zahlen müssen, wenn sie dabei erwischt worden wären. nein, aber kann man nicht (auch wenn man nur im urlaub ist) die kultur des landes akzeptieren?! es sind so viele, die das absolut nicht interessiert. find ich unter aller sau. könnt ich mich jedes mal drüber aufregen. man wird doch nicht gleich sterben, wenn man mal auf minirock und spaghettitop verzichtet. und das rumknutschen kann man sich doch aufheben bis ins hotelzimmer. oder nicht?! respekt, leute, respekt! ganz wichtig auf reisen! ich kam irgendwann an meiner endstation an. in der beschreibung meines hostels stand, man braucht nur anrufen, dann holen sie einen ab. ich ruf also mit meinem deutschen handy an, wo ich gleich mal 5€ los war, um mir dann sagen zu lassen "nö! machen wir nicht mehr. musst laufen". toll! ich also losgestapft. ca 15min fussweg, voll beladen, nach wenigen metern war ich durchgeschwitzt. es war auch schon halb elf, also ging an dem tag nichts mehr man steckte mich in ein zimmer mit deutschen. na toll!, dachte ich mir. es war aber noch keiner da. neben einem bett stand ein riesen koffer voll mit highheels, make up und glitzerfummel. also dachte ich es wären irgendwelche partygirls. sollte sich aber als falsch herausstellen. gegen zwölf kamen sie zurück, drei deutsche und ein südtiroler in meinem zimmer, vier deutsche noch im nachbarzimmer. es waren studenten, die ihr auslandssemester im oman machten und nur für ein paar tage in dubai waren. der koffer gehörte also nicht zu ihnen. zu wem aber sonst, hab ich nie erfahren. sie gaben mir noch einige tipps, was ich sehen müsste und beachten müsste. die safaritour, die man mir beim einchecken angeboten hatte und die sich auch gar nicht so schlecht anhörte, redeten sie mir nur aus. die sei touristenfang mit fabrik- und shopbesichtigungen und so. also nichts für mich. am nächsten tag musste ich erstmal bis halb zehn warten, bis die deutschen weg waren und das bad endlich frei war. bis ich dann startklar war, war es elf uhr und ich lief erstmal richtung altstadt. allerdings bereute ich das schon sehr schnell. ich war allein da draußen. keiner läuft bei der hitze. und die autos sind daher auch keine fussgänger gewohnt, was recht kompliziert war. ich lief und lief und lief. und nach 1,5std kam ich dann auch mal in der altstadt an. also dubai ist echt nicht dafür gemacht, dass touristen laufen. viel zu groß und die stadtpläne viel zu ungenau. nachdem ich da ein wenig durch die gassen geschlendert bin, fand ich am fluss ein nettes restaurant. ich hatte hunger und musste abkühlen, also nutzte ich die chance. und ich googelte. nach bussen. es war wohl vielleicht doch die bessere entscheidung mit einem hop-on-hop-off-bus die stadt zu erkunden. als ich jedoch die preise von 60€ sah, vergaß ich die idee schnell wieder. dafür ist mir mein geld dann doch zu schade. ich bahnte mir meinen weg weiter durch die engen marktgassen, versuchte alle lästigen verkäufer irgendwie abzuwimmeln und kam an eine metro station. von dort fuhr ich mal eben schnell zur nächsten attraktion. 25min später war ich an irgendwelchen hochhäusern angekommen, die ich mir nur kurz fotografierte, um dann über die straße zu laufen zur tramhaltestelle. an der dubai marina entlang brachte uns diese bis an den bahnhof der monorail, mit der man dann auf diese total verrückte welt fuhr. the palm. wohl eins der großen wahrzeichen der stadt, was wahrscheinlich jeder schonmal gesehen hat. die künstlich erschaffene welt aus palmen und arabischen luxuswohnhäusern. und ganz an der spitze das atlantishotel. ich lief ein bisschen umher, kam aber nicht weit, weil alles ein halbes vermögen kosten sollte. es ging mit der monorail zurück und mit der tram noch ein stück weiter. von dort aus wollte ich wieder laufen, hatte aber zum glück gleich den hinweis bekommen, dass ich den bus nehmen soll. hier sieht alles so nah aus, aber jedes mal verschätzt man sich total. ich fuhr 15min mit und stieg aus, als ich dachte, da ist es schon. aber ich musste trotzdem nochmal 10min laufen. da stand ich vor dem burj al arab. wohl auch eins der großen wahrzeichen, dass jeder mal gesehen hat. das 7sterne hotel, in das man natürlich auch nicht so ohne weiteres reinkam. ich lief weiter und weiter und weiter und kam irgendwann an einen strand. rechtzeitig zum sonnenuntergang mit tollen blick. allerdings weit konnte man in dieser stadt nie sehen. man ist halt immer noch in der wüste. nachdem ich dort so eine weile saß, wollte ich eigentlich heim. aber ich war grad so im laufen drin, dass ich noch zu einer großen moschee lief. die wege führten mich im dunkeln durch sandige gassen, in denen der müll lag und die ratten rannten. also auch dubai ist nur eine großstadt. dann fand ich eine bushaltestelle, von der ein bus in die shoppingmall of the emirates fahren sollte. dort gab es abendessen in der cheesecakefactory. es war zwar eeecht gut, aber hat natürlich auch ein halbes vermögen gekostet. dann sah ich mir noch den skibereich im shoppingcenter an, bevor ich zurück zur metro lief. ich stieg "kurz" an einer station aus, um bilder vom burj khalifa zu machen. allerdings gab es irgendwie keine möglichkeit, mal auf die straße zu kommen. durch einen tunnel lief ich über 100 rollbänder und endete nach 20min fussmarsch irgendwie in der dubai mall. ein weiteres einkaufszentrum. naja, wenn ich schonmal dort war, konnte ich mir auch gleich die sehenswürdigkeiten ansehen. ein riesiges aquarium mittendrin. ein riesiger wasserfall. ein großes basar. eine eisbahn, auf der zwei gruppen für stimmung sorgten. zu einen drei scheichs, die sich üüüberhaupt nicht auf den beinen halten konnten und damit ihre bodyguards am rand und die securityleute echt in den wahnsinn trieben. und zum anderen 6jungs, die richtige kunststückchen ablieferten. eine schöne show also, die ich für fast eine stunde verfolgte. dann gab es noch den dubai fountain, den springbrunnen mit blick auf den burj khalifa. und dann war es auch schon fast 22uhr und sie wollten schließen, also lief ich wieder den langen weg zurück zur metro. diesmal ging es aber dann wirklich zurück zum hostel. es war halb zwölf, als ich ankam und ich hatte zwei chinesinnen auf das zimmer bekommen. nicht so gesprächig, aber zumindest schön leise. am nächsten morgen ging ich es wieder ruhig an. um 12uhr musste ich auschecken, also bezahlte ich nochmal 8$ extra, um meinen rucksack dort zu lassen, und startete richtung metro. mein weg führte mich wieder zur dubai mall, wo ich mir mein ticket ausdrucken musste, was ich am tag davor bestellt hatte. knapp 40€ kostet es, auf das höchste gebäude der welt zu fahren. dem burj khalifa. 828 meter ragt er in den himmel. ab 2019 muss er seinen Titel aber wieder abgeben, da in Saudi Arabien dann ein gebäude mit 1007 metern stehen wird. 163 nutzbare Etagen gibt es. die fahrstühle fahren bis zur 189sten. ich bin bis zur 124 gefahren, in nur 55sekunden. man bahnte sich den weg durch den besucherstrom an den fenstern entlang. ein toller ausblick, allerdings nicht sehr weit, man ist halt immernoch in der wüste. man hätte auch noch weiter gekonnt in die 148. Etage, allerdings hätte man dafür gleich ,mal 70€ bezahlt. aufgrund der nachlassenden nachfrage in Dubai sind die Wohnungspreise im Burj Khalifa zehn Monate nach Eröffnung um 40 Prozent gefallen. Im Oktober 2010 standen 825 von 900 Wohnungen leer. Einige tausend Tonnen Stahl in den oberen Geschossen sind Recycling-Stahl aus dem abgerissenen Palast der Republik in Berlin. Wegen der großen Höhe beträgt die Auslenkung des Turms in den höchsten Stockwerken bei Wind rund 1,5 Meter. Insgesamt 2.909 Stufen führen vom Erdboden bis zur 160. Etage. Der Turm wurde in insgesamt 22.000.000 Arbeitsstunden errichtet. In Spitzenzeiten haben 12.000 Arbeiter am Bau mitgearbeitet. Im März 2006 geriet die Baustelle in die Schlagzeilen, als etwa 2500 Bauarbeiter, die einen Lohn von lediglich 4 bis 8 US-$ pro Tag erhielten, streikten, um höhere Löhne und bessere Sozialleistungen zu fordern, und dabei Baustellen- und Büroeinrichtungen zerstörten. Nach offiziellen Angaben richteten sie dabei einen Schaden von einer Million US-Dollar an. Betoniert wurde nur nachts, wegen der hohen Tagestemperaturen bis 50 °C hätte der frische Beton sonst Schaden genommen. Man fügte Eis hinzu, damit der Beton nicht schon in Blöcken oben ankam. Die Baukosten in Höhe von rund 1,5 Milliarden US-Dollar sollten ursprünglich von der königlichen Familie von Dubai allein finanziert werden. Von der Finanzkrise war jedoch auch der Investor betroffen, so dass in letzter Minute der zur Eröffnung namensgebende Scheich Chalifa bin Zayid Al Nahyan von Abu Dhabi mit einer „Finanzspritze“ einsprang, um die Fertigstellung des Turms zu sichern. mit schlangestehen war das ganze in 1,5std abgehandelt. ich vertrieb mir die zeit noch im shoppingcenter, bis um 18uhr dann die größte springbrunnenshow der welt los ging. schön gemacht, allerdings dauerte das ganze nur 3min. ich druckte mir noch mein letztes flugticket aus und lief, diesmal den kürzeren weg, zur bushaltestelle. so kam ich fast direkt am hostel an und musste nicht so weit laufen, wie mit der metro. und ich sah noch ein paar andere ecken der stadt. die öffentlichen verkehrsmittel in dubai sind wirklich so einfach, wie in keiner anderen stadt der welt. schön gemacht für neuankömmlinge. ich holte meinen rucksack und lief zurück zur bushaltestelle. nach einmal umsteigen war ich nach 40min am flughafen, diesmal hatte ich den in der stadt. es wimmelte nur so von chinesen und indern. das ist unglaublich, was die alles versuchen mitzunehmen. wenn ein handgepäckstück erlaubt ist, versuchen sie einen trolley, einen rucksack, 2handtaschen und zehn tüten mit reinzubringen. plus die vier koffer, die sie schon aufgegeben haben. und mit den ganzen diskussionen blockieren sie dann die ganzen schalter. dann war vor mir eine chinesische familie, die den kompletten checkin blockierte. ist ja eigentlich euch für neulinge alles eindeutig abgebildet. sie werden erstmal angehalten und müssen 5 kleine wasserflaschen wegwerfen. hä? dann haben sie 3flaschen duschkram im handgepäck. müll. dann haben sie keinen zippbeutel. also noch alles einpacken. dann fragt man sie, ob sie einen laptop haben. "laptop? facebook? computer? facebook?" sie verstehen nichts. natürlich findet man einen laptop und alles geht nochmal einzeln durch. sie geht durch. piiiiiiep. uhr, gürtel, ringe, alles noch an. man nimmt es ihr ab, sie kann durch. er geht durch. piiiiep. uhr, gürtel, alles noch an. man sollte ja meinen, er hat das schon gelernt. mhhh...echt unmöglich! und was mir auch aufgefallen ist an dem flughafen: fernseher. überall. weiß nicht, ob die in dubai so billig sind, aber die haben fernseher gekauft ohne ende. ich glaub in unseren flieger gingen schon 100stück. ok...da geht die geschichte beim nächsten mal weiter...

 

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