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Mein Leben Down Under - Teil 1


soviel also dazu, was ich unter "in den naechsten tagen" verstehe...

der alltag hat mich erfasst. unter reisebedingungen schreibe ich irgendwie mehr, als unter alltagsbedingungen.

jetzt muss ich rechnen... bin ich schon wieder seit ueber sechs wochen hier. eine menge erlebt, jede menge entscheidungen getroffen, tolle menschen kennengelernt,...ich versuche mal, dass ich noch halwegs alles zusammen bekomme:

ich war drei wochen auf der kleinen farm im idyllischen barragup, 10min in die stadt, 15min zum strand (an dem ich auch dieses mal nie war), 1std in die hauptstadt perth. die ersten 3tage habe ich irgendwie versucht, meinen jetlag aus zu kurieren. die ersten zwei wochen habe ich gebraucht, um einen rythmus rein zu bekommen. staendig konnte ich nicht vor ein uhr nachts einschlafen, war aber trotzdem immer zum sonnenaufgang wieder wach. das waren die komisch kreischenden voegel (das geraeusch, was ich am meisten mit australien verbinde). staendig bin ich dadurch orientierungslos aufgewacht und musste erst wieder begreifen, dass ich ja in australien bin, bevor ich weiter schlafen konnte. nun hab ich meinen rythmus, frueh ins bett gehen, zum sonnenaufgang aufstehen. funktioniert. und jeden morgen wacht man auf und die sonne scheint. sie ist einfach da. man weiss es. allein das erhoeht die lebensqualitaet so sehr. und wenn man dann doch mal einen der seltenen tage hat, wo es draussen grau ist, dann bringt mich das aus dem konzept. dann bin ich verwirrt. man vergisst hier einfach schnell, wie schlechtes wetter ueberhaupt aussieht.

jedenfalls die ersten drei wochen: google war mein bester freund, ich habe viiiiiel zeit im internet verbracht. reisen ist nicht (wie viele denken) mit urlaub zu vergleichen. es gibt so viel, an das man denken muss. man startet sein leben von vorne. und da ist keiner, der einem sagt, wie es funktioniert. ausser eventuell google. wenn ich nicht im internet recherchiert habe, war ich in der stadt unterwegs. bevor oder nachdem wir die kids abgeholt haben, hat sich meist noch zeit gefunden, irgendwelche sachen zu erledigen.

und wenn ich nicht damit beschaeftigt war, mir ein neues leben zu organisieren, dann hab ich geholfen, wo es gerade gebraucht wurde. brot und kuchen backen ging immer. der gaertnerkuchen (oma's rezept) ist immernoch der renner. drei kinder, die die schlechtesten esser sind, die ich kenne, haetten sich wochenlang nur von diesem kuchen ernaehren koennen. im haushalt gab es immer was zu tun. die tiere wollten versorgt werden, die kleine ella wollte beschaeftigt werden, lange gespraeche ueber gott und die welt wollten gefuehrt werden. mehrere tage waren wir damit beschaeftigt, eine neue weide einzuzaeunen fuer die schafe und alpakas. ein paar tage haben wir gebraucht, um das ganze grundstueck mal wieder zu entruempeln. es waren noch so viele spuren von damals vorhanden, sei es das backpulver und sonstige backutensilien, die nach mir niemand mehr verwendet hat. oder mein kettleball (sportgeraet) den ich damals dort gelassen hatte. das ordnungssystem im tupperware-schrank. meine seite, die ich im gaestebuch gestalten musste... ich bereue zwar nicht, dass ich in den letzten vier jahren noch so viel mehr von der welt gesehen habe, aber ich verstehe einfach nicht, wie ich es vier jahre ohne dieses land aushalten konnte. ich gehoere hier her und ich werde alles versuchen, auch hier bleiben zu koennen. waer halt nur echt nicht schlecht, wenn es doch nicht sooo weit weg waere.

Ich habe ein auto gesucht und gefunden, die details zu der prozedur koennt ihr in einem seperaten blog lesen. als ich das auto nun endlich auf dem hof stehen hatte, habe ich auch gleich einen ausflug in die grossstadt mit ihm gemacht. ich hatte ueber facebook zwei maedels gefunden, die dringend ihr campingzeug loswerden wollten. und ich brauchte noch campingzeug. also fuhr ich kurz vor halb drei los, sagte ihnen, ich braeuchte eine std bis hoch. haha! von wegen! es war freitag nachmittag. feierabendverkehr auf dem highway. schon 50km vor perth stand ich im stau. und das zog sich. laaaaange. ich schrieb ihnen immer mal wieder zwischendurch, dass es noch dauert. sie hatten eigentlich gesagt, sie wollen um fuenf an den flughafen. es war bereits halb sechs, bis ich ueberhaupt von dem ueberfuellten highway runter kam. dann musste ich mich natuerlich noch verfahren und kam kurz nach sechs endlich mal dort an. im hinterhof lag alles bereit. alle backpacker, die dort gerade rumsprangen packten mit an, mein auto schnell vollzuladen. und sie waren ganz begeistert von ihm und wollten wissen, ob ich ihn nicht verkaufen woellte. haha! von wegen!

ich hatte nun also alles moegliche von den beiden (schweizerin und belgierin) fuer nur 80$ bekommen. 3stuehle, einen tisch, luftmatratze, pumpe, kompressor, zelt, campingkocher, gasflasche, atlas, geschirr, besteck, geschirrtuecher, muellbeutel, und jede menge mehr kleinigkeiten. ich hatte meine erstausruestung. meine idee waere es sowieso gewesen und sie fragten mich auch, weil sie nun nicht wussten, ob sie es noch mit dem bus schaffen. also fuhr ich sie an den flughafen. der lag sowieso in richtung sueden. ich fragte sie, ob sie den weg wuessten. joah, kein problem, sie kennen sich aus. ha! zwei strassen weiter hatten wir uns schon verfahren und waren wieder mitten im feierabendverkehr. auch ihr tolles navi auf dem smartphone funktionierte nicht, wie es sollte. nachdem sie auch die strassenkarte nicht lesen konnten, musste ich die sache doch wieder selbst in die hand nehmen. irgendwann kurz nach sieben kamen wir am flughafen an. um acht ging ihr flieger. also alles noch im rahmen. die beiden waren aber nicht allzu clever. sie haben sich oben im norden ein auto fuer 3000$ gekauft. sind aber erst 3tage vor ihrer abreise hier in perth angekommen und hatten somit nicht genug zeit es wieder zu verkaufen. also mussten sie an ihrem letzten tag in der not das auto an einen haendler verkaufen, der ihnen 600$ dafuer gegeben hat. der wollte aber das ganze campingzeug nicht. also haben sie dafuer von mir noch 80$ bekommen. ansonsten waere das alles neben dem muellcontainer vom hostel liegen geblieben. dumm gelaufen, aber selbst schuld. ueber 2000$ verlust gemacht.

ich bringe euch nun erstmal diesen blog online, damit ihr was zu lesen habt. der rest folgt diesmal wirklich in den naechsten tagen. aber wird alles ein bisschen laenger. also im naechsten blog: autoumbau, das erste offroadabenteuer, vorstellungsgespraeche im sueden und das rodeowochenende. und der extrablog ueber den autokauf.

 

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