ich hatte nun also mein auto. Ungeduldig, wie ich bin, wollte ich am liebsten alles sofort fertig haben, auch wenn ich gar nicht alles sofort brauchte. Ich war also am naechsten morgen ganz frueh wach, um gleich die erste im baumarkt zu sein. Davor musste aber noch alles ausgemessen werden. Und da kam ich schon in verzoegerung. Bis nachmittags hab ich vermessen und ueberlegt. Ich brauchte ja schliesslich erstmal eine idee. Also 10tausend skizzen gezeichnet von bettkonstruktionen, die dann doch nicht in die praxis umzusetzen waren. Insbesondere die grosse box, die ich von den autohaendlern bekommen hatte , bereitete mir kopfzerbrechen. Hinten haette sie reingepasst, aber die faecher sind von oben zu oeffnen, also haette sie mir hinten nichts genuetzt. In der mitte hat sie nicht gepasst. Also musste ich ueberlegen, ob ich sie ueberhaupt behalte. Auf dem dach waere sie zu schwer gewesen. Also hab ich letztlich ein paar cm abgesaegt, um sie in die mitte zu quetschen. Die ruecksitzbank war die naechste grosse frage. Rausschmeissen oder drinne lassen. Ohne haette ich natuerlich mehr stauraum. Aber mit ist es eben praktischer, da kann man auch mal jemanden mitnehmen. Letztlich entschied ich mich dafuer, dass sie drinne bleibt und das bett so gebaut wird, dass man in wenigen minuten alles wieder auf normal umbauen kann. Ich hatte also irgendwann meine vorstellung.
Die erste fahrt zum baumarkt. Andere frauen fuehlen sich wohl in boutiquen und juwelieren, mein paradies sind baumaerkte und autoshops. Ich war in meinem element. 3Std hab ich dort verbracht, mich stueck fuer stueck durch die vielen gaenge gearbeitet. Ich hatte meine skizze und musste ueberlegen, wie die ganze sache nun zusammen halten sollte. Schrauben, winkel, verbindungsstuecke, duebel, puffer,... werkzeug konnte ich zum glueck das auf der farm verwenden. Und mein kleines werkzeugtaeschen von schwaebisch hall, was ich dem papa noch abschwatzen konnte, ist mir auch sehr hilfreich gewesen. Meine materialien hatte ich zusammen, nun kam das schwierigste: das holz. Welches sollte ich nehmen?! Nicht zu duenn, nicht zu dick, nicht zu teuer, nicht zu billig, nicht zu edel, nicht zu dreckig,... ich hatte mich entschieden, von der sorte gab es bretter in verschiedenen groessen, wo ich nun ausrechnen musste, wie ich am billigsten und cleversten die bretter auswaehle, um meine masse zuschneiden zu lassen ohne grossartig viel rest zu haben. Sechs platten waren durchdacht, fuer die siebte brauchte ich ein grosses brett. Und das war gerade ausverkauft. Verdammt! Sie wussten auch nicht, wann sie wieder welche reinbekommen. Ich liess mir erstmal die anderen bretter zuschneiden, ging kostenlos, also brauchte ich mich nicht damit rumzuaergern.
Ich hatte die erste ladung holz und dachte mir, ich koennte die letzte platte in einem anderen baumarkt finden. Dort war aber diese groesse ebenfalls ausverkauft. Sie telefonierten noch weitere 3 shops ab, alle waren ausverkauft mit diesen platten. Irgendwer hatte scheinbar ein haus damit gebaut und die stadt leergekauft. Verdammt! Und nun?! Es war bereits abends, die laeden bald geschlossen, also fuhr ich wieder heim. Eigentlich wollte ich das bett schon fertig haben. Es ging an dem tag nichts mehr, es wurde dunkel.
Ich machte mich zurueck an eine arbeit, die mich 5abende beschaeftigte: gardinen naehen. Ich hatte mir im supermarkt billigen stoff gekauft, alle fenster vermessen und dann an der naehmaschine damit gesessen. Als ich alles schon fertig hatte, auch all meine haken angebracht hatte, musste ich feststellen, dass die haken zu gross waren. Die gardinen hingen dadurch viiiiel zu weit unten. Also alle haken wieder ab, neue idee einfallen lassen. Das ging, allerding fiel mir erst als die matratze drin war auf, dass (zumindest vorn und hinten) die gardinen viel zu lang waren. Also wieder ab und nochmal kuerzer naehen. Beim seil anbringen hatte ich auch noch so meine schwierigkeiten. Ich wollte das auto gern so wenig, wie moeglich beschaedigen, also nicht grossartig loecher bohren oder aehnliches, sodass es sich irgendwann wieder auf normalzustand zuruecksetzen laesst, ohne grosse spuren zu hinterlassen. Viele std arbeitszeit, aber ich hatte es irgendwann. In der letzten nacht, die die gardinen im wohnzimmer lagen, musste sich natuerlich noch eine der katzen drauf legen, sodass ich am naechsten tag erstmal noch einen fusselroller kaufen musste, um die ganzen katzenhaare abzubekommen.
Die gardinen hingen, der bau des bettes ging weiter. Am naechsten tag hatte ich keine andere wahl mehr. Da ich keine grosse platte bekam, musste ich eben die konstruktion durch zwei teilen im vorderen bereich. Der typ an der saege wurde schon ganz nervoes, als er mich wieder sah, da er dachte, er haette die letzten platten falsch geschnitten. Nee, er schnitt mit noch zwei bretter zu, war aber nun scheinbar so verwirrt, dass er eine versaute. Das stellte ich aber erst fest, als alles eingebaut war. Es fehlten 2cm. Jaaaa, man sieht es nicht so unbedingt. Aber es regt mich auf! Mein erstes selbstgebautes bett und es waere eigentlich echt gut geworden, haette er es nicht versaut!
Ich hatte nun also alle bretter und materialien, die ich brauchte und saegte, schraubte, haemmerte den ganzen tag. Es nahm gestalt an. Bis zum abend war ich beschaeftigt, als ich zum essen reingerufen wurde. Es fehlten nur noch 5letzte schrauben, aber es war schon zu dunkel, um noch was zu sehen.
Den abend verbrachte ich wieder an der naehmaschine. Diesmal um die matratze fertig zu machen. Rebecca hatte noch zwei kleine schaumstoffmatraten ueber, kaum benutzt. Die schnitt ich zu, um auf die 1,40m zu kommen und naehte den ueberzug auf die richtige groesse zusammen.
Als ich sie am naechsten tag reinlegen wollte, erkannte ich den ersten fehler meiner konstruktion. Der vordere teil wurde mit verbindungsplatten zusammen gehalten. Diese waren aber so scharfkantig, dass sie die matratze beschaedigt haetten. Also wieder in der baumarkt, andere verbindungsplatten geholt. Die waren nur zum reinhaemmern, ohne schrauben oder aehnliches. Die standen aber noch viel weiter ab. Also wieder in den baumarkt. Da kam mir die idee, duebel zu verwenden. Das waren ja die zwei platten, die rausnehmbar sein sollten, also durften sie ja nicht all zu fest verankert sein, aber fest genug, um nicht umherzurutschen. Also loecher gebohrt, duebel rein und es hielt. Einfaches stecksystem, binnen fuenf minuten kann ich nun meinen camper in einen normalen 5sitzer umbauen. Und die matratze liegt unbeschadet oben drauf.
Nun hatte ich die konstruktion und konnte mit den genauen massen zurueck in den baumarkt, um passende boxen zu kaufen. Zwei hinten fuer klamotten, zwei an den seiten fuer camping- und kochutensilien und kuehlbox. Und dann eben noch die grosse box in der mitte, wo platz ist fuer all das autozubehoer und werkzeug, was sich in den letzten wochen angesammelt hat.
Dann hab ich noch die ganzen campingsachen aussortiert, die ich von den maedels bekommen habe. Der kleine kompressor ist beim ersten probelauf in tausend einzelteile geflogen. Luftmatratze und luftpumpe kann ich nicht gebrauchen. Und das zelt hab ich doch mal aufgehoben, als gaestezimmer, fuer den fall des falles. Ich wusste nun was ich hatte und konnte einen weiteren tag im baumarkt, autoshop und campingshop verbringen, um mir all das restliche zubehoer zu besorgen.
Ich hatte mehr oder weniger alles zusammen, zwei testausfluege wurden gemacht (dazu mehr im naechsten blog). Das bett war gemuetlich genug, gardinen funktionierten, ich war zufrieden. Allerdings musste ich nach der ersten fahrt ins holprige gelaende feststellen, dass sich meine ganze konstruktion um 5cm nach vorne verschoben hatte. Somit wurden alle sitze zusammen gedrueckt, nichts liess sich mehr verstellen, ueberall entstanden tiefe druckspuren. Mit aller kraft war es mir nicht moeglich, die ganze schwere konstruktion wieder zurueck zu schieben. Auch zu zweit schafften wir es nicht. Ich wollte aber auch nicht alles wieder auseinander bauen. Also fuhr ich wieder in den baumarkt, besorgte mir haken und spanngurte. Die metallhaken schraubte ich an die box in der mitte, fuer die spanngurte nutzte ich die halterungen im kofferraum des autos und mit viel hebeln schaffte ich es die konstruktion wieder nach hinten zu bekommen. So ist das ganze nun im auto verankert und hat auch weitere teststrecken ueberstanden, ohne einen mm zu verrutschen.
Nach langer suche habe ich nun auch endlich einen gebrauchten korb fuer meinen dachgepaecktraeger bekommen. Musste zwar auch etwas improvisieren, um ihn ordentlich anzubringen, aber nach und nach kann ich nun auch diesen stauraum noch nutzen.
Auch die offroad-ausruestung hab ich jetzt groesstenteils zusammen. Nach einem grosseinkauf bei ebay bin ich nun mit seilen, haken, plastikbrettern, kompressor, schaufel, usw ausgestattet, um das auto hoffentlich aus jedem gelaende zu befreien, ob wir nun im sand feststecken oder im matsch oder sonst wo.
Das geht nun auch wieder als seperater blog raus...ich hab noch so viel zu schreiben...