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country music festival

“letzten mittwoch”...damit hat es angefangen, nun muss ich wieder umschreiben, da ich den blog doch nicht fertig bekommen habe und nun schonwieder einen monat hinterher haenge.

Also den mittwoch vor einem monat hab ich nach der arbeit erstmal das auto in die werkstatt gebracht. Nachdem sie den ersten termin die woche davor krankheitsbedingt abgesagt haben, hat dieser nun geklappt. Ich hab ihn um 12uhr dort abgestellt, habe ihnen noch ein paar extraaufgaben gegeben und hab mir 5std in der buecherei vertrieben. Zwischendurch hab ich noch einen anruf bekommen, ob sie meine batterie wechseln duerfen, die eine waere leer. Sollte auch „nur“ 189$ kosten. Ha! Nein, das hab ich ihm nicht erlaubt. Ich war 5min vor 5 dort, bereit mein auto abzuholen. Aber sie hatten zu spaet damit angefangen und waren noch nicht fertig , sodass sie nun mit 3leuten daran arbeiteten. Ich will ja nicht pingelig sein, aber das waren echte dreckschweine. Das ganze auto ist von aussen voll mit schwarzen handabdruecken. Die aufkleber die sie innen angebracht haben, total schwarz verschmiert. Der sitz total verschwitzt, da er beim probefahren nichts auf den sitz gelegt hat. Und als sie dann mal fertig waren, haben sie sich mit ihren schwarzen, verschmierten klamotten in den wartebereich gesetzt, auf die sessel, auf denen am naechsten tag wieder kunden mit sauberen klamotten sitzen werden. Naja, immerhin, sie hatten das wackelproblem beseitigt und ich konnte eine viertel std spaeter wieder vom hof fahren.

Also konnte es am donnerstag ohne autoprobleme losgehen. Nach der arbeit ging es heim, sachen packen, bzw alle cowboysachen ins auto schmeissen, die ich habe, weil ich mich nicht entscheiden konnte, duschen und dann starteten wir. Google sagte, es waeren 2std fahrt, aber durch diverse baustellen und pinkelpausen waren es fast 3std. Und weil google hier in australien keine ahnung hat und immer falsch liegt. Um 16uhr war meet&greet fuer die freiwilligen. Das waren wir. Wir hatten uns beworben und die jobs bekommen. Fuer ein paar std arbeit gab man uns die wochenendtickets, die normalerweise 210$ gekostet haetten. Und wir bekamen waehrend der arbeit noch kostenlose getraenke, am donnerstag noch hotdogs und wir bekamen tshirts und huete. Tolle sache!

Nachdem wir unsere sachen abgeholt, fuer ein bild possiert und unsere hotdogs gegessen hatten, sagten wir noch kurz an der bar hallo. Das festivalgelaende war noch nicht eroeffnet, als freiwillige durften wir aber schon ein bisschen umherschlendern. Man beschrieb uns den weg zu unserem campingplatz...falsch. Wir fuhren umher und suchten vergebens. Wir fuhren jede strasse ab in diesem kleinen oertchen, bis wir dann irgendetwas fanden. Wir hatten den billigsten campingplatz gebucht, das gelaende um die “craft group”. Dort sahen wir nun einen “craft hut” und hielten mal an. Dort sass schon ein camper davor, tony “the man under the hat”. Er bestaetigte uns, dass wir richtig waren und war uns ueber das wochenende ein guter nachbar und netter gespraechspartner. Der campingplatz sollte nur 15minuten fussweg zum festivalgelaende haben, allerdings ging der einen berg runter, also der rueckweg auch wieder hoch. Als wir uns umgezogen hatten, wollten wir loslaufen, wurden aber gluecklicherweise von tony mit runter genommen. Um sechs uhr begann der festivalabend. Auf einer kleinen buehne neben dem hauptplatz hatten sie ein paar bands und saenger ueber den abend verteilt. Alle sassen in ihren campingstuehlen, lauschten der musik und froren sich den hintern ab. Es war mega windig und eisig kalt. Allzulange ging der abend nicht, sodass wir um halb elf schon im bett lagen.

Am naechsten morgen starteten wir gemuetlich in das dorfzentrum. Jeder secondhandshop, jeder plattenladen, jeder buchshop wurde durchsucht. Das dorf hatte nicht viel zu bieten, also musste man alles nutzen, um die zeit rum zu bekommen. Nebenbei war hier und da noch livemusik. Am nachmittag mussten wir um 4uhr anfangen zu arbeiten. Ich stand am einlass und verteilte programmhefte. Und georg stand hinter der bar und wartete auf kundschaft. Diesmal war es nur ein rauchfreies fest, alkohol war erhaeltlich, wurde aber trotzdem nicht sonderlich stark konsumiert. Man muss aber auch dazu sagen, dass der altersdurchschnitt ca 60jahre betrug. Ausser samstag, da waren wir mal nicht mit die juengsten. Der job hat spass gemacht, man kam mit jeder menge leute ins gespraech, hat die geschichten der anderen freiwilligen helfer gehoert. Wie zum beispiel helmut. Ich war die einzige, die seinen namen richtig aussprechen konnte, also wussten wir gleich beide, dass wir deutsche waren. Er war 1974 ausgewandert, also schon ein weilchen hier. Oder die familie aus melbourne, die schnauze voll vom normalen alltag, haben sie alles verkauft und sind (in ihren 40ern) mit ihren jungs (12 und 14) einfach losgefahren, reisen durch australien ohne plan, ohne ziel, der sonne hinterher.

Um halb neun haben wir den einlass geschlossen, ich konnte feierabend machen. Georg musste noch bis halb elf machen, auch wenn nicht viel los war. Die musik war ok, es waren an dem freitag die western australian country music awards. Es wurde also vielen jungen countrytalenten die chance gegeben, gross raus zu kommen. Als es vorbei war fuhren wir zurueck, wir hatten das auto vor dem eingang geparkt. wir waren zu faul, einmal den berg hochlaufen hatte uns gereicht.

Am samstag morgen starteten wir dann auch wieder gemuetlich ins dorfzentrum. Es waren noch mehr marktstaende aufgebaut, noch mehr livekonzerte und unterhaltungskuenstler waren unterwegs. Wir lauschten der musik, schlenderten durch die strassen und futterten uns durch die fressbuden. Um eins kam dann die parade durch die stadt gezogen. Geschaetzte 50 pickups, trucks, traktoren, oldtimer und aehnliches fuhren durch die strassen und zeigten, wie laut ihr auspuff ist, wie komisch die hupe, oder wie tief das auto. Genau meine welt also.

Danach ging es wieder auf den festplatz, weitere konzerte, mehr essen, und es wurde endlich warm. Waehrend man sich donnerstag und freitag noch den hintern abfror und abends nicht ohne pulli und jacke klar kam, musste man samstag und sonntag dann alle paar std an die sonnencreme denken. Wir waren fuer eine weitere schicht am einlass eingeteilt, baendchen um die handgelenke der leute machen. Um drei sollten wir da sein, waren wir, aber es waren auch noch acht andere dort, sodass wir eigentlich gerade nicht gebraucht wurden. Wir sollten um fuenf wieder kommen. Das war georg ganz recht, denn eigentlich wollte er eh lieber die konzerte sehen. Es war nicht viel zu tun, die meisten leute waren ja nun schon drin. Wir standen da, quatschten, wurden mit eis vom eismann um die ecke versorgt, es war ein schoener tag, mir hat es spass gemacht. Besser als einfach nur ein festival zu besuchen, war man hier involviert. Prima sache, ich werde das auf jeden fall wieder machen.

Die autofans hatten es sich auf dem sportplatz nebenan gemuetlich gemacht. Ich schlenderte noch ein paar mal herum, um die autos genauer anzusehen. So gern ich ja meinen gelaendewagen hab, da hab ich nun schon meinen kleinen schwarzen corsa vermisst und all die shows und vorzeigefahrten, die wir hatten. Aber naja, alles seine vor- und nachteile, zumindest kommt wieder ein getuntes auto ran, sobald ich mal sesshaft werde. Denn nein! Fuer tuning ist man nie zu alt! ;)

der abend kam, wir schlossen um halb neun wieder das gate. Mit campingstuehlen und jacken ging es zum hauptact des festivals. John williamson, DER countrystar australiens. Gott war der lahm. Nur baladen. Puh! Da zogen sich die 1,5std. Was es in der zwischenzeit zu sehen gab: verrueckte, betrunkene jugend und polizistinnen auf pferden, die extra aus der hauptstadt angereist waren, nur um dann fotomotiv nummer eins zu sein.

Der abend klang musiktechnisch mit countryrock aus, gute musik, aber nun zu viele besoffene. Gegen mitternacht waren wir schonwieder auf dem campingplatz. Am sonntag war dann schon deutlich weniger los. Aber wir hatten ja nun das wochenendticket, also wurde das auch noch genutzt. Gemuetlich auf campingstuehlen der musik lauschen und schwitzen bis gegen 4uhr dann die abschlussrede kam. Ein schoenes wochenende, eine tolle gemeinde, gute musik, nette leute, dieses countryfestival wird mich definitiv wieder sehen.

So lang ist der eintrag nicht geworden, also nehme ich an, dass ich die haelfte schon wieder vergessen habe...

auch noch zu erwaehnen waere, dass das so ein gemuetliches festival war, dass die saenger und bands sich immer wieder unters volk gemischt haben und selbst mit im publikum sassen. Oder auch provisiert haben, als eine saengerin ausfiel, haben sie sich einfach zusammen getan und die dreiviertel stunde mit songs, die jeder kennt, ueberbrueckt. Der grund, warum man bei vielen festivals hier in australien seine eigenen campingstuehle mitnimmt, war schnell gefunden: jeder versucht so viel schatten, wie moeglich zu bekommen. Dementsprechend ist man mit seinem stuhl alle halbe std ein stueckchen weiter gerutscht.

Joah, sonntag spaetnachmittag ging es dann wieder zurueck in die zivilisation, der handyempfang war wieder da, verkehr und stress...och, mein ganzes leben koennte eigentlich ein gemuetliches countryfestival sein...

Mhhh...vielleicht faellt mir ja bis zum naechsten blog noch was dazu ein. Bis dahin....

 

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