Die motte war noch immer in der lueftung gefangen. Ich hoerte sie noch 2tage. Dann war sie ruhig. Ich war mal wieder ein early bird. Alle anderen haben noch geschlafen, ich hab mich schon auf den weg gemacht, zurueck zu dem aussichtspunkt an dem ich den abend vorher noch mein essen gekocht habe. Mein kaffee war fertig, als ich dort ankam. Mit meinem becher lief ich ein stueck und wartete ueber den klippen auf den sonnenaufgang. Nachdem ich den gesehen hatte und mein kaffee mich ein wenig aufgewaermt hatte, fuehrte mich mein weg an der kueste entlang nach hopetoun. Einem kleinen idylischen fischerdoerfchen, das mich stark an free willy erinnerte. Eine steinmauer fuehrte ins meer hinein, ein kleiner steg sollte mein fruehstuecksplatz werden. Es war eisig kalt, aber die sonne schien, ein richtig schoener wintertag/-morgen. Ich klemmte mir eine decke unter den arm und lief mit meiner cornflakes-schuessel zum ende des stegs, wo ich es mir gerade gemuetlich machte, als zwei delfine auftauchten und vor mir, neben mir, unter mir umherspielten. Wieder so ein moment, in dem mir klar wurde, warum ich fruehaufsteher bin.
Nach dem fruehstueck kam eine meiner groessten etappen. Eine, die ich mal wieder deutlich unterschaetzt hatte. Ich wollte nicht den langweiligen highway entlang fahren, also fuhr ich an der kuestenstrasse. Schotter. Mal wieder. Naja, eher dreck. Der rote. Es ging fuer hunderte von kilometern gerade aus. Es wollte nicht enden. Zwischendurch musste ich mir nochmal kaffee kochen, bevor ich einschlief. Der regen liess natuerlich auch nicht mehr lange auf sich warten. Alles verwandelte sich in eine schlammpiste. Mein auto hatte zentimeterdicken schlamm an sich, der ihn langsam aufgefressen hat.
Irgendwann kam ich aber mal an. In esperance. Einem optionalen ziel, da ich nicht wusste, ob mir die zeit reichte. Aber ich hatte es geschafft. Und darueber konnte ich froh sein, da ich fast kein diesel mehr hatte und schon viele hunderte kilometer keine tankstelle mehr kam. Den reservekanister hatte ich ja auch nicht befuellt, da ich ja dachte, dass mir eine tankfuellung fuer den gesamten trip reicht. Falsch gedacht.
Zuerst fuhr ich zum “pink lake”, ein riesiger see, der rosa sein sollte. Mit zwei weiteren touristen stand ich am ufer und wir versuchten vergeblich aus allen blickrichtunen das rosa zu sehen. Naja, nichts spektakulaeres. Und dann ging es an die vielen verschiedenen straende. Esperance ist bekannt dafuer, welche der schoensten straende australiens und sogar der welt zu haben. Sie waren wahrhaft atemberaubend schoen. Die sonne spielte auch mit, sodass das tuerkisblaue wasser mit den weissen sandstraenden noch viel schoener wirkte. Beim ersten strand angekommen, fiel mein blick auch gleich auf eine riesige delfinschule, sicher 30-40tiere. Wahnsinn! Noch nie hab ich soviele delfine im wasser spielen sehen. Ich verfolgte sie noch eine weile, fuhr noch ein paar weitere straende ab und wollte dann in der stadt was essen gehen. So schoen wie die straende auch sind, konnte mich die stadt absolut nicht ueberzeugen. Jede menge obdachlose und poebelnde ureinwohner.
Aber zumindest habe ich dort das erste mal wieder gas fuer mein auto bekommen. Wenn auch fuer ein halbes vermoegen. Es gab ein kleines museumsdorf, indem ich mich ein wenig umschaute. Dann holte ich mir noch ein paar infos ueber mein naechstes ziel. Ich wollte eigentlich am strand entlang, ca 60km in den naechsten nationalpark fahren. Aber es war flut, also musste ich ueber die normalen highways aussen herum. Hier war ich wieder in einer verbrannten gegend. Das war das buschfeuer, von dem sicher auch einige von euch in den deutschen nachrichten gehoert hatten, da 3backpacker (darunter eine 19jaehrige deutsche) umkamen. Das war schon ein halbes jahr her, aber die schaeden waren noch ueberall zu sehen.
Ich kam im cape le grant national park an, einem von australiens schoensten nationalparks. Ich war bereits zu spaet zum wandern. Also fuhr ich zur lucky bay, DEM weissesten strand australien, auf dem sich die kaenguruhs gerne mal sonnen. Aber es war kalt und regnerisch, und trotz nebensaison und schlechtem wetter, vollkommen ueberfuellt. Die kaenguruhs haben sich nicht blicken lassen, der strand lag voller seegras, also das war schon eine enttaeuschung. Aber es war ein schoener regenbogen zu sehen. Der campingplatz war sehr offen einsehbar und ziemlich ueberfuellt. Also fuhr ich ein stueck zurueck auf einen anderen platz, wo es gemuetliche parkbuchten im busch gab und ich habe gerade noch den letzten platz erwischt. Ich konnte gerade noch schnell mein abendessen kochen, bevor es anfing wie aus eimern zu regnen. Irgendwann klopfte der nachbar ans fenster, mit dem formular zum campen. Der ranger, der das geld normalerweise einsammelt, hat sich bei dem regen nicht hergetraut. Die einzige nacht nun also, wo ich fuer meine uebernachtung etwas zahlen musste. Und das waren nur 10$.
Ich ging frueh ins bett, nach einer kalten dusche mit jeder menge motten. Ich wollte am naechsten morgen frueh raus, mein zeitplan war sehr straff...