es gab einige wochenenden, wo ich nur in der naeheren umgebung unterwegs war. Ich hatte ja auch noch das glueck, dass meine grosscousine consi aus barchfeld ganz in der naehe war. Im nachbarort sozusagen. Also nur 70km entfernt. Also verbrachte ich einige tage und naechte bei ihr und/oder mit ihr. Sie arbeitet dort in der “dorfkneipe”. Es gab also so einige lustige abende. Und da es einige leerstehende hotelzimmer oben drueber gab, hatte ich auch immer einen schlafplatz. Ab und an fuhren wir auch mal in ihrer mittagspause umher. Irgendwo in den nachbarorten, die touristenwege, ohne eine ahnung, wo wir eigentlich hinfahren, aber es ging auch eigentlich mehr um die unterhaltungen. Wir waren sogar im weihnachtsladen. Sicher fuer eine stunde, probierten jeden hut auf, hoerten uns jede spieluhr an, beobachteten schneefloeckchen und lauschten weihnachtsliedern. Ach, was man nicht alles macht, wenn man sonst nichts zu tun hat. Wir fuhren in einen anderen nachbarort, um den samstagmarkt dort zu besuchen, der allerdings nur aus 5staenden bestand.
Und dann hatten wir noch unseren grossen ausflug. In eine weitere nachbarstadt. Nur 500km entfernt. Nach kalgoorlie. Am freitag konnten wir noch nicht starten, da consi arbeiten musste. Aber zumindest fuhr ich schonmal hoch zu ihr. das uns das allerdings zum vorteil wurde, wuerde ich so nicht sagen. Es war ein lustiger abend, eine lustige runde danach, und es ging nicht vor 3uhr ins bett und nicht unter ich weiss nicht wie viel promille. Dies fuehrte natuerlich dazu, dass wir mit riesigem kater aufwachten und nicht vor mittag starteten. Aber wir waren auf dem weg. Wir fuhren. Und fuhren. Und fuhren. Man! Diese 500km gerade aus zogen sich so unendlich lang! Und da war nicht viel auf dem weg. 5-6 oertchen, wo man mal kurz fuer pinkel- und fotopausen anhalten konnte. Unsere mittagspause war in bodellin, einer “stadt” mit nicht mal 20einwohnern. Und die waren ueber viele quadratkilometer verteilt. Aber ich hatte eine aufgabe. Meine freundin/australische familie rebecca hat dort viele jahre gelebt. Sie hatte mir erzaehlt, dass sie eine erinnerungswand gemauert hatte, 18jahre her, wo alle farmerfamilien der gegend verewigt wurden. Wir gingen in das roadhouse (dem einzigen haus, dass es dort gab), bestellten unser mittagessen und ich fragte nach dieser erinnerungswand. Davon hatten sie noch nie gehoert, nein, das gab es wohl nicht mehr. ok. Wir sassen draussen, haben unser mittag genossen und sehen uns gegenueber, ca 50m entfernt ein kleines haeuschen mit einem bogen davor, auf dem stand “memorial park”. Dort gingen wir hin und siehe da, dort war die wand und ich fand auch gleich rebeccas namen und machte beweisfotos davon. 50m vom roadhouse antfernt und die besitzer wollen nie davon gehoert haben. Tzzz...
irgendwann am abend kamen wir in kalgoorlie an. Wir suchten uns erstmal ein hotel und dann schlunzten wir ein bisschen durch die stadt. Es war eine recht belebte stadt, so weit ab vom schuss. Geld wird hier mit den minen gemacht. Hauptsaechlich wird gold abgebaut. Und die “superpit” ist die groesste goldmine auf der suedlichen hemisphaere. Was an die 700m tief, 4km lang, 2km breit und produziert ca 28tonnen gold im jahr. Ziemlich beeindruckend.
Wir suchten uns ein nettes restaurant und hatten lecker abendessen. Das war ziemlich die einzige lokalitaet ohne stripperinnen. Ja, so eine stadt, die hauptsaechlich von den minen lebt, hat eben auch einen massiven maennerueberfluss. Und um die herren zu beschaeftigen gibt es ueberall stripperinnen. Wir hatten da aber nun nicht wirklich lust drauf. Wir waren schon um elf im bett gelegen. Es war ein anstrengender tag. Und so nutzten wir das, um am sonntag frueh aufzustehen. Wir sahen uns die superpit an, verbrachten lange im kalgoorlie museum, schlenderten bei tageslicht nochmal durch die strassen mit ihren schoenen alten gebaeuden, assen zwischendurch noch was und dann war es das schon wieder. Wir haetten uns gern noch zwei weitere museen angesehen, aber die zeit reichte nicht mehr aus. Wir hatten schliesslich die 500km rueckweg noch vor uns. Und so fuhren wir wieder. Und fuhren. Und fuhren. Der rueckweg zog sich noch viel laenger. Aber irgendwie schafften wir es. Kurze pause in der kneipe, wo consi arbeitet, und dann lagen die letzten 70km fahrt vor mir. Ich war irgendwann die nacht um elf im bett und konnte um acht uhr wieder zur arbeit antreten. Das wochenende war definitiv zu kurz.
An einem sonntag nutzen wir eine der wenigen events in der naehe. Der farmfieldday in gidgegannup. Meine kollegin und ich starteten schon um 8uhr morgens, es war ein bisschen fahrt. Ein ganzer tag im motto bauernhof. Es gab farmmaschinen und tiere zu bestaunen und zu kaufen. Zum glueck hatten wir nicht genug geld dabei, sonst waeren wir womoeglich mit flauschigen kleinen baby-alpakas heimgekommen. Es gab jede menge zu essen und zu trinken. Wir lauschten unterrichtsstunden ueber gefluegelhaltung. Sahen uns hundeshows an und ein paar pferderennen. Ja, war ein ganz schoener tag.
Dann gab es an einem sonntag noch die york motorshow. Also eine oldtimer ausstellung in unserem ort. Also autotechnisch komme ich in diesem land voll und ganz auf meine kosten. Um zehn uhr fing es an, puenktlich war ich dort, um die 5std nutzen zu koennen. Es gab ca 200autos zu bestaunen. Nach der ersten halben std fing es an zu regnen. Natuerlich der absolute supergau und all die stolzen oldtimerbesitzer ohne plane, versuchten mit decken das schlimmste zu verhindern. Oder sie fluechteten fuer die paar tropfen. Ich hab die chance genutzt und bin ins automuseum gegangen. Eine alte scheune, betreut von einem ehepaar in ihren 80ern, war voll mit alten schmuckstuecken. Sogar eine isetta mit der aufschrift “landespolizei” hatten sie ruebergeholt. Danach ging es draussen weiter, der regen war nur von kurzer dauer. Zwischendrin hat wieder mein kameraakku schlapp gemacht. Aber da war nun der vorteil, dass ich nun zwei kameras habe, sodass ich die andere nur aus dem auto holen musste. Immerwieder hat man nette leute getroffen. Unter anderem zwei aus suedafrika. Eine farm haben sie dort und machen safaris fuer die touristen. In nissan patrols, im selben alter wie meiner. Dementsprechend haben wir sicher eine halbe std dort gestanden und bilder angesehen. Nun hab ich also auch ein arbeitsangebot von suedafrika. Aber ich soll mein auto mitbringen. Und da waeren wir bei dem thema des tages. Ich spiele mehr und mehr mit dem gedanken, mit meinem auto von australien nach deutschland zu fahren. Schon ewig traeume ich davon und nun hab ich endlich ein auto, dem ich das zutrauen wuerde. Nein, mit einem tiefer gelegten corsa waere das nicht moeglich gewesen. Naja, an dem tag kam dann jedenfalls noch ein anderer wink in diese richtung. Da stand ein kleiner austin 7. samantha hiess sie. Und samantha war mit ihrem besitzer vor ueber 50jahren einmal um die welt gefahren. Clive, ihr besitzer, war nun in seinen 80ern, hat vor 2jahren nun endlich ein buch ueber seine reise verfasst. Ich stand eine ganze weile bei ihm und wir haben reisegeschichten ausgetauscht. Ein interessanter mann. In dem buch, dass ich ihm abgekauft habe, hat er in seiner witmung geschrieben, dass er hofft, dass ich meine reise wahr machen kann. Das hoffe ich auch mal, aber da mangelt es wohl noch am finanziellen momentan.
Ein weiterer ausflug ging in den sueden. In die alte heimat. Die alten chefs besuchen, in meinem alten haeuschen uebernachten. Bei meiner vermieterin war ich auf einen kaffee. Hund stella war vollkommen aus dem haeuschen, wollte sich gar nicht mehr beruhigen. Der garten war eine katastrophe. Unkraut ueberall. Selbst meine neu gestaltete rindenmulchecke war vollkommen ueberwuchert. Kein helfer kam nach mir, sie hatte keine zeit dafuer, meine ganze arbeit war umsonst. Ich fuhr noch bis runter nach augusta. Ich wollte die wale sehen. Hat auch funktioniert, aber sie waren relativ weit weg. Dafuer gab es wieder delfine und schoene regenboegen. Die nacht hab ich irgendwo im wald verbracht, wildcamping bei vollmond. Und dann bin ich in den boranup wald, meinem spielplatz, auf den bobs track, meinem lieblingsweg. Es war frueh am morgen, ich hatte den track fuer mich allein, was ich nutzte, um ein paar bilder zu machen von meinem auto. Auf dem rueckweg hab ich etwas uebertrieben. Der weg war komplett anders, als noch ein paar monate frueher. Im sommer lagen die problemstellen im tiefen sand. Dieses mal waren die wasserloecher eher das problem. Und eines davon hab ich unterschaetzt. Auf dem hinweg bin ich links entlang, alles gut. Auf dem rueckweg bin ich rechts entlang, ohne die tiefe zu testen. Und da ich zu schnell rein bin, war es ein recht heftiger aufprall. Das wasser war tief, es ging ueber die motorhaube, der patrol war versunken. Ich konnte spueren, wie die reifen durchdrehten, aber zum glueck kam er durch. Ich hatte ja den schnorchel, also er durfte ja schwimmen gehen. Allerdings, als wir wieder auftauchten, spuckte er ein bisschen, es stank bestialisch nach modrigem schlamm und die kompletten fenster waren binnen sekunden von innen beschlagen. Bam! Da stand ich nun also, hab ihm erstmal eine pause gegoennt. Naja, ich musste eh warten, bis die scheiben wieder frei waren. Der motor qualmte, schlammbedeckt, das war eine doofe aktion. Aber hat spass gemacht.
Eigentlich wollte ich an dem wochenende noch ins landesinnere zu einer offroad-challenge. Aber da es staendig regnete, hatte ich keine lust, draussen im matsch zu stehen. Ich wollte eben lieber draussen im matsch spielen. Am sonntag bin ich also mit meinem schlammbedeckten auto wieder hoch gefahren nach busselton. Dort war eine oldtimer-ausstellung. Mal wieder. Nachdem ich dort durch die reihen geschlendert bin, ging es weiter nach bunbury. Dort war ralley. Man hatte ein gewerbegebiet abgesperrt. Ich suchte mir ein schattiges plaetzchen vor einer kurve und wartete. Die ersten 5autos sind mit quietschenden reifen durchgerast. Auto nummer 6 kam, und in der naechsten kurve hoerte man den grossen knall. Das war es. Man liess uns eine halbe stunde warten, bevor man mitteilte, dass es keine verletzten gab, nur das auto sei schrott, aber aus sicherheitsgruenden wird die ralley vorzeitig beendet. Toll! Alle enttaeuschten zuschauer rueckten wieder ab. Aber das gab mir die zeit, nochmal kurz beim ford mustang treffen vorbei zu schauen. Danach ging es wieder richtung norden. Mit all den schoenen ausstellungsautos, da hier die meisten noch eine strassenzulassung haben. Mein autoherz kam voll auf seine kosten an dem wochenende.
Mein letztes wochenende nutzte ich noch, um in und um mundaring unterwegs zu sein. Ein ort vor perth, ca 1,5std von der farm entfernt. Es gab einen schoenen badeseh zu sehen, eine schoene fahrt durch die huegel entlang der stadt, einen damm ausserhalb im national park und dann noch den john state forest. Ein nationalpark mit schoenen wanderwegen entlang von wasserfaellen, fluessen und einer ehemaligen eisenbahnstrecke mit tunneln und jeder menge geschichte. Es war super schoenes wetter und all die grossstadtmenschen waren dort hin gefluechtet, sodass es ziemlich voll war. Man wanderte auf den huegeln oberhalb von perth, wo man unten in der stadt die dicken regenfronten sehen konnte.
Ich denke, dass waren so die wichtigsten ausfluege. Im naechsten blog dann ein bisschen ueber unsere reise entlang der westkueste...
und fuer diesen blog gibt es jetzt zumindest wieder jede menge bilder: