der dienstag morgen begann etwas anders. Es war 6.30uhr, wir lagen noch gemuetlich im bett, als ein weisses auto zu uns runter fuhr. Weisse autos sind meistens die ranger. Und so war es auch. Nun fing die diskussion an. Wir standen da ja nun ohne erlaubnis, also hatte ich mich darauf vorbereitet, uns da raus zu reden. Aber darum ging es ihm erstmal gar nicht. Wir hatten nichtsahnend neben einer feuerstelle geparkt und auf dem gesamten unesco-gebiet war absolutes feuerverbot. Nun hatte er schon gefuehlt und sagte uns, dass es noch warm ist, also das wir das feuer am abend gemacht haben. Da hab ich doch schon ein wenig angst bekommen. Die strafe war 3000$ und wie sollten wir beweisen, dass das feuer nicht von uns war?! Naja, ich bin ruhig geblieben und irgendwann ging es dann um die campinggenehmigung. Letztlich hat er uns mit einem verwarnungszettel davon kommen lassen und wir sollten die 15$ campinggebuehr dann in denham bezahlen. Den weg dahin hat er uns noch genau beschrieben, da er sich auskotzen wollte ueber die art und weisse, wie sie die strasse neu gebaut haben, mit all den “fucking” bremshuegeln und jeder menge anderen “fuck”, “fucking” und “bloody fucking” dingen. Ich habe bereits von vielen reisenden gehoert, die strafen fuer wildcamping usw bezahlen mussten. Ich wurde schon einige male erwischt und nie wollte irgendwer geld von mir sehen. Ich habe ja die theorie, dass das alles davon abhaengt, wie man mit dem ranger redet.
Wir sind dann also in die stadt rein, ueber die fucking bremshuegel, haben erst noch am strand gefruehstueckt und darauf gewartet, dass die touristeninformation aufmachte. Ranger matt fuhr irgendwann winkend an uns vorbei. Wahrscheinlich wollte er sicher stellen, dass wir auch zahlten. Als wir das dann taten, wusste die dame hinterm schreibtisch naemlich schon bescheid.
Danach ging es in den francis peron national park. Eine halbinsel voller sandpisten und schoenen straenden. Die wege waren schmerzhaften fuers auto. Der sand war nicht allzu weich, man musste nur ein bisschen luft aus den reifen lassen und kam problemlos ueberall hin. Allerdings waren die bodenwellen so extrem, dass man die ganze zeit durchgeschuettelt wurde. Zum nachteil fuer den dachgepaecktraeger. Delfine konnten wir wieder beobachten. Rochen und haie haben wir gesehen. Und an einem schoenen, weissen sandstrand haben wir mittag gegessen. Dann ging es wieder raus und weiter richtung monkey mia, wo wir die nacht verbrachten. Zurueck auf dem highway haetten wir fast einen grossen emu ueberfahren. Das waere mal was anderes gewesen.
Am naechsten morgen gab es die delfinfuetterung. Zusammen mit geschaetzten 60anderen touristen standen wir am strand und warteten. Die delfine kamen, man legte ihnen ein paar fische ins maul und nach ca 15min war wieder alles vorrueber. Es war eisig kalt, kaum jemand traute sich ueberhaupt ins wasser. Die delfine sind wild, in freier natur lebend. Aber die werden eben jeden morgen dort mit ein paar fischen gefuettert, also kommen sie auch jeden morgen wieder und man nutzt das fuer touristische zwecke.
Wir befanden uns auf einer halbinsel, sodass wir wieder die ueber 400km zurueck fahren mussten. Zurueck auf der kuestenstrasse, ging es wieder weiter nach oben. Wir erreichten carnarvon. Es wurde endlich warm. Schon ein bisschen tropisch warm war dieses staedtchen. Wir hatten gutes abendessen am meer, ok eigentlich war es nicht so lecker, da die tintenfischstuecke nicht so ganz durch waren. Wir schlenderten noch ein wenig umher, bevor wir an eine kleine bucht zurueckkehrten, die wir auf dem hinweg schon ausspioniert hatten. Eine strasse ins nirgendwo, 7km schotterstrasse gerade aus. Es war ruhig, niemand fuhr dort hin am abend. Wir hatten eine ruhige nacht und am naechsten morgen die naechste ueberraschung.
Es hatte ueber nacht geregnet. Das hatte ich vernommen, aber mir im halbschlaf nichts dabei gedacht. Haette ich mal frueher geschaltet. Naja, am morgen hatten wir uns soweit fertig gemacht, motor gestartet, losgefahren, nach rechts gelenkt und nach links in den graben gerutscht. Uiuiui. Der rote sand und schotter hatte sich durch den regen in ein reines schlammfeld verwandelt. Und dieser rote sand kann in nassem zustand verdammt rutschig sein. Ich kletterte raus, hangelte mich am auto entlang, um nicht im schlamm zu versinken und machte die raeder startklar fuer den gelaendegang. wir waren bereit. Gaaaanz langsam ging es stueck fuer stueck durch den schlamm. Ich versuchte, weitesgehend in der mitte zu bleiben, da die strasse zu den seiten hin abfallend war. Aber immerwieder rutschten wir runter, man konnte nichts dagegen tun. Die 7km zogen sich lang. Nach ca einer halben stunde waren wir endlich wieder auf der geteerten strasse. Das auto war dreckig, die strasse ruiniert durch meine tiefen spuren, die im trockenen zustand nicht mehr zu befahren sind. Als wir da so standen, kam ein weisses auto. Zwei arbeiter sahen uns und unsere spur verbluefft an, dann stellten sie ein schild hinter uns, auf dem stand “strasse gesperrt”. Super! Das haette uns am abend mal jemand sagen sollen!
Wir fuhren wieder in die stadt, liessen uns am bootssteg nieder und machten erstmal fruehstueck. Danach liefen wir den alten bootssteg entlang. Allerdings war der so alt und bruechig, dass es an ein wunder grenzte, dass das verrottete holz ueberhaupt noch irgendwie zusammen hielt. 3Km waere er lang gewesen. Auf halber strecke waren wir dann ueber dem offenen ozean, die loecher wurden immer groesser, die bretter haben immer mehr gewackelt. Also sind wir wieder umgedreht.
Dann sind wir den plantagenweg gefahren. Ca 20km entlang an jeder menge bananenplantagen. Mangos wurden angebaut, tomaten, und noch jede menge anderes obst und gemuese. Ueberall standen schilder wie “no job!”, “keep out!”, “no backpackers please!”. Eine gegend ohne arbeit, die jedes jahr aufs neue mit arbeitsuchenden backpackern ueberschuettet wird, die bananen ernten wollen. Wir hatten an einer plantage angehalten und gemuese gekauft und kamen ins gespraech mit der baeuerin, die uns erzaehlte, dass die plantagen kein grosses geld einbringen. Nicht wie die luxusweingueter im sueden. Die vietnamesen haben uebernommen, kaum noch ein grundstueck gehoert australiern. Die vietnamesen haben genug familienangehoerige, um keine erntehelfer einstellen zu muessen. Die australier koennen sich keine helfer leisten. Zurueck bleibt eine gegend, die vollkommen genervt ist von dem grossen andrang der backpacker, die voellig selbstverstaendlich arbeit dort erwarten. Auch in der stadt kann man es sehen. Die touristeninformation hat deutliche schilder haengen, dass sie nicht weiterhelfen koennen mit arbeit. Die blackboards der supermaerkte haengen voll mit zetteln, auf denen deutsche, italiener, franzosen und was auch immer, nach arbeit fragen.
Wir machten noch halt auf einer bananenplantage, um uns durch hundert verschiedene marmeladen und brotaufstriche zu probieren. Und um einen leckeren, frischen mango-smoothie zu kaufen. Danach ging es noch ins spacemuseum. Carnarvon war damals an der apollo13-mission beteiligt. Die riesigen satelittenschuesseln wurden zur kommunikation genutzt. Ein recht niedliches museum, man hatte aus nichts was grosses gemacht. Es war voll mit zeitungsausschnitten, buechern, alten maschinen und selbstgebastelten sachen. Das highlight war eine fahrt in der raumkapsel der apollo13. Man bekam am eingang ein kleines warte-ding. ja. Ein warte-ding. Ich benutze das internet immer haeufiger, um englische worte ins deutsche zu uebersetzen. Soweit ist es schon. Und waehrend ich gerade schreibe, habe ich kein internet zur verfuegung, also ist es ein warte-ding. Also ein kleines ufo-foermiges geraet, dass angepiepst wird, wenn man an der reihe ist und dann blinkt und vibriert es ganz wild, damit man bescheid weiss, wo auch immer man ist. Damit liefen wir nun die ganze zeit umher. Es hatte fast zwei std gedauert. Wir dachten schon, man hatte uns vergessen. Als wir endlich dran waren, mussten wir unsere schuhe ausziehen und warteten, bis die letzten ausgestiegen sind. Wir erwarteten grosses, bei all der aufmache. Wir stiegen in die raumkapsel, mussten uns auf den ruecken legen, sahen ueber uns all die bedienelemente und einen kleinen bildschirm, auf dem nun ein video des startes losging. Der countdown wurde runter gezaehlt, es vibrierte ein kleines bisschen, es wurde lauter...und das wars. Wow! Wir hatten uns eigentlich so etwas wie einen flugsimulator erwartet. Aber das war ja nichts! Laecherlich! Zwei minuten video gucken in einer nachgestellten raumkapsel und dafuer haben wir 2std gewartet. Super!
Danach fuhren wir raus aus der stadt, wir wollten die blowholes sehen. 70Km noerdlich an der kueste waren durch wasser und wetter loecher in den klippen, sodass die wellen durchgedrueckt wurden und wie geysire in die hoehe schossen. Es sah recht interessant aus. Dann ging es noch 10km weiter zur quobba station. Einer farm, die uns einen platz zu campen und duschen fuer 15$ gab. Man erzaehlte uns von walen, die am morgen da waren, also dachten wir schon, wir haetten sie verpasst. Wir sassen am strand und sahen uns den schoenen sonnenuntergang an. Tolle gegend.
Am naechsten morgen gab es dann mal eine positive ueberraschung...