der naechste morgen begann frueh. Es war 6uhr. Wir waren bereit. Wir wollten nun wale sehen. Abwechselnd liefen wir hoch auf die sandduene und hielten ausschau. Zwischendurch duschen und fruehstueck und dann irgendwann kamen sie. Die ersten hatte ich schon verpasst, als ich unter der dusche stand. Aber es kamen noch genug. Ein schauspiel, wie ich es mir schon immer ertraeumt hatte. Buckelwale zogen an der kueste entlang, nur wenige meter vor uns. Diese riesigen giganten sprangen immer wieder aus dem wasser wie kleine delfine und liessen sich mit einem lauten knall wieder runter fallen. Manchmal schwammen sie auf dem ruecken und wedelten mit den flossen. Oder sie standen senkrecht im wasser und schlugen ihre schwanzflosse wieder und wieder auf die wasseroberflaeche. Der wahnsinn! Haie haben wir auch gesehen, aber die waren nicht ganz so interessant. Wir sassen sicher 4std dort, bedachten natuerlich auch nicht, dass wir sonnencreme braeuchten, aber es war zu riskant, dass wir was verpassen koennten.
Danach hielten wir nochmal an den blowholes. Diesmal waren sie aber nicht so spektakulaer und jede menge touristen standen drum herum. Aber wale gab es auch dort zu sehen. Wir mussten wieder die 70km zurueck auf die hauptstrasse und fuhren dann zum ningaloo reef. Einem weiteren unesco gebiet. Und eine weitere halbinsel, auf der wir 300km nach oben mussten. Zwischenstopp gab es in coral bay. Ein sehr kurzer zwischenstopp. Ok, eigentlich haben wir gar nicht gestoppt. Es war schockierend. Wir hatten die winterresidenz der grauen nomaden entdeckt. Tauuuuuusende von touristen. Menschen ueberall. Ueberfuellte straende. Das brauchten wir uns nicht an zu tun. Wir fuhren weiter hoch und erreichten exmouth am nachmittag. Wir mussten feststellen, dass unser plan nicht aufging, im nationalpark auf der anderen seite zu campen. Man musste vorher online buchen. Und es war schon alles ausgebucht. Also wollten wir in der stadt bleiben. Aber auch da war schon alles ausgebucht. Es war hochsaison, man haette monate vorher schon buchen muessen. Mhhh. Wir hielten ausschau nach stellen, wo wir die nacht parken koennten. Aber in einer stadt war es immer riskant. Und mit so viel tourismus erst recht. Ueberall standen schilder, die darauf hinwiesen, dass camping verboten ist. Der einzige kostenlose parkplatz waere 80km vor der stadt gewesen. Soweit wollten wir nun doch nicht zurueck fahren. Alles hatte geschlossen, touristenbuero, rezeptionen der campingplaetze, man konnte nirgends nach alternativen fragen. Aber wir waren nicht allein. Ueberall fuhren verzweifelte camper umher und suchten nach einer freien stelle zum campen. Wir standen eine weile vor einem park, assen unsere pizza und beobachteten das ganze. Uns war das wildcampen dort zu riskant, man hoerte immer wieder von leuten, die die strafe zahlen mussten und das jede nacht kontrolliert wird. Wir sahen sogar schon den ranger um neun uhr, er hat sich wahrscheinlich schon gemerkt, welche autos umherstanden, um die dann 2std spaeter offiziell zu bestrafen. Letztenendes fuhren wir zu einem hostel, wo wir noch zwei betten im schlafsaal bekamen. Allerdings war das wohl die partyadresse schlecht hin. Und genau vor dieser starkbesuchten kneipe mit lauter musik und jeder menge besoffenen, musste ich das auto parken, was am morgen danach deutliche spuren hatte, von asche auf der motorhaube, bis hin zur beifahrerseite auf der ein besoffener all den dreck abgerubbelt hat. Es war bereits zehn, als wir dort ankamen. Wir waren zu nuechtern, um dieser party noch beizutreten. Unser einziger zimmernachbar war nicht gerade begeistert. Er hatte den schlafsaal die ganze woche fuer sich alleine und kam nach ende der party um mitternacht sturzbesoffen rein, in begleitung von ein paar maedels und wir haben ihm voll und ganz seine afterparty vermasselt.
Am naechsten morgen buchte ich telefonisch eine bootstour. ja. Richtig. Eine bootstour. Wir fuhren hoch in den nationalpark, fanden die anlegestelle und stellten schnell fest, dass wir die juengsten dort waren. Bei weitem. Es ging auf ein glasbodenboot, damit wir als nicht-taucher auch mal ein bisschen vom beruehmten korallenriff sehen konnten. Wer jemals nach australien will, um das great barrier reef zusehen: spart euch das geld und fahrt lieber rueber in den westen. Das ningaloo reef ist schoener, leichter erreichbar und besser erhalten. Und es ist eben nicht vollkommen ueberlaufen. Wir sahen jede menge kleine und grosse fische, tolle korallen, bekamen noch einiges dazu erklaert und sogar noch eine foto-cd kostenlos dazu, da man ja durch die scheibe doch nicht all zu gute fotos bekam. Und das alles ohne seekrankheit, da wir ganz gemuetlich im seichten wasser ohne wellen herumschipperten.
Die stunde ging recht schnell um und wir fuhren weiter im nationalpark, von einem schoenen strand zum naechsten. Weisser sand, tuerkises wasser, fische und korallen schon direkt sichtbar und natuerlich sonne pur. Keine haivorfaelle in den letzten tagen und es sah auch mal nicht nach quallen aus, also planschten wir sogar mal eine weile im kalten wasser umher. Wir sahen uns noch den leuchtturm an und fuhren zu einem schiffswrack. Danach kamen wir wieder nach exmouth und hofften auf einen campingplatz fuer diese nacht. Ueberall standen wieder die schilder davor, dass sie voll sind. Aber die touristeninformation war noch offen, sodass wir fragen konnten. Dort rief man auf einem campingplatz an, der angeblich voll war, und tada...wir hatten unseren schlafplatz. Sowas doofes! Warum haben sie dann schilder davor, dass sie voll sind, wenn ja doch noch genug platz ist?!
Am sonntag fuhren wir dann wieder runter. Genug von ueberfuellten und ueberteuerten campingplaetzen. Es gab noch einen anderen teil vom nationalpark. Den mit den schluchten. In die erste fuhren wir rein, stellten irgendwann fest, dass das offiziell eine gelaendestrecke war, da man durch trockene flussbetten und ueber steine und geroell klettern musste. Die 15km zogen sich also recht lang. Am ende angekommen, gab es nur einen kurzen wanderweg auf einen aussichtspunkt, der fuenf minuten dauerte. Und das war es. Naja, wwar wohl nicht ganz die fahrt dahin wert. Wieder auf der hauptstrasse ging ein etwas besserer schotterweg in die naechste schlucht. Das war ganz schoen. Die strasse fuehrte auf einem bergkamm entlang mit tollen aussichten. Am ende angekommen, sollte die wanderung 5std dauern. Wir hatten es glaube ich in 4geschafft. Die sonne brannte ganz schoen auf dem teilweise baumlosen weg. Wir hatten sandwiches und aepfel dabei, konnten gemuetlich im schatten unsere mittagspause machen, bevor wir den rueckweg antraten. Zwei andere reisende hatten wir dort nun schon zum vierten mal wieder getroffen in den letzten zwei wochen. Die welt ist klein. Ok, eigentlich gibt es halt nur eine route an der westkueste und alle haben ziemlich die selben touristenpunkte zum stoppen.
Wir fuhren wieder runter von der halbinsel, nun ging es erstmal von der kueste weg richtung inland. Es war wieder viel zu fahren, sodass wir an dem tag nicht mehr den naechsten ort erreichten. Insbesondere, weil wir in eine baustelle gerieten, die ueber 100km lang war. Wahnsinn! Wir uebernachteten an einem rastplatz und fuhren am naechsten tag weiter.