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Ein fast fataler Zwischenstopp auf dem Weg nach unten

widerwillig musste ich tom price dann also doch irgendwann mal verlassen. Den highway entlang ging es wieder durch den karijini national park zurueck auf den grossen great northern highway mit all seinen langen lkws. Natuerlich war ich wieder viel zu spaet gestartet, sodass ich in die dunkelheit geriet. Da musste ich erstmal feststellen, dass meine brille kaputt war. Beide buegel abgebrochen. Verdammt! Ich war doch nachtblind. Ich musste nun also eine buegellose brille auf der nase balancieren, um ueberhaupt etwas zu sehen. Ich schaffte es noch, wie geplant auf einen rastplatz zu kommen, wo ich die nacht verbrachte.

Am naechsten morgen hatte ich eine weitere herausforderung: der mount meharry. Mit 1248m der hoechste berg in westaustralien. Und es gab eine gelaendestrecke hoch auf den gipfel. Ich hatte die damen in tom price gefragt, aber sie hatten keine informationen. Im internet habe ich auf den ersten blick auch nichts darueber gefunden. Da man allerdings den mount nameless fuer soooo gefaehrlich hielt, hab ich gedacht, kann der mount meharry ja nicht noch schlimmer sein. Ich startete auf schlechte schotterstrassen. 30Km fahrt bis zum anfang der richtigen gelaendestrecke. Die warnschilder waren groesser und mehr beaengstigend. Ich dachte mir, ich versuch es einfach und wenn es eben doch zu extrem wird, dreh ich um. So die theorie. Es ging gleich los mit drei unterspuelungen, die so tief waren, dass sofort schon autos mit nicht ausreichender bodenfreiheit aussortiert wurden. Und da hatte ich schon das erste mal angst um meinen tank. Genug bodenfreiheit hat mein auto, aber der langstreckentank, doppelt so gross, wie normal, ergab einen ziemlich bloeden winkel hinten. Dann kam das erste stueck fels. Extrem steil, extrem grosse felsbrocken, aber nicht all zu lang, immernoch machbar. Allerdings dachte ich da schon an die rueckfahrt. Bergab war alles wesentlich schwieriger. Dann ging es 2km harmlos weiter bis zum fusse des berges. Dort stand ich dann vor einem extrem (wirklich extrem!!) steilen kilometer strecke. Mit dem fernglas versuchte ich auszumachen, wo die schwierigkeiten lagen. Ich wollte es nicht ablaufen, da waer ich ja auf halber strecke zusammen gebrochen. Pinkeln, trinken, entspannungsuebungen,...ich war bereit. Erster gang und auf ging es. Es war der absolute wahnsinn! Dass ich nicht rueckwaerts umkippte war alles. Ich hatte die haelfte geschafft, als ploetzlich 2stufen kamen, die gut 60-70cm hoch waren. Verdammt! Anhalten ging nicht, ich musste eine schnelle entscheidung treffen. Links an der seite entlang durch die buesche schaffte ich es ueber die erste stufe. Dann ging es ein paar meter nach rechts und auf die naechste stufe. Da gab ich auf. Das schaffte ich evtl nach oben, aber runterwaerts wuerde ich mir alles abreissen. Ich war am arsch. Aber so richtig. Ich stand seitlich zwischen den beiden stufen am steilsten weg, den ich je gesehen habe. Und das hauptproblem an der ganzen strecke war, dass alles lose gesteinsplatten waren. Beim mount nameless hatte man zumindest noch festen untergrund unter den reifen. Ich parkte, zog die handbremse so fest ich nur konnte, steckte steine unter alle reifen, zog die wanderschuhe an und machte mich zu fuss auf den weg zum gipfel. Ich musste meine nerven erstmal wieder beruhigen und mir gedanken machen, wie ich aus dieser situation wieder rauskam. Es ging weiter steil nach oben, zwei weitere noch groessere stufen kamen, und dann ging es eine weile seitlich. Es waere also alles noch viel schlimmer geworden. Es war noch eine 2std wanderung in ueber 30grad mittagshitze. Auf dem gipfel war es traumhaft. Definitiv lohnenswert. Ich machte mittagspause dort oben und jede menge bilder, aber ich konnte nicht lange verweilen, da es keinen schatten gab. Ich lief wieder runter, eine qual fuer meine knie. Ich hoffte, dass mein auto in der zeit nicht runtergekugelt war. Wanderschuhe aus, klimaanlage an, steine weg und nun begann der qualvolle versuch, zu drehen. Ich stand immernoch seitlich am abhang, hatte hinter mir geschaetzte 10m platz und das stueck war ungefaehr 3m breit. Und nun musste ich ein 4m langes auto umdrehen, ohne es den berg runterkugeln zu lassen. Hinzu kam noch der gelaendegang, der die lenkung extrem schwerfaellig machte, und die halb platten reifen, die kaum eine drehung zuliessen. Es war fast unmoeglich. Ich kurbelte und kurbelte, zentimeter fuer zentimeter, es vergingen sicher mehr als 20min bis ich das auto wieder in die richtige richtung bekommen habe. Aber zumindest war das geschafft. Nun musste ich diese stufe runterkommen. Runterwaerts konnte ich nicht durch die buesche, der winkel waere zu extrem gewesen. Ich parkte das auto und fing an zu bauen. Ich schleppte alle gesteinsplatten an, die ich finden konnte, und baute mir erhoehungen unter der stufe, so das ich stueck fuer stueck runter kam. Weitere 20min spaeter startete ich das auto wieder und versuchte mein glueck. Ich schaffte es mit nur einem leichten aufsetzer, der tank war noch dran. Die fahrt nach unten war mehr rutschen, als alles andere, aber das ging noch. Ich konnte erstmal durchatmen. Ich war klatschnass geschwitzt, trotz klimaanlage. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich dort wieder heil runter kam. Was eine doofe idee. Dann kam noch das kleinere stueck, aber das war im gegensatz zum grossen berg ein leichtes stueck. Im nachhinein fand ich auch mal etwas dazu im internet. Der weg war beschrieben als extrem, selbstmoerderisch und lohnenswert. ja. Kann dem nur zustimmen.

Ich kam irgendwann zurueck auf den highway, konnte die reifen wieder aufpumpen und war wieder auf fester strasse. Ich fuhr weiter bis nach newman, einem weiteren minenstaedtchen. Dort buchte ich einen teuren campingplatz, packte meine sachen, raeumte das auto auf und machte eine waschmaschine voll.

Am naechsten tag ging es nun entgueltig auf den weg in die hauptstadt. Entgueltig musste ich nun der pilbara tschuess sagen (hoffentlich nicht fuer immer). Auf dem weg lagen staedtchen, wie meekathara, mount magnet und roe. In letzterem machte ich ein bisschen laenger halt und lief herum, um all die schoenen alten gebaeude zu sehen. Dann kam ich noch nach new norcia, dem italienischen kloster. Sehr schoene gebaeude, auch wenn ich es vor 6jahren schonmal gesehen hatte. Die autos wurden mehr, die haueser wurden mehr, es waren mehr und mehr menschen zu sehen, … ich war wieder in der zivilisation. Die hauptstadt kam naeher, es wurde kalt und regnerisch, der kulturschock liess nicht lange auf sich warten. Alles war stressig und laut,...ich wollte wieder zurueck. Ich fuhr erstmal zu meiner freundin rebecca nach mandurah.

Mehr im naechsten blog...

 

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