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Ausflüge und die Tierwelt

so, jetzt aber mal zu den schoenen sachen der gegend hier. An den seltenen tagen, an denen es mal nicht ueber 40grad warm war oder es sintflutartig geregnet hat, nutzte ich meine zeit fuer ausfluege. Sei es nur fuer einen halben tag vor der arbeit oder fuer ein komplettes wochenende. Ich fuhr in den taelern in der naeheren umgebung herum, ging verloren auf den matschigen feldwegen der waelder hier, fuhr runter in die stadt coffs harbour, wo es ausser shopping, einem schlechten deutschen restaurant, den botanischen garten und ein paar aussichtspunkten nichts interessantes gab, und dann hatte ich da noch so meine lieblingsgegend: neu england. Die bekommt einen extra blog, hauptsaechlich wegen den vielen bildern. Die hektik der kueste verflog schnell, die leute waren netter, es war wieder mehr australisch im landesinneren. Aber die strassen waren noch genauso schlecht und das parkproblem hatte ich immer noch.

Das hab ich noch gar nicht erwaehnt... parkplaetze hier in new south wales sind etwas anders. Ich weiss nicht, wer auf so eine idee kam, aber es ist der groesste unsinn, den ich je gesehen habe. Man muss an den strassenseiten (die immer abfallend sind) in einem 45grad winkel RUECKWAERTS einparken. So ein bloedsinn! Wieso der winkel?! Der macht alles nur kompliziert. Nachdem man also erstmal die gesamte strasse blockiert hat, muss man nun abschaetzen, wann die beifahrerseite hinten am bordstein ankommt, ohne aufzusetzen. Und die bordsteine sind von 10cm bis zu 100cm hoch. Also sind hier 90% der autos hinten links aufgekratzt, eingedrueckt, verbeult, weil fast jeder schonmal zu weit nach hinten gerollt ist. Normalerweise versuche ich diese parkplaetze zu vermeiden und bin ganz froh, dass ich keinen gepaecktraeger mehr habe, sodass ich nun wieder hoehentechnisch in parkhaeuser passe. Und wenn ich auf dem land unterwegs bin, stell ich mich auch gerne mal rotzfrech quer auf drei der doofen parkplaetze und bin bereit, mit jedem zu diskutieren, der was dagegen hat.

Es gibt hier uebrigens ueberall in der gegend koalas. Theoretisch. Praktisch hab ich auch nach 5monaten noch keinen gesehen. Durch all die abholzung haben sie kaum noch lebensraum uebrig. Es laufen jede menge kampagnen dagegen, aber wie ueberall auf der welt wird es wohl keine rettung geben. Ein paar jahre her kamen wohl auch regelmaessig welche in unseren garten. Im wald beim friedhof hing alles voll mit ihnen. Heute stehen nur ueberall schilder mit einer nummer, die man anrufen soll, wenn man einen sieht. So selten sind sie schon, dass sie einzeln gezaehlt werden.

Aber sonst gibt es hier eine gute vielfalt an tieren. Also wer all den unsinn ueber spinnen und schlangen und haie und solche sachen glaubt, ist hier an der ostkueste wohl am besten aufgehoben. Extrem viele schlangen in den letzten monaten. Mal abgesehen von einer monstermaessigen (mind. 4m) teppichpython, die ich schon mehrmals auf meinem heimweg von der arbeit abends auf der strasse liegen sehen habe, gibt es jede menge “rotbauch schwarzottern”. Nicht toedlich, aber giftig. Und gefaehrlich, wenn ich mit dem kleinen huendchen unterwegs bin. Mit einer solchen hatte ich wohl auch meine bisher gefaehrlichste begegnung. Ich war im regenwald wandern, ziemlich spaet, es wurde schon langsam dunkel. Ich lief eigentlich laut genug, insbesondere durch das laub auf dem weg. Aber sie schien mich trotzdem nicht bemerkt zu haben. Sie lag direkt am weg, zwischen ein paar steinen. Als ich sie bemerkt habe, war mein fuss nur noch gut 5cm von ihr entfernt. Schoenes tier, schwarz glaenzend mit leuchtend rotem bauch, ausgerollt vielleicht gut 60cm lang. Das sind wohl die momente, in denen leute gebissen werden, ausversehen. Allerdings waren wir beide so erschrocken voreinander, dass sie zurueckwich und ich schnellen schrittes weiter lief. Ok, ich bin gerannt. Soviel zum thema still stehen bleiben. Mein puls ging von jetzt auf gleich auf 180 und beruhigte sich auch nicht so schnell wieder.

Abgesehen davon, hatte ich alle anderen schlangen aus dem auto heraus gesehen, also in sicherheit. Sogar 2 ungiftige giftgruene baumschlangen. Und eben die ueblichen braunschlangen. Die vogelwelt aenderte sich auch ein bisschen, in der hinsicht, dass ein paar weitere bunte sittiche und papageien hin zu kamen. Und der atemberaubende lyrebird (=leierschwanz). Ein wenig pfauenaehnlich sieht er aus, laeuft im gebuesch umher und hat wohl den schoensten gesang aller voegel. Er kopiert naemlich den gesang der anderen voegel und setzt dann ein gegluckse, schreien, quieken, gurgeln, der besonderen art zusammen. Pures regenwaldgefuehl, wenn man ihn hoert. (Wenn ihr also mal eine minute habt, googelt das mal.) Und es gab nicht mehr so viele kakadus. Aber dafuer gibt es hier flughunde. Taaaaaaausende. Jeden abend wieder atemberaubend. Sobald die dunkelheit hereinbricht, fliegen sie aus. Der himmel wird schwarz. Sie sind einfach ueberall. Und sooooo riesig. Tagsueber sind sie auch noch recht aktiv. Sie kreischen wie verrueckt, streiten sich staendig, und sie stinken so arg. Die beruehmt beruechtigte “sydney funnel web spider” , also eine trichternetzspinne, blieb mir bisher zum glueck erspart. Extrem aggrisiv, extrem giftig, extrem gefuerchtet. Und sie lebt in erdloechern, sodass man sie meist nicht mal sieht. Kaenguruhs und wallibies gibt es auch hier zu hauf. Und den ein oder anderen dingo kann man auch sehen.

Zurueck zu den ausfluegen... viele wochenenden fuehrten mich wie gesagt hoch in die berge. Wasserfaelle, wanderungen, gelaendestrecken, nationalparks. Armidale ist die naechste stadt in die richtung, 160km entfernt. Dort goennte ich mir sogar mal ein wellness-wochenende. Whirlpool, swimmingpool, badewanne, prosecco und filme gucken bei regnerischer hitze. Auf einigen autotreffen war ich wieder. Und landwirtschaftsshows (ich bezeichne das gerne als australische kirmes) hab ich besucht. In glen innes war ich, was hier als irland bezeichnet wird und dem auch nach kommt. Stone henge hat man dort auch nachgebaut. Ein wochenende war ich in tamworth, bei australiens groesstem countrymusikfest. Tolle stimmung, tolle musiker, tolles wetter, aber ein bisschen zu gross, da hat mir das in westaustralien besser gefallen.

Es wird zu viel, insbesondere bilder... ich teile auf, es gibt noch 4weitere eintraege...

und mal nebenbei erwaehnt: das ist der 200ste blogeintrag. dankeschoen und groessten respekt fuer meine treuen leser, die alle 200 mitverfolgt haben ;-)

 

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