Der Flieger brachte mich ins Nachbarland. Das Essen auf dem Flug war schonmal ein kleiner Vorgeschmack: so scharf, dass die Serviette genutzt wurde, um Traenen zu trocknen. Und so soll es auch die naechsten Wochen weiter gehen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich je an die Schaerfe der indischen Kueche gewoehnen kann. Man bekommt hier nichts, ohne die Wuerze. Ob es das scharfe Fladenbrot ist, das zum Abloeschen serviert wird, mit der superscharfen Tomatensuppe. Oder der beruehmte Chai Tee und Kaffee, der ueberall verschieden wuerzig ist. Oder das Kaese-Tomaten-Sandwich, das eigentlich gar keinen Grund hat, scharf zu sein. Oder selbst das Toastbrot zum Fruehstueck, das an einer Ecke ausversehen noch irgendetwas wasabihaftes haengen hat. Und selbst die “italienischen” Gerichte, sprich Nudeln mit verschiedenen Sossen, sind uebertrieben scharf. Aber naja, hier komme ich also auch gerne mal mit einer Mahlzeit am Tag plus Cracker und Keksen aus.
In Delhi angekommen wollte ich mir das Leben erstmal einfach machen. Ich hatte mir ein Hostel ausgesucht, dass direkt neben einer Metrostation ist. So konnte ich gemuetlich am Flughafen zur Metro laufen, mir eine Metrokarte von einer unfreundlichen und nicht hilfsbereiten Frau am Schalter kaufen und in einen Zug steigen, der so neu und sauber war, dass man haette denken koennen, man faehrt gerade durch irgendeine zivilisierte Stadt in Europa... waeren da nicht die perversen starrenden Blicke der Maenner gewesen, das konstante Spucken, Ruelpsen und Furzen, das Draengeln und Herumgeschubse, die ueberfuellten Wagons selbst zu ruhigen Zeiten, und der Fakt, dass jeder so boese und ernst guckte, dass man Angst bekommt. Willkommen in Indien!
Aber zumindest war es eine moderne Metro mit englischen Woertern und englischen Durchsagen, sodass ich meinen Weg, auch mit Umsteigen, ohne Probleme finden konnte. Nur der Weg aus der Metrostation raus zum Hostel war ein wenig kompliziert. Ich sah schon, wo es war, allerdings auf der anderen Seite einer Strasse, die mit ihren geschaetzten 20 Spuren absolut unueberquerbar schien. Noch dazu wurde ich bedraengt von etwa 10 Tuktukfahrern, die alle durcheinander auf mich einredeten. Irgendwie kaempfte ich mich in die andere Richtung und fand eine Fussgaengerbruecke ein Stueck weiter. Die Eindruecke waren der Wahnsinn. Indien ist wohl kaum zu beschreiben, man muss es selbst erlebt haben. Die extreme Lautstaerke des hupenden Verkehrs; der extreme Gestank zusammengemischt aus Essen, Gewuerzen, Autoabgasen, Raeucherstaebchen, Cannabis, Urin und Kuhscheisse; das extreme Geschreie von Strassenhaendlern, Polizisten, Tuktukfahrern und wuetenden Motorradfahrern; die extreme Mischung aus tausenden von Farben von all den schoenen Saris der Frauen; die extreme Umweltverschmutzung, sei es der dicke Smog, der einen kaum atmen laesst oder der ganze Muell, der keinen Zentimeter Platz fuer Sauberkeit laesst. Die Eindruecke sind extrem. Indien ist nichts fuer Asienanfaenger.
Das Hostel haette komischer nicht sein koennen. Schoen und modern eingerichtet machte es eigentlich einen guten ersten Eindruck. Das 10Bett-Zimmer habe ich mir fuer die erste Nacht nur mit einer Inderin geteilt. So die Theorie. Allerdings kam staendig irgendwer rein. Und man konnte die Tuer weder verschliessen, noch zu machen. Wie ueberall “arbeiteten” dort mindestens 20 Kerle. Wohl die begehrtesten Jobs, auch wenn schlecht bezahlt, aber so haben sie eine Chance, weisse Menschen anzustarren und fotografieren zu koennen. Einmal kamen zwei von ihnen, um Klopapier nachzufuellen; dann kamen drei von ihnen, abends um halb elf, um die Lichtschalter durchzuprobieren; dann kamen zwei von ihnen, um 2 Baustellenarbeiter durch das Zimmer zum Balkon zu geleiten und Sachen zu besprechen; dann wurde mindestens 5 Mal am Tag das Zimmer gekehrt; dann kamen drei Kerle, um sich fuer eine halbe Stunde damit zu beschaeftigen, ein kleines Schloss aufzubrechen, das an einem Spint vergessen wurde; usw. Sie fanden immer einen Grund, um die weisse Frau gierig anzustarren. Und wenn sie nicht ins Zimmer kamen, haben sie zumindest alle 10Minuten die Tuer aufgemacht, um rein zu sehen. Wenn man auf die Dachterasse fluechten wollte, waren dort 12 von ihnen versammelt, um ihren Joint zu rauchen und die weissen Maedels anzustarren. Es gab kein Entkommen. Nebenbei: wie es bei uns Selbstbraeuner gibt, da unsere Gesellschaft denkt, braune Haut ist schoener, so gibt es hier Lotions, Cremes und andere Behandlungen, um die Haut heller zu machen, da man in dieser Gesellschaft denkt, weisse Haut ist die Definition von Schoenheit. Verrueckte Welt.
Ich bin am ersten Nachmittag nochmal raus, wollte zu einer Festung laufen. Schnell stellte ich fest, dass Delhi nicht unbedingt eine Stadt zum Laufen war. Auch wenn es auf der Karte nah aussah, alles war extrem weit entfernt. Und es war alles andere als angenehm, als Frau, alleine, irgendwohin zu laufen. Die starrenden Blicke der Maenner liessen keine Sekunde unbeobachtet. Ich versuchte an der Regel festzuhalten, niemandem in die Augen zu sehen, geschweigedenn anzulaecheln. Denn das haette fatal enden koennen. Eine komplett neue Art des Reisens begann hier fuer mich. Reisen mit Angst. Normal ist es mir am Wichtigsten in neuen Laendern mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen. In einem Land, indem alle 15Minuten eine Frau vergewaltigt wird und mehr als 85% der Vergewaltiger nie dafuer zur Rechenschaft gezogen werden, tat ich alles, um den Kontakt mit einheimischen Maennern zu vermeiden.
Nachdem ich mich noch ein bisschen verlaufen hatte und in einem Park endete, wo alles voller Obdachlosen war und mich zwei Kerle mit ihrem perversen Grinsen verfolgten, hatte ich genug. Scheiss auf die Festung, ich lief zurueck zum Hostel. Mein Husten wurde unertraeglich. Man konnte die Luft schneiden, so dick war der Smog. Es heisst, ein Tag in Delhi ist gleich zu setzen mit 50Zigaretten. Meine Lungen schmerzten, als haette ich seit 8 Jahren geraucht. Die Klimaanlage im Zimmer hatte eine ganz neue Verwendung. Nicht zum kuehlen, nur zum Luft saeubern.
Am naechsten Tag ging es mit der Metro zum haupten Touristengebiet. Dem Red Fort. Der Festung im Zentrum der Stadt. Ich hatte herausgefunden, dass der erste Wagon einer jeden Metro fuer Frauen reserviert war. Das nutzte ich. Und es war soooo viel angenehmer. Dort gab es nur die Blicke, die sich Frauen auch anderswo auf der Welt zu werfen. Und es wurde gelacht. Alle waren freundlich, laechelten, kicherten gemeinsam, alle waren Mensch. Nur fuer die paar Minuten in der Ubahn, wo sie geschuetzt waren von den Maennern.
Auf der Karte sah es wieder so nah aus, aber es waren noch 30Minuten Fussweg. Und die zogen sich, da man erst ueber einen absolut ueberfuellten Markt musste. Dann durch das Gewusel von mindestens 50 Tuktuks, dessen Fahrer so aufdringlich waren, dass sie mich minutenlang verfolgten, wild auf mich einredeten und sogar am Arm zogen, um mich in ihr Tuktuk zu bekommen. Dann ging es ueber eine Strasse mit 6 Spuren aus denen 20 gemacht wurden. Dann wusste ich nicht mal in welche Richtung und man konnte auch niemanden fragen, da alle nur Geld wollten. Wow! Dieses Indien! Nachdem ich mich durch eine weitere Tuktukansammlung gekaempft hatte, kam ich endlich durch die Polizeiabsperrung in eine “ruhigere Zone”. Ich wurde schon von anderen Reisenden gewarnt, aber als das naechste Phaenomen los ging, war es trotzdem absolut erdrueckend. Das indische “Selfie-Phaenomen”. Bevor ich ueberhaupt meine eigene Kamera auspacken konnte, kam der Erste. Ein aelterer Herr, der mich freundlich neben seiner Frau und Tochter positionierte fuer ein Foto vor der Festung. Ok, damit hatte ich kein Problem, sowas hatte ich schon zur Genuege in China. Dann kam gleich danach ein junger Mann, der ein Selfie mit mir haben wollte. Ok. Dann gleich eine Gruppe von drei Maenner zum Selfie machen. Alles ging so schnell, dass ich die Situation gar nicht recht realisierte. Doch dann sah ich die Meute. Mindestens 40 Menschen, hauptsaechlich Maenner, hatten sich um mich herum versammelt und wollten Selfies mit mir. Ich kam mir vor, wie ein seltenes Tier im Zoo. War ja nicht so, als waere ich die erste Weisse, die Delhi besucht. So was Beklopptes. Und wer mich kennt, weiss, dass ich nicht mal fuer mich selbst Selfies mache, da ich eine extreme Abneigung gegen Smartphones habe. Und auch nur alle Jubeljahre mal ein Foto von mir auf Facebook setze. Und da hatte ich nun diese Meute von Indern vor mir, die alle ein Foto mit mir wollten, um dann damit vor ihren Facebookfreunden zu prahlen. Um das nochmal zu erklaeren: Die meisten Inder koennen selbst nicht in Laender wie Europa, Amerika, Australien oder sonst wohin reisen, da sie das Geld dazu nicht haben. Woher sie die “exotischen” weissen Menschen kennen, sind nicht etwa die Hollywood Filme. Denn Indien produziert weit mehr eigene Filme in Bollywood. Nein, woher uns die Inder kennen sind Pornofilme. Und damit werden weisse Menschen, insbesondere Frauen, in Verbindung gebracht. Und daher kommt auch das Schoenheitsideal. Auch wenn sie hier so viele schoene Frauen verhuellen, die weissen Frauen sind doch noch am schoensten fuer sie. Starren, Verfolgen, Anfassen, Aufdringlich sein, Fotos machen,... alles vollkommen normale Sachen im “Paarungsritual” fuer indische Maenner. Und da indische Jungs erzogen werden, als waeren sie der Koenig der Welt, denken sie auch, sie koennen sich alles erlauben. Was bei uns als absolut respektlos und unhoeflich gilt, ist hier voellig normal. In den Haeusern der Einheimischen haengen Poster von Pornostars gleich neben Bildern von Goettern. In Restaurants und Hotels haengen eingerahmte Bilder von den Besitzern und Angestellten mit weissen Gaesten (hauptsaechlich Frauen), so wie man bei uns manchmal Bilder haengen sieht, wo der Besitzer eines Hotels mit Angela Merkel, George Clooney oder Michael Schuhmacher abgelichtet ist. In einem Restaurant erzaehlte mir der Besitzer stolz, dass sein Bruder in 1994 in Deutschland ein Semester studiert hat und zeigte mir die Bilder. Eine ganze Wand voll mit seinem Bruder, der neben verwirrten deutschen Frauen (meist blond) steht. Diese Frauen wissen wahrscheinlich gar nicht, dass sie es zur Beruehmtheit in einem indischen Restaurant geschafft haben. Man sagt, wenn man wissen will, wie es sich anfuehlt beruehmt zu sein, soll man durch Indien reisen... Julia Roberts hat doch keine Ahnung!
Ich lief ueber den Platz in Richtung Eingangstor. Auf jeden Meter kamen mindestens zwei Inder, die schrien “Ma'am! Selfie!”. Ich hatte die Nase nach nur wenigen Minuten so gestrichen voll. Die meisten liess ich gar nicht ausreden, bevor ich antwortete “No! Sorry!”. Die Enttaeuschung war ihnen ins Gesicht geschrieben. Die naechste Huerde kam am Ticketschalter: Touristenfuehrer. Alle paar Meter boten sie mir ihre Dienste an und ignorierten mein “No! Thank you!”. Das ist noch so eine weitere Unart. In Indien gilt es als unhoeflich, direkt “nein” zu sagen. Und wenn man es doch tut, wird es ignoriert. In den meisten Faellen musste ich mich nach einigen vergeblichen Versuchen wuetend umdrehen und sie anschreien, was sie an meinem “NO!” nicht verstehen. Das half. Meistens.
Ich war in der Festung, die Selfie-attacken gingen weiter. Meistens gingen die Kerle ein paar Meter weiter und machten ein Selfie von sich selbst, mit mir im Hintergrund. Also war ich permanent damit beschaeftigt, mich weg zu drehen oder mir meine Stadtkarte vor mein Gesicht zu halten. Ich kann es nicht oft genug sagen, aber Inder sind bei weitem die unhoeflichsten, wiederlichsten und respektlosesten Menschen auf dieser Welt. Da kommen mir die chinesischen Touristen hier im Vergleich noch zivilisiert vor.
Mein Sightseeing war anhand der Situation ein wenig eingeschraenkt. Ich sah mir alles nur im Schnelldurchgang an. Ein paar Tempel und Palaeste verteilt auf dem grossen Festungsgelaende zwischen Gruenanlagen und Baeumen. In einem Museum war dann alles zuviel. Zwei kleine Raeume, brechendvoll mit Menschen. Und unter all den gaffenden indischen Maennern, ich als einzige weisse Frau. Die Zeit schien still zu stehen, das Museum war allen egal, sie starrten nur mich an mit ihren perversen Blicken. Ob es nun Platzangst war oder Ekel oder alles zusammen, aber ich bekam eine totale Panikattacke, hatte Traenen in den Augen. Ich zog mir die Kapuze so weit wie moeglich ueber den Kopf und drueckte mich durch die Meute nach draussen. Im Stechschritt lief ich auf eine Gruenflaeche und setzte mich erstmal neben einen Baum, wo mich nicht mehr ganz so viele Maenner beobachten konnten, um mich wieder zu beruhigen. Ich wollte da raus. Ich verzichtete auf irgendwelche weiteren Sehenswuerdigkeiten in der Naehe und machte mich gleich wieder auf den Weg zur Metro, wo ich im Frauenwagon das erste Mal wieder aufatmen konnte. Es schien der schoenste Ort in der ganzen Stadt zu sein.
Zurueck im Hostel waren nun ein paar mehr Maedels im Zimmer. Allerdings hauptsaechlich Inderinnen. Und die sind, noch weit vor Chinesen und Franzosen, die schlimmsten Zimmernachbarn und Hotelgaeste, die man sich vorstellen kann. Laut, dreckig, respektlos. Sie schmeissen gern ihre Sachen auf die Betten anderer Leute; kennen das Wort “Anklopfen” nicht; sitzen und liegen auch gern auf Betten anderer Leute; sie schnueffeln gern im Gepaeck von Auslaendern umher, nicht um Sachen zu stehlen, sondern nur interessenhalber; ich habe zwei Maedels dabei erwischt, wie sie den BH einer Oesterreicherin aus dem Rucksack zogen und kichernd fotografierten; sie furzen und ruelpsen ohne Pause; sie telefonieren lautstark um 3Uhr nachts; sie schauen Filme ohne Kopfhoerer bis tief in die Nacht; bei Ankunft oder Abreise in der Nacht nehmen sie keinerlei Ruecksicht auf andere; sie lassen gerne alle Tueren offen, auch wenn sie gerade mit ihrem Smartphone auf dem Klo sitzen;... ich koennte noch eine ganze Seite ueber all diese Unarten schreiben. Was man nicht alles fuer normal haelt, wenn man in einem ueberbevoelkerten Land aufwaechst...
Die Oesterreicherin, die fuer die zweite Nacht ins Zimmer zog, hatte ihre Indienreise fast beendet und konnte mir noch einige Tipps geben. Sie liebt Indien. Aber sie hatte auch viele Wochen in Ashrams verbracht, wo man ja doch relativ abgeschirmt vom indischen Chaos ist. Und sie liebt scharfes Essen, also hatte sie auch damit kein Problem. Und sie liebt es, im Mittelpunkt zu stehen. Also verbrachte sie viele, viele Stunden damit, Selfies mit indischen Maennern zu machen. Also ja, Indien ist fuer jeden anders. Entweder man liebt es oder man hasst es. Es gibt nichts dazwischen. Aber ich moechte behaupten, die meisten, die ich hier kennengelernt habe, waren eher auf der Negativen Seite. Manche sogar so extrem, wie eine Schweizerin, die so verzweifelt war, dass sie ihre Eltern angerufen hat und diese sich einen Flug gebucht haben, um ihrer Tochter beizustehen. Nun wartet sie fuer die naechsten 2 Wochen im Hostel, bis ihre Eltern ankommen.
Am naechsten Tag hatte ich einen Zug am Nachmittag. Ich hatte also noch Zeit, wollte aber eigentlich nichts weiter von Delhi sehen. Also entschied ich mich, die 30Minuten zu einem Einkaufszentrum zu laufen, von dem mir die Oesterreicherin erzaehlt hatte. Zu einem richtigen Einkaufszentrum! So neu und modern, man haette meinen koennen, man sei irgendwo in Europa. Wenn es auf Reisen mal nicht so laeuft, wie man es sich vorstellt, wird das Heimweh automatisch groesser. Ich war also absolut hin und weg, als ich einen H&M fand. Ich brauchte nichts und haette auch nicht die extrem hohen Preise zahlen wollen, aber einfach nur durchschlendern und die gute Musik geniessen (ausnahmsweise mal kein indisches Geschreie oder ommmmmmmm, sondern normale House- und Technomusik, wie auch in jedem anderen H&M auf der Welt), war alles, was ich wollte. Dann fand ich noch einen grossen Hamleys (der beruehmte britische Spielzeugladen), der europaeische Suessigkeiten hatte. Also mampfte ich die klebrig suessen Him- und Brombeeren waehrend ich weiter ging. Und mein Hauptaugenmerk lag auf den Cafes und Restaurants. Bei Dunkin Donuts gab es Verpflegung fuer die bevorstehende Zugfahrt. Ein Miss Maud Cafe (australisch) laechelte mich mit gutem Kaffee und frischgebackenen Gebaeckstuecken an. Netter, professioneller Service, Sauberkeit, gemuetliche Sessel und guter Geschmack ohne irgendetwas Scharfes... diese Kleinigkeiten vermisse ich so sehr, wenn ich in Asien reise. Man konnte vorbeigehende Leute beobachten und in Ruhe Blog schreiben. Kaum jemand starrte mich an, es waren Menschen von allen Teilen der Welt dort unterwegs. Inder in Anzug und Krawatte zeigten deutlich, dass diese Shoppingmall doch eher fuer die gehobenere Klasse Indiens war. Und mit Bildung und Wohlstand kamen bei Indern auch ein paar mehr Manieren. Dies merkte ich auch spaeter im Zug. Da ich zu spaet war mit den Tickets, blieb mir keine andere Moeglichkeit, als erste Klasse zu buchen. Das Ticket kostete mich also rund 8Euro, anstatt 1Euro fuer die 400km. Und da spaltete sich die indische Gesellschaft. So hatte ich Armeeoffiziere, UN-Mitarbeiter, Toechter der reichen Braham-kaste und Anwaelte neben mir. Es wurde nicht ganz so viel gestarrt, gefurzt und gespuckt. Und das Englisch war deutlich besser. Eine deutlich angenehmere Art durch Indien zu reisen. Je aelter ich werde, desdo schwieriger wird es, auf so manche Annehmlichkeiten zu verzichten und mit so manchen Unannehmlichkeiten umzugehen. Also nochmal fuer alle: man sollte reisen, solange man jung ist, “spaeter” funktioniert nicht mehr so gut...